Bauwelt

Dino, Denkmal, Drahtseilakt

Eine Fläche von 20.300 Quadratmetern, über 600 Gastforschende und eine Million Besuchende jährlich. Der Realisierungswettbewerb des Museums für Naturkunde Berlin ist nun entschieden.

Text: Rost, Sandra, Berlin

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    1. Preis gmp International mit Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten ziehen Lichtdecken über die Höfe
    2 und 3 und kreieren mit Brücken einen schlüssigen Rundgang. So entstünden laut Preisgericht qualitiativ hochwertige Innenräume.
    Abb.: Verfasser

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    1. Preis gmp International mit Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten ziehen Lichtdecken über die Höfe
    2 und 3 und kreieren mit Brücken einen schlüssigen Rundgang. So entstünden laut Preisgericht qualitiativ hochwertige Innenräume.

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    2. Preis Staab Architekten mit Levin Monsigny Landschaftsarchitekten stellen eine an ein Ausstellungsregal angelehnte Struktur vor den Eingangsbereich und überdecken einen Teil des Bestands. Im Gegensatz zur hochbaulichen Lösung ist das Freiraumkonzept sehr zurückhaltend.
    Abb.: Verfasser

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    2. Preis Staab Architekten mit Levin Monsigny Landschaftsarchitekten stellen eine an ein Ausstellungsregal angelehnte Struktur vor den Eingangsbereich und überdecken einen Teil des Bestands. Im Gegensatz zur hochbaulichen Lösung ist das Freiraumkonzept sehr zurückhaltend.

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    3. Preis allmannwappner mit rabe landschaften ermöglichen über Holzeinbauten Schaudepots im Untergeschoss und flexible Ausstellungsflächen im Erd­geschoss. Der Eingangsbereich ist durch symmetrische Rampen barrierefrei, das umgebende Freiraumkonzept überzeugt.
    Abb.: Verfasser

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    3. Preis allmannwappner mit rabe landschaften ermöglichen über Holzeinbauten Schaudepots im Untergeschoss und flexible Ausstellungsflächen im Erd­geschoss. Der Eingangsbereich ist durch symmetrische Rampen barrierefrei, das umgebende Freiraumkonzept überzeugt.

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    4. Preis WXCA mit Kopperroth Architektur und Stadtumbau überraschen mit einer gänzlich neuen Eingangssituation: Eine flachgeneigte Rampe auf dem Museumsplatz führt ins Untergeschoss. Für diesen Ansatz ermöglichte die Jury nachträglich einen vierten Platz.
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    4. Preis WXCA mit Kopperroth Architektur und Stadtumbau überraschen mit einer gänzlich neuen Eingangssituation: Eine flachgeneigte Rampe auf dem Museumsplatz führt ins Untergeschoss. Für diesen Ansatz ermöglichte die Jury nachträglich einen vierten Platz.

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Dino, Denkmal, Drahtseilakt

Eine Fläche von 20.300 Quadratmetern, über 600 Gastforschende und eine Million Besuchende jährlich. Der Realisierungswettbewerb des Museums für Naturkunde Berlin ist nun entschieden.

