Bauwelt

Kunst-Hochburg

Burger Rudacs Architekten gewinnen den Wettbewerb für Künstler-Ateliers und -Werkstätten der Burg Giebichenstein. Die Schule wünschte sich ein ästhetisch wie funktional langlebiges Gebäude.

Text: Lang, Marietta, Berlin

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    1. Preis Burger Rudacsʼ gegeneinander verschobene Riegel bilden gegenüber dem Burg-Berg einen Vorplatz für den Kunst-Neubau aus.
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    1. Preis Burger Rudacsʼ gegeneinander verschobene Riegel bilden gegenüber dem Burg-Berg einen Vorplatz für den Kunst-Neubau aus.

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    Die Konstruktion aus Stahlbeton erlaubt, die Ateliers als weite, stützenlose Räume auszubilden. Schwenkbare Trennwände ermöglichen deren Kopplung.
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    Die Konstruktion aus Stahlbeton erlaubt, die Ateliers als weite, stützenlose Räume auszubilden. Schwenkbare Trennwände ermöglichen deren Kopplung.

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    2. Preis Das Büro gernot schulz setzt auf Sheddach-Oberlichter. Werkstätten und Gemeinschaftsräume sind zur Straße ausgerichtet.
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    2. Preis Das Büro gernot schulz setzt auf Sheddach-Oberlichter. Werkstätten und Gemeinschaftsräume sind zur Straße ausgerichtet.

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    ein 3. Preis gmp verteilen des Raumprogramm auf vier Einzelbaukörper. Die Jury sah darin eine angemessene Bezugnahme auf die Körnung der Umgebung.
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    ein 3. Preis gmp verteilen des Raumprogramm auf vier Einzelbaukörper. Die Jury sah darin eine angemessene Bezugnahme auf die Körnung der Umgebung.

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    ein 3. Preis Schulz und Schulz stellen eine Reihe tonnenförmiger, holzverkleideter Oberlicht-Räume auf einen Betonsockel. Ihr Werkhof begreift den Garten der Hochschule ein.
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    ein 3. Preis Schulz und Schulz stellen eine Reihe tonnenförmiger, holzverkleideter Oberlicht-Räume auf einen Betonsockel. Ihr Werkhof begreift den Garten der Hochschule ein.

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    Anerkennung Staab Architekten unterteilen die Schule in zwei Baukörper und stärken so die Blickachse auf eine benachbarte Kirche. Die beiden Teile fassen einen „Campus Platz“.
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    Anerkennung Staab Architekten unterteilen die Schule in zwei Baukörper und stärken so die Blickachse auf eine benachbarte Kirche. Die beiden Teile fassen einen „Campus Platz“.

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Kunst-Hochburg

Burger Rudacs Architekten gewinnen den Wettbewerb für Künstler-Ateliers und -Werkstätten der Burg Giebichenstein. Die Schule wünschte sich ein ästhetisch wie funktional langlebiges Gebäude.

