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Wem gehört die Stadt?

Ein Dokumentarfilm begleitet das moderierte Verfahren zur ver­tieften Bürgerbeteiligung für das Heliosgelände in Köln-Ehrenfeld

Text: Schürkamp, Bettina, Köln

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Wem gehört die Stadt?

Ein Dokumentarfilm begleitet das moderierte Verfahren zur ver­tieften Bürgerbeteiligung für das Heliosgelände in Köln-Ehrenfeld

Text: Schürkamp, Bettina, Köln

Alle kamen zur Kölner Premiere von „Wem gehört die Stadt. Bürger in Bewegung“: Anwohner, Politiker, Stadtplaner und Investoren drängten sich im dicht gefüllten Kinosaal in Köln-Ehrenfeld. Nur wenige Schritte vom ehemaligen Industrieareal der Helios AG, um dessen Neugestaltung die Protagonisten des Films seit 2010 ringen, blickten sie auf ihre Erlebnisse bei der Bürgerbeteiligung „Helios Forum“ zurück, die die Kölner Filmemacherin Anna Ditges treffsicher in Bildern einfing. Zwei Jahre lang filmte sie auf Veranstaltungen, in Privatwohnungen und Geschäftsräumen, wie aus der zugespitzten Kontroverse um ein geplantes Einkaufszentrum der „Bauwens Unternehmensgruppe“ in einem Beteiligungsverfahren ein Wir-Gefühl entstehen konnte.
Gärten, Handwerksbetriebe, Probenräume, Clubszene – der Film zeigt die kleinteilige Nutzungsmischung auf dem rund vier Hektar großen Areal, dessen denkmalgeschützter Heliosturm das Stadtbild prägt. Anfang der 90er Jahre mauserten sich die alten Industriehallen zum Treffpunkt der Kreativwirtschaft und der Architekturszene. Das „Design-Quartier-Ehrenfeld“ ist durch die jährlich zur Möbelmesse stattfindenden „Passagen“ und die von Sabine Voggenreiter initiierte „plan“ über Köln hinaus bekannt geworden. In deren Räumen fanden Arbeitsgruppensitzungen des Bürgerbeteiligungsverfahrens statt, das die Architekten Christine Muller und Burkard Dewey moderierten. Gemeinsam mit der Bürgerinitiative Helios formulierte man das Leitbild „Belebtes Stadtquartier für alle“, dessen Ziele, wie die „Kulturmeile Helios“ oder „Bildung als Impuls“, schließlich Grundlage eines kooperativen Gutachterverfahrens wurden.
Fast zehn Jahre nach den ersten Überlegungen zur Zukunft des Areals sind die Abrissbagger aufgefahren. Andrea Rauber, Schreinerin und Anwohnerin, verliert Geschäftsräume und Wohnung und packt für eine ungewisse Zukunft. Gleichzeitig setzt das Büro Ortner & Ortner in seiner städtebaulichen Konzeption die im Leitbild formulierten Vorgaben mit Wohnungen, einem Kulturkomplex und der Inklusiven Universitätsschule (IUS) in städtischer Trägerschaft um. Mit ihrem pointierten Filmschnitt montiert Anna Ditges unterschiedlichste Lebenswelten und dokumentiert, wie aus einem Interessenskonflikt ein ergebnisorientierter Dialog auf hohem fachlichem Niveau wurde. Für Anne Luise Müller, Leiterin des Stadtplanungsamts, ist der Film eine Anregung für künftige Beteiligungsverfahren in Köln und anderswo.

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