Bauwelt

Bilder von der Stadt, die es nicht gibt

Ludwig Forum Aachen

Text: Winterhager, Uta, Bonn

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    Tobias Zielony, Quartiers Nord, Malcolm, 2003

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    Tobias Zielony, Quartiers Nord, Malcolm, 2003

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    Tobias Zielony, Quartiers Nord, Entre 2, 2003, Courtesy of Tobias Zielony, KOW, Berlin

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    Tobias Zielony, Quartiers Nord, Entre 2, 2003, Courtesy of Tobias Zielony, KOW, Berlin

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    Tobias Zielony, Quartiers Nord, La Busserine, 2003, Courtesy of Tobias Zielony, KOW, Berlin

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    Tobias Zielony, Quartiers Nord, La Busserine, 2003, Courtesy of Tobias Zielony, KOW, Berlin

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    Tobias Zielony, La Vele die Scampia, Sail 2, Courtesy of Tobias Zielony, KOW, Berlin, and Lia Rumma, Naples

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    Tobias Zielony, La Vele die Scampia, Sail 2, Courtesy of Tobias Zielony, KOW, Berlin, and Lia Rumma, Naples

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    Tobias Zielony, La Vele die Scampia, Gaze, Courtesy of Tobias Zielony, KOW, Berlin, and Lia Rumma, Naples

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    Tobias Zielony, La Vele die Scampia, Gaze, Courtesy of Tobias Zielony, KOW, Berlin, and Lia Rumma, Naples

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    Michael Schmidt, Ohne Titel (aus der Serie Irgendwo) , 2001-2004

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    Michael Schmidt, Ohne Titel (aus der Serie Irgendwo) , 2001-2004

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    Schmidt, Michael, Ohne Titel (Irgendwo), 2001-2004, Courtesy Michael Schmidt und Galerie Nordenhake, Berlin

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    Schmidt, Michael, Ohne Titel (Irgendwo), 2001-2004, Courtesy Michael Schmidt und Galerie Nordenhake, Berlin

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    Annette Wehrmann, Blumensprengungen, 1992-1995, copyright Ludwig Forum Aachen

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    Annette Wehrmann, Blumensprengungen, 1992-1995, copyright Ludwig Forum Aachen

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    Maja Weyermann, Maison de Peons 2, 2007, Courtesy Maja Weyermann and Nosbaum & Reding, Luxembourg

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    Maja Weyermann, Maison de Peons 2, 2007, Courtesy Maja Weyermann and Nosbaum & Reding, Luxembourg

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    Maja Weyermann, Maisons de peons 3, Courtesy Maja Weyermann and Nosbaum & Reding, Luxembourg

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    Maja Weyermann, Maisons de peons 3, Courtesy Maja Weyermann and Nosbaum & Reding, Luxembourg

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    Maja Weyermann, Sektor 4, Hz-1, 2, 2007, Courtesy Maja Weyermann and Nosbaum & Reding, Luxembourg

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    Maja Weyermann, Sektor 4, Hz-1, 2, 2007, Courtesy Maja Weyermann and Nosbaum & Reding, Luxembourg

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    Attia Kader, Rochers-Carrés,-2009_1,Courtesy The artist and Galerie Christian Nagel, Berlin Köln Antwerpen

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    Attia Kader, Rochers-Carrés,-2009_1,Courtesy The artist and Galerie Christian Nagel, Berlin Köln Antwerpen

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    Attia Kader, Rochers Carrés, 2009_2, Courtesy The artist and Galerie Christian Nagel, Berlin Köln Antwerpen

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    Attia Kader, Rochers Carrés, 2009_3, Courtesy The artist and Galerie Christian Nagel, Berlin Köln Antwerpen

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    Weitere Informationen unter
    www.ludwigforum.de

