Bauwelt

Mit den Augen der anderen

Duplex Architekten in der Architektur Galerie Berlin

Text: Meyer, Friederike, Berlin

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Die Architektur Galerie als Pop-up-Kino
Foto: Jan Bitter

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Die Architektur Galerie als Pop-up-Kino

Foto: Jan Bitter


Mit den Augen der anderen

Duplex Architekten in der Architektur Galerie Berlin

Text: Meyer, Friederike, Berlin

Seit Jahren folgt Galerist Ulrich Müller mit seinem Programm in der Architektur Galerie Berlin dem Credo: Eine Architekturausstellung ist dann gut, wenn sie über die klassische Dokumentation von Gebautem hinaus geht. Im Falle von Duplex Architekten, die dort bis zum 17. Oktober ausstellen, ist dies besonders gut umgesetzt.
Ja, so wünschen wir uns Architekturausstellungen! Ein lässiger Tresen erwartet uns, Bier und Popcorn werden über die Theke geschoben. Unter einem Shabby-Schick-Kronleuchter geht’s nach rechts oder links auf eine Europalettenkaskade. Platz nehmen. Zusammenrücken. Ein Vorhang surrt zu, die Leinwand fährt aus. Alles
in gedämpften Tönen. Die ausstellenden Architekten sind schließlich Schweizer. Doch mit Schleckbeton, perfekten Fensterdetails und edlen Küchenmöbeln hat das Gezeigte wenig zu tun. Vielmehr sehen wir die Bewohner zweier Mehrfamilienhäuser, die Duplex Architekten für die Genossenschaft „Mehr als Wohnen“ auf dem Hunzigerareal in Zürich gebaut haben. Fünfzehn Minuten lang schauen wir ihnen beim Aufwachen zu, beim Zähneputzen, Kochen und Essen, beim Spielen, Putzen und gemeinsam Feiern. Der Film ist weit mehr als reine Dokumentation, aus der Perspektive der Nutzer erzählt er von der Freude am Zusammenwohnen und stellt das Haus als das dar, was ein Mehrfamilienhaus sein sollte: ein Ort gemeinschaftlichen Alltags. Nebenbei macht er aber auch deutlich, dass sich die beiden Zürcher Architekten Anne Kaestle und Dan Schürch für Material und Raum ebenso interessieren wie für das Leben, das zwischen den Wänden stattfindet. Oder wie sie es formulieren: dass sie dem Verhältnis von Vision und Realität auf der Spur sind. Potenziellen Bauherren kann man Architekten mit diesem Interesse nur wünschen. 

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