Bauwelt

All we are saying

Text: Landes, Josepha, Berlin; Brinkmann, Ulrich, Berlin

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Text: Landes, Josepha, Berlin; Brinkmann, Ulrich, Berlin

Themenproduktion in der Bauwelt hat bisweilen so großen Vorlauf, dass die Geschichte uns einholt. So lief es dieses Mal. Schon im Jahr 2020 hieß es, mit der Fertigstellung des Hochbunkers auf St. Pauli sei in absehbarer Zeit zu rechnen. Das gewaltige Bauvorhaben, „Gras“ über ein bauliches Relikt der schlimmsten deutschen Epoche wachsen zu lassen, hat bis heute keinen Abschluss gefunden. In den folgenden drei Jahren gesellten sich weitere Projekte, die mit Bunkern umgehen, zum Grundstock der Idee, allen voran eines am Obersalzberg. Die Fertigstellung dieses Bauvorhabens im Herbst nahmen wir schließlich zum Anlass, „die Bunker“ zu terminieren. Und dann schlug er zu, der Lauf der Geschichte.
Seit dem 24. Februar 2022 müssen die Menschen in der Ukraine tagtäglich mit Beschuss rechnen. Und kürzlich, am 7. Oktober, halfen vielen Israelis auch keine Bunker, sich vor dem Terror der Hamas in Sicherheit zu bringen. Im Folgenden, unter den Luftangrif-fen auf den Gaza-Streifen, haben tausende palästinensische Zivilisten keinen Zugang zu einem Schutzraum. Wir hatten vor, in diesem Heft über Bunker als Erbe der Vergangenheit zu sprechen. Doch die mili-tärische Bedrohung ist gegenwärtig.
Ausnahmsweise zeigen wir auf unserem Titel ein Objekt, ohne ihm auf den kommenden Seiten einen Beitrag zu widmen. Der im Februar erschienenen NZZ-Reportage „Die Stadt unter der Stadt. Helsinki lebt im Untergrund“ hätten wir nicht viel hinzuzufügen. Es lohnt, diesen Beitrag über die als Sportstättengenutzten Gänge und Höhlen unter der finnischen Hauptstadt auf dem Onlineportal der Zeitung zu lesen.Im grellbunten Bild der unterirdischen Go-Kart-Bahnsteckt eine bittere, trübe Wahrheit: Die aktuelle weltpolitische Lage rückt das Thema Zivilschutz in neues Licht.

Erbauung zur Verdauung

Zum vierten Mal möchten wir Ihnen, verehrte Leserschaft, mit einem zweiten Thementeil kurz vor Weihnachten noch ein paar Buchempfehlungen reichen. Über die Feiertage und in der Ruhe „zwischen den Jahren“ ist schließlich vielleicht mal Zeit für Lektüre jenseits von Mailbox, Tagespresse und Fachjournal – und vielleicht freut sich die eine oder der andere unter Ihnen auch noch über einen Geschenktipp für Freunde und Familie, Kolleginnen und Mitarbeiter. Falls aber nichts für Sie Interessantes dabei sein sollte – der Stapel der rezensierten wie der im neuen Jahr zu rezensierenden Titel ist noch immer hoch genug: Blättern Sie mal um!

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