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Foto: Wilhelm Schürmann

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Foto: Wilhelm Schürmann


Bilder von der Stadt, die es nicht gibt

Ludwig Forum Aachen

Text: Winterhager, Uta, Bonn

Was für ein wunderbar lyrischer Titel, den sich die Ausstellung im Ludwig Forum mit dem Hit der Fantastischen Vier teilt. „In der Stadt, die es nicht gibt, geht der Beat ab“, besingen die Stuttgarter Rapper ihre Idealstadtvision, „weil alle ohne Ende grooven, stylen oder rocken.“
Doch das hat mit dem, was in Aachen gezeigt wird, nichts zu tun. Also muss die­ser Exkurs hier enden.„Die Stadt, die es nicht gibt“ ist eine stille Ausstellung, die sich mit subjektiven Betrachtungen des Realen befasst. Positionen von 20 internationalen Film-, Foto- und Videokünstlern hat die Direktorin des Museums Brigitte Franzen im Laufe der Jahre gesammelt, seit ihr der Titel in den Sinn kam. Die be­teiligten Künstler verwenden Stadt synonym für Gesellschaft. Diese Idee einer Stadt, die selbst Produkt ist und zugleich immer weiter Neues produziert, dient ihnen als Projektionsfläche, als Labor, als Objekt.
Die Schau zeichnet kein positives, kein lebendiges Stadtbild, eher ein melancholisches. Es ist auch nicht kritisch oder gar anklagend, es ist scheinbar nur abbildend. Doch bei vielen Arbeiten täuscht dieser erste Eindruck. Nie weiß man, ob das, was man sieht, „echt“ ist. Ist es manipuliert durch das Auge des Künstlers, der anderes wahrnimmt als man selbst? Ist es inszeniert? Oder ist es die Auswahl des Standpunkts, die das Gewöhnliche verzerrt? Nicht zuletzt die digitale Bildbearbeitung macht alles möglich und fordert, Abgebildetes in Frage zu stellen.
Die Stadt, die es nicht geben darf
2008 entstand die Serie „Portraits from Above – Hongkong’s Informal Rooftop Communities“ von Rufina Wu und Stefan Canham. Ihre Fotografien, Zeichnungen und Texte dokumentieren akribisch diese illegale, aber doch geduldete Siedlungsform, die aus der Fußgängerperspektive nicht zu erah­nen ist. Wand an Wand stehen die Hütten auf den Dächern der Hochhäuser und bieten jenen Wohnraum, die sich die legalen, teuren Wohnungen nicht leisten können. Aglaia Konrad dokumentiert in ihrem Foto-Projekt „Desert Cities“ gescheiterte Sozial­wohnungsprojekte in der Peripherie von Kairo. Die unvollen­deten Rohbauten sind in der Wüstenlandschaft zu unheimlichen Skulpturen erstarrt. Beide Arbeiten sind sehr nah am Ausstellungs­titel – wenn man ihn so interpretiert, dass die Art von Stadt gemeint ist, die es offiziell nicht geben darf.
Tobias Zielony hält in seinen Fotoserien „Le Vele di Scampia“ und „Quartiers Nord“ den Alltag von Jugendlichen in den Vorstädten von Neapel und Marseille fest. Den Porträts und Posen dieser Jugend­lichen stellt er die Architektur gegenüber, die ihr Lebensumfeld prägt: brutale Wohnmaschinen – Kulisse und Beispiel gescheiterter Utopien.
Michael Krumm weitet mit „Das Gebäude der Institute für Nachrichtentechnik und Hochfrequenztechnik der RWTH Aachen, Konzeptionen für Sanierung und Umbau“ das Thema aus. Seine Fotos des Gebäudes wirken seltsam entrückt. Man mag kaum glauben, dass dieser Ort aktiver Teil des Aachener Hochschullebens sein soll. Natürlich sind die Situa­tionen aufgeräumt und die Fotos digital bearbeitet, aber nur so weit, wie die Realität dies auch zuließe. Maja Weyermann geht mit ihrem Chandigarh-Projekt einen Schritt weiter: Sie mischt Fotos und computergenerierte Bilder. Ihre Interieurs aus der Corbusier-Stadt wirken überaus glaubhaft. Wo die Grenze zwischen dokumentarischer Abbildung und Inter­­pre­tation überschritten wird, ist kaum wahrnehmbar.
Schroffe Felsen im Iran, großformatige Straßenstücke in Peru, eine Demo in Berlin, eine Brücke in Bratislava, die Zerstörung nach der Katastrophe in Fukushima – auch das sind flüchtige Momente einer Stadt, die es nicht gibt. In Aachen ist sie nicht wirklicher, aber Bild geworden.

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