Text: Rost, Sandra, Berlin

Der Archaeopteryx, 1875 bei Eichstätt in Bayern gefunden, 150 Millionen Jahre alt und ein wichtiger Beleg für die Prinzipien der Evolution nach Charles Darwin, ist das wohl bekannteste Fossil der Welt. Sein Zuhause im Anthropozän ist das Museum für Naturkunde in Berlin; seit 2007 begeistert er hier die Besuchenden. Erbaut 1889 durch August Thiede, erfuhr der Museumsbau an der Invalidenstraße bereits in den ersten hundert Jahren mehrere Erweiterungen für seine stetig wachsenden Sammlungen. In den 1990er Jahren begann der umfangreiche Sanierungs- und Umbauprozess, um das Museum zukunftstauglich zu machen. 2018 legte die Museumsleitung die Agenda „Zukunftsplan – konzeptionelle und bauliche Entwicklungsperspektiven für das Museum für Naturkunde Berlin“ vor. Der schließlich ausgelobte Wettbewerb mit Fördermitteln des Landes Berlin und des Bundes in Höhe von 294 Millionen Euro bedeutet einen Spagat zwischen Modernisierung und Respekt vor dem Bestand: Bausubstanz, Mobiliar und Garten sind seit Langem denkmalgeschützt.
Der Zukunftsplan schreibt drei Ziele als einheitliche Maßnahme fest: die bauliche und in-frastrukturelle Ertüchtigung des Areals, die Digitalisierung der Sammlung sowie der damit zusammenhängende Wissenstransfer. So ergaben sich als zu bearbeitende Kernaufgaben die Gestaltung des Vorplatzes mit barrierefreiem Haupteingang, die Konzeption der Erschließung, die Anordnung der Raumprogrammflächen, der Entwurf von Neubauten und die Neugestaltung der Freianlagen und Höfe. Damit möchte das Museum für Naturkunde „eine führende Rolle im wissenschaftlichen Dialog des 21. Jahrhunderts einnehmen“ und der Verantwortung als „Ort der Information, Reflexion und Diskussion mit der Gesellschaft“ nachkommen. Langfristiges Ziel ist ein offenes, integriertes Forschungsmuseum inklusive Spitzenforschung und Wissenschaftscampus.
Eine Arbeitsgemeinschaft aus ARUP und DavidChipperfield Architects erstellte die 2020 vorgestellte Entwicklungsstudie mit dem Ziel, das Gesamtpotenzial der Liegenschaft zu ermitteln. Auf Grundlage dessen erstellte das Museum ein Bedarfsprogramm, das die Grundlage des komplexen Raumprogramms bildet. Die Einreichung zum Realisierungswettbewerb von David Chipperfield Architects mit der Freiraumplanung von Wirtz International verblieb trotz der Vorkenntnisse im zweiten Rundgang.
gmp aus Berlin und Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten aus München konnten den Wettbewerb letztlich für sich entscheiden. Sie behalten die symmetrisch mittige Eingangssituation mit seitlich dienenden Räumen bei. Der Empfang mündet in eine „Welcome Hall“ mit angeschlossener Wissenschaftsagora. Der sich aktuell an dieser Stelle befindende Sauriersaal zieht in den mit einer Lichtdecke neu geschlossenen Hof 2 um. Hier beginnt der Rundgang, der zuerst durch das Erdgeschoss und anschließend durch die Obergeschosse führt. Die in die Höfe 2 und 3 eingestellten Holzkonstruktionen verfügen über eingebaute Brücken, die einen sackgassenlosen, inklusiven und barrierefreien Rundgang ermöglichen. Im Untergeschoss entstehen Ausstellungskabinette, während temporäre Ausstellungen im Nordflügel Platz finden können. Der neue Nordbau solle sich laut Auslobung an den Höhen des Bestands orientieren und sei im Entwurf eine angemessene Ergänzung des Ensembles. Insgesamt sieht das Preisgericht den Vorschlag als hervorragende Basis für das Erreichen der komplexen Wettbewerbs-ziele. Lediglich die Freiraumplanung erhält umfassendere Kritik: Eine zu schematische Gestaltung, kaum ausdifferenzierte Pflanzkonzep-te und die fehlende Verbesserung des Auftritts zur Stadt schöpften die Potenziale nicht aus.
Das Motiv eines Ausstellungsregals, umformuliert zu einer zusätzlichen Zeitschicht, bestimmt den zweiten Platz von Staab Architekten. Das Berliner Büro arbeitete mit dem ebenfalls ortsansässigen Büro Levin Monsigny Landschaftsarchitekten zusammen. Die Platzierung von vorgesetzten Gerüsten aus selbsttragenden Holzelementen schlägt eine Brücke zwischen den Sphären der wissenschaftlichen Tätigkeit und den gesellschaftsrelevanten Themen des Museums und ermöglicht als offenes Raumsystem flexible Anpassungen. Die Zweitplatzierung überrascht jedoch, denn im Juryprotokoll findet sich ebendieser Eingriff in die Hauptfassade zuerst als denkmalfachlich nicht zu vertreten kommentiert. Der Verbleib im Wettbewerb aufgrund eines Rückholantrags ließ zuerst keine hohe Platzierung vermuten.
allmannwappner aus München zusammen mit der Freiraumplanung von rabe landschaften aus Hamburg entwickelten ein dem erstplatzierten ähnliches Konzept: Das Überdachen beider Innenhöfe ermöglicht den barrierefreien Hauptzugang über zwei symmetrisch angeordnete seit­liche Rampen. Die Jury betont die subtile Requalifizierung des Bestands und das gut ausdifferenzierte Gesamtkonzept des Freiraums. Den Überlegungen, den Neubau an der Traufkante des Altbaus enden zu lassen, widerspricht der Entwurf, indem er nur zwei Geschosse ansetzt, was das Preisgericht an diesem Ort als nicht angemessen ansieht.
Weitere Entwicklungen für das Museum für Naturkunde sind bereits in Planung: Ein nächster Abschnitt sieht die Überarbeitung der im Südosten liegenden Bauten hin zu einem gemeinsamen Wissenschaftscampus mit der Humboldt-Universität vor. Am Zweitstandort in Adlershof befinden sich zudem Generalplanungsleistungen im Vergabeverfahren.
Nichtoffener, einphasiger Realisierungswettbewerb
1.Preis
(81.000 Euro) gmp International, Hamburg; Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten, München
2.Preis (50.000 Euro) Staab Architekten, Berlin; Levin Monsigny Landschaftsarchitekten, Berlin
3.Preis (35.000 Euro) allmannwappner, München; rabe landschaften, Hamburg
4.Preis (23.000 Euro) WXCA, Warschau; Kopperroth Architektur und Stadtumbau, Berlin
Ausloberin
Museum für Naturkunde Berlin, Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung, Berlin
Fachpreisgericht
Stefan Bernard, Prof. Fr. Raoul Bunschoten, Jun.-Prof. Anne Hangebruch, Prof. Barbara Holzer, Prof. Ulrike Laubner (Vorsitz), Prof. Hilde Léon, Prof. Dr. Engelbert Lütke Daldrup, Tobias Micke, Prof. Ansgar Schulz
Verfahrensbetreuung
C4C | competence for competitions, Berlin

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