Resonanzräume, von damals und für morgen
Text: Landes, Josepha, Berlin; Kraft, Caroline, Berlin
Resonanzräume, von damals und für morgen
Text: Landes, Josepha, Berlin; Kraft, Caroline, Berlin
Der Ton macht die Musik, sagt man. Das Instrument macht den Ton, und davor, dass es womöglich verbeult, zerkratzt oder feucht wird, schützt ein Instrumentenkasten. Architektur verstanden als Instrument, das menschliches Handeln zum Klingen bringt, erfordert dieser Analogie zufolge mehr als bloßes Bauen, verstanden als die Aktion, einen Raum um die Handlung zu legen. Diese Art von Architekturverständnis fordert einen Komplex mit Selbstschutz. Das Instrument – die Stradivari – kann ihrer Funktion – dem himmlischen Klang – nur nachkommen, wenn sie respektvoll behandelt wird. In dieser Ausgabe versammelt finden sich Erweiterungen, die Bestandsbauten als Instrumente verstehen, die es zu schützen gilt. Die Architekten gingen dabei mal feinfühlig, mitunter aber auch rabiat vor – mag sein, eine Pauke benötigt weniger Polster als die zarten Saiten eines Cellos.
Zukunftsmusik
Polster brauchen auch die, die ihren ersten öffentlichen Klangkörper mit Getrappel, Geschrei und idealerweise Gelächter füllen: Kindergartenkinder.
In Bauwelt 3.2024 haben wir uns mit neuen Schulbauten in Deutschland beschäftigt, die, was ihre Organisation angeht, nicht zu übersehende Ähnlichkeiten aufweisen. Clusterklassen und sogenannte Marktplatzzonen scheinen sich zu bewähren. Was aber brauchen die Jüngsten in ihren ersten gebauten Institutionen, in Krippe, Kita und Kindergarten? Naja, neben genügend, angemessen bezahlten und gut ausgebildeten Erziehern brauchen sie – Schocker! – gut geplante Räume. Das ist im Zentrum einer Leipziger Großwohnsiedlung nicht anders als in der Vorarlberger Hügellandschaft oder inmitten der französischen Hauptstadt. Gute Architektur kann aber die „Kitastrophe“ nicht lösen; in Deutschland fehlten letztes Jahr über 400.000 Kita-Plätze und durchschnittlich zwei Pädagoginnen pro Einrichtung. Als Zeichen des Anstands gegenüber der Zukunft unserer Gesellschaft und denen, die sie prägen werden, ist sie allerdings nötig.
In Bauwelt 3.2024 haben wir uns mit neuen Schulbauten in Deutschland beschäftigt, die, was ihre Organisation angeht, nicht zu übersehende Ähnlichkeiten aufweisen. Clusterklassen und sogenannte Marktplatzzonen scheinen sich zu bewähren. Was aber brauchen die Jüngsten in ihren ersten gebauten Institutionen, in Krippe, Kita und Kindergarten? Naja, neben genügend, angemessen bezahlten und gut ausgebildeten Erziehern brauchen sie – Schocker! – gut geplante Räume. Das ist im Zentrum einer Leipziger Großwohnsiedlung nicht anders als in der Vorarlberger Hügellandschaft oder inmitten der französischen Hauptstadt. Gute Architektur kann aber die „Kitastrophe“ nicht lösen; in Deutschland fehlten letztes Jahr über 400.000 Kita-Plätze und durchschnittlich zwei Pädagoginnen pro Einrichtung. Als Zeichen des Anstands gegenüber der Zukunft unserer Gesellschaft und denen, die sie prägen werden, ist sie allerdings nötig.
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