22 Häuser an fünf Seen
Bembé Dellinger in der Architekturgalerie München
Text: Paul, Jochen, München
22 Häuser an fünf Seen
Bembé Dellinger in der Architekturgalerie München
Text: Paul, Jochen, München
„Zweiundzwanzig Modelle. Zweiundzwanzig Monitore. Zweiundzwanzig Einblicke in zweiundzwanzig individuelle Wohnhäuser in der Fünf-Seen-Region“ –
der programmatische Untertitel macht klar, worum es in der Ausstellung von Bembé Dellinger geht.
der programmatische Untertitel macht klar, worum es in der Ausstellung von Bembé Dellinger geht.
Im Hauptraum der Architekturgalerie München sind einzig freistehende Wohnhäuser zu sehen, die das 1998 gegründete Architekturbüro aus Greifenberg am Ammersee in den vergangenen zehn Jahren in der Gegend zwischen Ammer-, Pilsen-, Starnberger, Weßlinger und Wörthsee gebaut hat.
Die Präsentation beschränkt sich dabei auf dreierlei: erstens auf Arbeitsmodelle aus Karton im Maßstab 1:50, die Felix Bembés Vater Thilo gebaut hat – für die Ausstellung wurden sie weiß gesprayt und auf Sockel gestellt, die aus einer quadratischen Grundplatte und drei Rundstäben aus Schwarzstahl bestehen; zweitens auf Flachbildschirme die, in die Längswand eingelassen, als digitale Bilderrahmen fungieren; und drittens auf fünf Rechner zur Steuerung der Bildschirme.
Die reduzierte Gestaltung rückt die Gebäude selbst in den Mittelpunkt. Scheinbar zufällig im Raum verteilt, sind sie in Wirklichkeit so aufgestellt, dass die Position ihrem jeweiligen Standort auf einer grau-silbrigen Karte des Fünf-Seen-Lands entspricht, die die Architekten auf die weiße Wand appliziert haben. Nach dem selben Prinzip sind die Monitore angeordnet. Mittlerweile reicht das Spektrum der Häuser vom bescheidenen, für die Großtante errichteten Atelierhaus am Ammersee (Bau-welt 13/2004) über das Allgäuer Wochenend-Jagd-haus für den Vorstand eines Münchner Versicherungskonzerns (2009) bis zum Büro- und Wohnhaus in Starnberg (2012). Bei aller Unterschiedlichkeit wirken die Gebäude nie unangemessen extravagant, sondern stets diszipliniert, und sie beschränken sich meist auf wenige, sichtbar belassene Materialien wie Beton, Glas, Holz und Stahl.
Genauso unprätentiös wie der Titel der Ausstellung, „Gebäude“, ist auch die begleitende Publikation: ein 12-fach gefaltetes, beidseitig bedrucktes Leporello, das auf der oberen Seitenhälfte je elf Modell- und Bestandsfotos zeigt, im unteren Teil das sonstige Werk der Architekten – in der Ausstellung ist Letzteres im rückwärtigen Raum zu sehen. Bei allem Erfolg ihres Büros haben Felix Bembé und Sebastian Dellinger offenbar nicht die Bodenhaftung verloren: Nach dem Ende der Ausstellung kommen die Flachbildschirme ins Büro – dann hat endlich jeder der mittlerweile über 30 Mitarbeiter einen zweiten Monitor.
Die Präsentation beschränkt sich dabei auf dreierlei: erstens auf Arbeitsmodelle aus Karton im Maßstab 1:50, die Felix Bembés Vater Thilo gebaut hat – für die Ausstellung wurden sie weiß gesprayt und auf Sockel gestellt, die aus einer quadratischen Grundplatte und drei Rundstäben aus Schwarzstahl bestehen; zweitens auf Flachbildschirme die, in die Längswand eingelassen, als digitale Bilderrahmen fungieren; und drittens auf fünf Rechner zur Steuerung der Bildschirme.
Die reduzierte Gestaltung rückt die Gebäude selbst in den Mittelpunkt. Scheinbar zufällig im Raum verteilt, sind sie in Wirklichkeit so aufgestellt, dass die Position ihrem jeweiligen Standort auf einer grau-silbrigen Karte des Fünf-Seen-Lands entspricht, die die Architekten auf die weiße Wand appliziert haben. Nach dem selben Prinzip sind die Monitore angeordnet. Mittlerweile reicht das Spektrum der Häuser vom bescheidenen, für die Großtante errichteten Atelierhaus am Ammersee (Bau-welt 13/2004) über das Allgäuer Wochenend-Jagd-haus für den Vorstand eines Münchner Versicherungskonzerns (2009) bis zum Büro- und Wohnhaus in Starnberg (2012). Bei aller Unterschiedlichkeit wirken die Gebäude nie unangemessen extravagant, sondern stets diszipliniert, und sie beschränken sich meist auf wenige, sichtbar belassene Materialien wie Beton, Glas, Holz und Stahl.
Genauso unprätentiös wie der Titel der Ausstellung, „Gebäude“, ist auch die begleitende Publikation: ein 12-fach gefaltetes, beidseitig bedrucktes Leporello, das auf der oberen Seitenhälfte je elf Modell- und Bestandsfotos zeigt, im unteren Teil das sonstige Werk der Architekten – in der Ausstellung ist Letzteres im rückwärtigen Raum zu sehen. Bei allem Erfolg ihres Büros haben Felix Bembé und Sebastian Dellinger offenbar nicht die Bodenhaftung verloren: Nach dem Ende der Ausstellung kommen die Flachbildschirme ins Büro – dann hat endlich jeder der mittlerweile über 30 Mitarbeiter einen zweiten Monitor.
0 Kommentare