Bauwelt

Eine BauhausWelt?

Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin; Friedrich, Jan, Berlin

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    Hendricus Th. Wijdevelds Kunstschule „Elckerlyc“
    in Lage Vuursche, Aufnahme um 1937/38 (siehe Beitrag ab Seite 46)
    © H.Th. Wijdeveld Archive, Het Nieuwe Instituut, Rotterdam

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    Hendricus Th. Wijdevelds Kunstschule „Elckerlyc“
    in Lage Vuursche, Aufnahme um 1937/38 (siehe Beitrag ab Seite 46)
    © H.Th. Wijdeveld Archive, Het Nieuwe Instituut, Rotterdam

Eine BauhausWelt?

Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin; Friedrich, Jan, Berlin

Alles ist gesagt zum Bauhaus, nach diesem Jubiläumsjahr. Oder doch noch nicht? Nach all den Ausstellungen und Symposien, zu denen in den letzten zwölf Monaten eingeladen wurde, und den beiden großen, wenn auch nicht großartigen Museumsbauten, die in Weimar (Bauwelt 10.2019) und Dessau (Bauwelt 21.2019) eröffneten, hat uns eines in der Bauwelt-Redaktion tatsächlich und etwas überraschend für uns selbst noch einmal neugierig gemacht: die Frage, ob und wie dieses Jubiläum eigentlich außerhalb des Landes wahrgenommen wurde – sowohl in den Ländern, die an den verschiedenen Avantgardismen der 1920er Jahre maßgeblichen Anteil hatten, wie die Niederlande, Frankreich, die Sowjetunion und Italien, als auch dort, wo sich die neuen Vorstellungen von Architektur und Stadtplanung erst allmählich etablieren sollten, wie in Großbritannien und in den skandinavischen Ländern. Das Ausstellungprojekt „bauhaus imaginista“, das in den letzten Monaten bereits in unseren Ausgaben gespiegelt worden ist (Bauwelt 22.2018 und 10.2019), lieferte erste Anhaltspunkte, die Ausstellung „Nordic Design – die Antwort aufs Bauhaus“, welche Ende Oktober im Berliner Bröhan-Museum eröffnete, einen weiteren Ansatz.
Die Frage nach internationalen Reflexionen dieses deutschen Kapitels der Baugeschichte hatten wir uns zu diesem Zeitpunkt gerade erst gestellt. Sehr rasch aber zeigte die damit beginnende Recherche, dass der übliche Umfang einer Bauwelt-Ausgabe nicht ausreichte, um sich dem Thema wenigstens ansatzweise mit der gebotenen Breite und Tiefe zu widmen. So „kaperten“ wir die letzte StadtBauwelt dieses Jahres, geleitet von der Hoffnung, dass die folgenden Beiträge auch knietief in den Problemen der Gegenwart steckenden Stadtplaner-Leserinnen und -Lesern einen, vielleicht sogar willkommenen, Ausflug vom Alltagsgeschäft ermöglicht. Schließlich haben wir einen der Beiträge einem Ausflug zu verdanken: Vladimir Šlapeta, gerade vor Ort, schickte uns ein Foto von Erich Mendelsohns frisch sanierter Textilfabrik in St. Petersburg und erklärte sich bereit, in Windeseile die Hintergründe dieser erfreulichen Rettungstat zu recherchieren und zu formulieren.
Doch nicht nur diese Einflüsse und Rückkopplungen der deutschen Zwischenkriegsmoderne in der Ferne interessierten uns, wir wollten auch einen Blick werfen auf die Niederschläge der meist in den kulturellen Zentren des damaligen deutschen Reichs entstehenden Ideen in der sogenannten Provinz und darauf, wie sich dieses immer etwas in der zweiten Reihe stehende Erbe heute präsentiert. Welche Rolle spielen die Gebäu­de in der jeweiligen Stadt: in Stralsund und Göttingen, in Apolda und Bad Urach?
So kamen wir, als kleiner Beitrag der Bauwelt-Redaktion zum Abschluss des Bauhaus-Jubiläums, zu jener Betrachtung auf zwei Ebenen, die die folgenden Seiten strukturiert: einerseits einer eher theoretischen, im Geschichtlichen geführten Auseinandersetzung, andererseits einer am konkreten Gebäude und im Heute anknüpfenden Beschäftigung mit den vielfältigen Strömungen im Entwerfen und Bauen neuer Lebenswelten jener Umbruchsjahre – am Bauhaus selbst und darüber hinaus.
Die nächste StadtBauwelt, so viel sei versprochen, wird sich dann wieder ganz und gar urbanistischen Gegenwartsfragen widmen.

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