Das lange, schmale Grundstück liegt zwischen einem See und einer Landstraße. Als kostengünstige Alternative zu einem Neubau konnte die Bauherrschaft davon überzeugt werden, vier auf dem Grundstück verteilte kleine Bestandsgebäude umzunutzen als Atelier, Büro, Wohnen und Gästehaus. Die jeweils rund 30 Quadratmeter großen Datschen stehen unter Bestandsschutz, so dass Proportionen, Größe und Struktur erhalten bleiben mussten. Drei der vier Datschen stammen aus DDR-Zeit und stellten durch Asbest, Schimmel und fehlende Isolierung Herausforderungen dar. Zudem war das Budget begrenzt. Die Bauherrschaft hat sich auf die von uns vorgeschlagene unkonventionelle Lösung eingelassen, die Gebäude komplett in Sprühschaumisolierung zu verpackt. So blieben die asbestverseuchten Bestandswände unangetastet, das Gebäude wurde gut isoliert und erhielt innen und außen eine neue Haut. Außen schützt die dunkle Lackierung den Schaum vor UV-Strahlen, innen bietet die weiße Lackierung im Dachbereich einen schönen Kontrast zu den Seekiefer-Sperrholzplatten, die für Wände und Böden verwendet wurden. Der zellenartige Grundriss wurde aufgelöst. Jede Datscha besteht aus einem Hauptraum mit einer kleinen Küche und einem Bad im Annex. Bestehende Öffnungen wurden erweitert und neue geschaffen, Dächer neu gedeckt, die Elektrik erneuert und die Datschen an Zu- und Abwasser angeschlossen. Um die unterschiedlichen Funktionen der Häuser hervorrzuheben, wurden die Sperrholzplatten in verschiedenen Farben geölt. Trotz der Isolierung bleiben die ursprünglichen Strukturen, Öffnungen und Materialübergänge sichtbar.

Fakten
Architekten BINGO HAVEL, Berlin

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aus Bauwelt 6.2025
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