Text: Lang, Marietta, Berlin

Der Weg war lang, das Ziel ist nah: Der „Neubau Kunst“ für die Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle hat Form angenommen. Jahrzehntelang war der Fachbereich auf mehrere Standorte in der Stadt verstreut. Der größte, das sogenannte „Hermes Areal“ im Nordosten, war 1997 als Provisorium angemietet worden. Zwar waren die Räume weder hinsichtlich ihrer Maße noch ihrer Belichtung fürs Kunstschaf-fen geeignet, dennoch verstetigte sich ihre Nutzung.
Bereits seit dem Jahr 2008 plant die Hochschule, unterstützt vom Land Sachsen-Anhalt, all ihre Funktionen an zwei Standorten zu bündeln – dem Campus Design am Neuwerk und dem Campus Kunst an „der Burg“, einer historischen Anlage, wo die einstmals „Handwerker- und Kunstgewerbeschule“ seit 1922 ihren Hauptsitz hat. Während der Ausbau des Design-Campus, inklusive einer Bibliothek, inzwischen fast abgeschlossen ist, wurde für die Erweiterung des Kunst-Campus im Jahre 2020 ein internationaler Architekturwettbewerb ausgelobt.
Der Anspruch an die Teilnehmenden war hoch: Das neue Gebäude der Kunsthochschule soll­te sich explizit nicht an Vorbildern wie der klassischen Akademie oder gar dem Bauhaus orientieren – mit dem „die Burg“ bereits zu dessen Gründung in Rivalität stand. Jeder dieser Bauten transportiere die Kunstauffassung seiner Zeit; gesucht wurde hier ein Architektur-Typus, der für die heutige Auffassung der Kunst steht und damit laut Rektor Dieter Hofmann „dem Bauhaus Konkurrenz macht“.
Als Bauplatz ist ein Grundstück vis-à-vis der Burganlage an der Seebener Straße vorgesehen. Mehr als 200 Architekturbüros widmeten sich der Aufgabe in einem zweiphasigen Wettbewerb. 77 wurden für die Teilnahme der ersten Phase nominiert, unter 22 schließlich für die zweite ausgewählten Büros gab es am Ende vier Preise und eine Anerkennung.
Begeistert von der Qualität der eingereichten Arbeiten, entschied das Preisgericht unter Vorsitz von Jórunn Ragnarsdóttir am Ende einstimmig für den Entwurf des Münchner Büros Burger Rudacs Architekten in Kooperation mit Wamsler Rohloff Wirzmüller FreiRaumArchitekten aus Regensburg.
Der Beitrag zeichnet sich durch klar gegliederte Grundrisse aus. Wie bereits bei ihrer John Cranko-Ballettschule in Stuttgart nutzten die Architekten städtebauliche und topographische Parameter für die Ausformulierung des Baukörpers: Drei parallele, unterschiedlich lange Gebäuderiegel erstrecken sich in Ost-West-Richtung entlang der Straße. Die Höhenentwicklung des Gebäudes spielt mit der Hanglage, die Ausdehnung bezieht sich auf die gegenüber liegende Burganlage. Dieser gegenüber bilden die versetzten Riegel einen Vorplatz als Entrée.
Der Neubau gliedert sich in ein Galeriehaus – den westlich angeordneten Gebäudeteil – und ein versetzt angeschlossenes Atelierhaus im Osten. Das Galeriehaus beinhaltet auf Erdgeschossebene in Form von Foyer, Audio-Video-Studio, Galerie und Mensa öffentliche Funktionen. Im Atelierhaus befinden sich, in zwei Raumspangen angeordnet, Werkstätten. Eine zentrale zweigeschossige Werkhalle verknüpft als Atrium beide Abschnitte.
Im Obergeschoss liegen dreizehn um das Atrium in Reihe geschaltete, doppelhohe Atelierräume. Ein überdachte „Werkterrasse“ bietet eine Erweiterung nach außen und leitet zum Verwaltungstrakt über.
Hinsichtlich Raumproportion und Belichtung werden die Ateliers als Universalräume vorgeschlagen. Wandflächen lassen sich durch Drehenindividuell an die Bedürfnisse der Künstler und Künstlerinnen anpassen. Sowohl die Ateliers, als auch die Werkhalle erhalten Seiten- und Oberlichter. Während nach Norden ein Blick nach außen möglich ist, sind die südlichen Fenster transluzent gehalten.
Die großformatigen Glashauben der Ateliers bilden einen gelungenen Kontrast zur Schwere und Massivität der keineswegs grundlos gewählten Ziegelfassade: Das rötliche Sichtmauerwerk soll nicht nur die umgebende Bebauung widerspiegeln, es drückt für die Architekten grundsätzlich die Haltbarkeit architektonischer Ästhetik aus. Die Frage der Beständigkeit architektonischer Gestalt spielte in ihrer Auseinandersetzung eine entscheidende Rolle. Die Verwendung einheitlicher, robuster Materialien mündet in ein Gebäude, das sich laut Architektin Birgit Rudacs durch dauerhafte Schönheit und „ästhetische Verschleißfestigkeit“ auszeichnet.
Die Tragkonstruktion ist, bedingt durch hohe Deckenlasten und wegen der für eine flexible Nutzung gewünschten, weitgehend stützenfreien Raumausbildung, als Stahlbetonkonstruktion angelegt – Rudacs erklärt, diese solide Bauweise sei nachhaltig, denke man dieses Gebäude doch als eins, das bleiben soll.
Welchen Part der Neubau letztlich im Rangeln zwischen Burg Giebichenstein und Bauhaus erfüllen wird, bleibt abzuwarten. „Dass wir an der Hochschule insgesamt stärker zusammen arbeiten und uns direkter wahrnehmen, uns austauschen und inspirieren können“, davon ist Dekanin Andrea Zaumseil jedoch überzeugt. Ein wenig Geduld müssen alle Beteiligten noch haben: Der Baubeginn ist für 2024, die Fertigstellung für 2027 vorgesehen.
Nichtoffener zweiphasiger interdisziplinärer Architekturwettbewerb
1. Preis (50.000 Euro) Burger Rudacs Architekten, München, mit Wamsler Rohloff Wirzmüller FreiRaumArchitekten Stadtplaner, Regensburg
2. Preis (30.000 Euro) gernot schulz : architektur, Köln, mit urbanegestalt, Köln
ein 3. Preis (12.500 Euro) Schulz und Schulz Architekten, Leipzig, mit POLA Landschaftsarchitekten, Berlin
ein 3. Preis (12.500 Euro) gmp Generalplanungsgesellschaft, Berlin, mit einenkel landschaftsarchitektur, Leipzig
Anerkennung (5000 Euro) Staab Architekten, Berlin, mit Levin Monsigny Landschaftsarchitekten, Berlin
Fachpreisgericht
Dagmar Bürk-Kaiser, Angela Mensing-de Jong, Gesa Loschwitz-Himmel, Karl-Heinz Petzinka, Jorúnn Ragnarsdóttir (Vorsitz), Amandus Samsøe Sattler, Axel Müller-Schöll
Auslober
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle in Vertretung für das Land Sachsen-Anhalt
Wettbewerbskoordination
Wenzel & Drehmann, Weißenfels

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