Freier Wohnen in Bordeaux. Feines Shopping in Venedig
Text: Redecke, Sebastian, Berlin; Spix, Sebastian, Berlin
Freier Wohnen in Bordeaux. Feines Shopping in Venedig
Text: Redecke, Sebastian, Berlin; Spix, Sebastian, Berlin
Die Cité du Grand Parc in Bordeaux ist ein typischer Stadtteil mit einfachen Sozialwohnungen in Scheiben und Türmen der sechziger Jahre. In enger Zusammenarbeit mit der Wohnungsbaugesellschaft und der Stadt ist es den Architekten Lacaton & Vassal gelungen, für 530 Wohnungen eine Erweiterung durch Loggien vorzunehmen, die den Bewohnern viele Freiräume der Nutzung bieten. Während der Baumaßnahmen mussten sie ihre Wohnungen nicht verlassen. Mit ihrem bisher größten Projekt der Wohnraumerweiterung stellen die Architekten unter Beweis, dass es beste Möglichkeiten gibt, den über fünfzig Jahre alten, meist kritisch betrachteten Bestand aufzuwerten. Außerdem wird an diesem Beispiel deutlich, dass mit geringen Kosten in einfacher Bauweise und Ausstattung nicht nur eine deutliche Wohnraumaufwertung sondern auch Quartiersverdichtung gelingen kann. Die Architekten setzen sich in Frankreich weiter für die in die Jahre gekommenen Großwohnsiedlungen ein.
Kaufhof in Venedig
Nach siebenjähriger Planung ist die neue Luxus-Mall in der Fondaco dei Tedeschi in Venedig Ende September eröffnet worden. Das ehemalige Handelshaus der deutschen Kaufleute hatte bereits diverse Umbauten hinter sich und fungierte bis 2011 als Hauptpost. Vom neuen Inhaber, der Benetton-Group, war Rem Koolhaas 2009 damit beauftragt worden, das Gebäude an der Rialtobrücke in einen Konsum-Tempel umzubauen. Die vom Kommerz geplagte Stadt wehrte sich vergeblich gegen die Auslieferung eines weiteren öffentlichen Stadtbausteins an den Tourismus. Auf äußeren Druck bat der Textilhersteller OMA zu Umplanungen und versuchte die Venezianer mit einer großen Dachterrasse mit Blick über den Canal Grande zu befrieden. Unten in den Shops, die den Hof umgeben, werden jetzt statt Safran, Ingwer und Muskat Luxusgüter verkauft.
Bauwelt Kongress 2016
Zum dritten Mal findet am 1. und 2. Dezember in Berlin der Bauwelt-Kongress statt. Diesmal haben wir in das von Fritz Bornemann erbaute Haus der Berliner Festspiele 15 renommierte Architekten, Autoren, Stadtplaner und Wissenschaftler eingeladen, um über konkrete Projekte und zukunftsweisende Ideen für eine gemischte Stadt zu diskutieren. Auf der Grundlage der Stadtbauwelt 211 mit dem Thema „Die Produktive Stadt“ stellen u.a. Kristiaan Borret, Assemble, Ariella Masboungi, Dieter Läpple, Alexander Rieck und Ellen van Loon Beispiele der Funktionsmischung von Wohnen, Arbeit und Gewerbe in der Stadt vor.
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