Bauwelt

Volle Fahrt voraus

Sebastian Redecke verlässt nach 32 Jahren die Bauwelt-Redaktion. Ein Blick in die Zukunft und ein Blick zurück auf John Portmans Hafenspektakel in Genua.

Text: Redecke, Sebastian, Berlin

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Volle Fahrt voraus

Sebastian Redecke verlässt nach 32 Jahren die Bauwelt-Redaktion. Ein Blick in die Zukunft und ein Blick zurück auf John Portmans Hafenspektakel in Genua.

Text: Redecke, Sebastian, Berlin

Segel setzen, Anker lichten, Leinen los!“ Als Praktikant, zwei Jahre vor Beginn meiner Zeit als Redakteur der Bauwelt, schickte ich John Portman aus Atlanta mit seinem Entwurf eines Megaprojekts, einer Plattform mit 262 Meter hohem, schlanken, mastartigen Hotelturm inmitten des alten Hafens von Genua, wieder auf die Reise in die USA: „Vielleicht findet der Einmaster bei guten Winden sein Glück in der Neuen Welt – 500 Jahre nach Christopher Kolumbus.“ Es war Ende 1988 mein erster längerer Text, erschienen in der Stadtbauwelt 100 „Große Projekte in Europa – Triumph des Bauens?“
Zum 1. April werde ich, nach 32 Jahren in der Redaktion, die Bauwelt, den Hafen meines beruflichen Lebens, verlassen. Der Blick zurück ist schön, der Blick nach vorne wichtiger. Ich wünsche mir für die Bauwelt vieles: Sie möge weiterhin und noch mehr ein kritischer Beobachter sein, Missstände aufzeigen, kommentieren und neue Wege eröffnen. Sie möge mit vielen Impulsen ein weltweites Forum des Austauschs fördern, endlich auch in englischer Sprache und mit neuem Konzept und neuen Partnern im Netz. Die Bauwelt muss zudem viel Raum bieten für Recherche mit Entdeckungen, die ins Staunen versetzen, auch über den Kreis unserer Leserschaft hinaus. Und sie muss den großen, grundlegenden Umwälzungen mit neuen Ideen ge­-gen den Klimawandel, von alternativen Materialien bis zum unabdingbaren Re-Use, gebührend Rechnung tragen. Wir werden diese Veränderungen mit ihren Auswirkungen auf den Entwurf spüren. Die Bauwelt darf aber niemals das Sinnliche, die unglaubliche Schönheit der Architektur in ihrer ganzen Vielfalt aus den Augen verlieren und muss daher immer wieder neu den Blick dafür schärfen.
Ich breche nun auf, lichte meinen Anker, auf dem, wie ich hörte, bisher zum Glück nur ein Hauch von Rost zu erkennen ist, und begebe mich auf hohe See. Einen neuen Hafen, groß wie die Bauwelt, wird es nicht geben, aber ich habe die Gewissheit, dass ich kleine Häfen ausfindig machen kann, die mir Freude bereiten.

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