Bauwelt

Bregenzerwälder Mikro-IBA

Sieben Buswarte­häuschen in Krumbach

Text: Kaps, Vera, Stuttgart

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    Kurator der Aktion war Dietmar Steiner, Leiter des Architekturzentrums Wien (links im Bild), der jedem Architekten einen lokalen Partner zur Seite stellte.

    Dietmar Steiner

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    Kurator der Aktion war Dietmar Steiner, Leiter des Architekturzentrums Wien (links im Bild), der jedem Architekten einen lokalen Partner zur Seite stellte.

    Dietmar Steiner

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    Haltestelle 1: Bränden

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    Haltestelle 1: Bränden

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    In engen Abständen drängen sich acht Meter hohe, weiße Stahlstangen wie Bäume im Wald.

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    In engen Abständen drängen sich acht Meter hohe, weiße Stahlstangen wie Bäume im Wald.

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    Architekt: Sou Fujimoto (Japan), hier bei der Besichtigung der üblichen Krumbacher Bushaltestelle im Vorfeld. Partnerarchitekten: Bechter Zaffignani Architekten

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    Architekt: Sou Fujimoto (Japan), hier bei der Besichtigung der üblichen Krumbacher Bushaltestelle im Vorfeld. Partnerarchitekten: Bechter Zaffignani Architekten

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    Haltestelle 2: Unterkrumbach Süd

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    Haltestelle 2: Unterkrumbach Süd

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    Häuschen "April": Ein schützendes Dach aus Stahlplatten, darunter ein einfacher Holzklotz als Sitzgelegenheit.

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    Häuschen "April": Ein schützendes Dach aus Stahlplatten, darunter ein einfacher Holzklotz als Sitzgelegenheit.

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    Architekten: Inge Vinck (3. v.li.), Jan de Vylder (2. v.re) und Jo Taillieu (re.) von dwt (Belgien). Partnerarchitekten: Thomas Mennel / memux

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    Architekten: Inge Vinck (3. v.li.), Jan de Vylder (2. v.re) und Jo Taillieu (re.) von dwt (Belgien). Partnerarchitekten: Thomas Mennel / memux

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    Haltestelle 3: Unterkrumbach Nord

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    Haltestelle 3: Unterkrumbach Nord

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    Rohe Eichenbretter, wie man sie auch in den Trockenlagern der Holzwerkstätten im Bregenzerwald sehen kann.

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    Rohe Eichenbretter, wie man sie auch in den Trockenlagern der Holzwerkstätten im Bregenzerwald sehen kann.

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    Architekten: Débora Mesa (1. v. li.) und Antón Garcia-Abril (2. v. li) von Ensamble Studio (Spanien). Partnerarchitekten: Dietrich | Untertrifaller

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    Architekten: Débora Mesa (1. v. li.) und Antón Garcia-Abril (2. v. li) von Ensamble Studio (Spanien). Partnerarchitekten: Dietrich | Untertrifaller

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    Haltestelle 4: Zwing

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    Haltestelle 4: Zwing

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    Ein Stück Bregenzerwälder Stube mit Holzstühlen, außen verglast. Auf dem Dach: das Vogelhäuschen

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    Ein Stück Bregenzerwälder Stube mit Holzstühlen, außen verglast. Auf dem Dach: das Vogelhäuschen

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    Architekt: Smiljan Radic (Chile). Partnerarchitekt: Bernardo Bader

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    Architekt: Smiljan Radic (Chile). Partnerarchitekt: Bernardo Bader

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    Haltestelle 5: Oberkrumbach

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    Haltestelle 5: Oberkrumbach

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    Ein zweigeschossiger Turm aus Holz, unten verglast und oben offen: Da weht der Wind, da fliegen die Vögel durch.

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    Ein zweigeschossiger Turm aus Holz, unten verglast und oben offen: Da weht der Wind, da fliegen die Vögel durch.

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    Architekt: Alexander Brodsky (Russland). Partnerarchitekten: Hugo Dworzak Architekturwerkstatt

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    Architekt: Alexander Brodsky (Russland). Partnerarchitekten: Hugo Dworzak Architekturwerkstatt

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    Haltestelle 6: Kressbad

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    Haltestelle 6: Kressbad

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    Ein Wartehäuschen mit einer kleinen Tribüne für den dahinter liegenden Tennisplatz, verkleidet mit Holzschindeln

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    Ein Wartehäuschen mit einer kleinen Tribüne für den dahinter liegenden Tennisplatz, verkleidet mit Holzschindeln

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    Architekten: Sami Rintala (rechts) und Dagur Eggertson (links) aus Norwegen, im Bild mit Marina Hämmerle, der Leiterin des Vorarlberger Architektur Instituts. Partnerarchitekten: Baumschlager Hutter Partners

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    Architekten: Sami Rintala (rechts) und Dagur Eggertson (links) aus Norwegen, im Bild mit Marina Hämmerle, der Leiterin des Vorarlberger Architektur Instituts. Partnerarchitekten: Baumschlager Hutter Partners

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    Haltestelle 7: Glatzegg

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    Haltestelle 7: Glatzegg

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    Eine "Camera Obscura", die sich zur Straße öffnet und mit einem Fenster an der Rückwand die Blickachse zu den Bergen rahmt.

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    Eine "Camera Obscura", die sich zur Straße öffnet und mit einem Fenster an der Rückwand die Blickachse zu den Bergen rahmt.

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    Architekten: Wang Shu (Bild) und Lu Wenyu, Amateur Architecture Studio (China). Partnerarchitekt: Hermann Kaufmann

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    Architekten: Wang Shu (Bild) und Lu Wenyu, Amateur Architecture Studio (China). Partnerarchitekt: Hermann Kaufmann

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    15 Minuten dauert die Busfahrt zu allen sieben Haltestellen. Weitere Infos zu "BUS:STOP" Krumbach unter
    www.kulturkrumbach.at

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    15 Minuten dauert die Busfahrt zu allen sieben Haltestellen. Weitere Infos zu "BUS:STOP" Krumbach unter
    www.kulturkrumbach.at

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Foto: Adolf Bereuter

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Foto: Adolf Bereuter


Bregenzerwälder Mikro-IBA

Sieben Buswarte­häuschen in Krumbach

Text: Kaps, Vera, Stuttgart

Weltbekannte Architekten entwerfen Bushaltestellen für einen 977-Einwohner-Ort im Bregenzerwald. In einer Gegend also, die selbst weltbekannt ist für ihre herausragende Architektur. Diese Marketingaktion fanden wir so skurril, dass sie auf unserer Letzten Seite landete (Bauwelt 46.2013). Inzwischen sind die Krumbacher Wartehäuschen fertig. Unsere Autorin hat sie besucht – und war durchaus angetan.
„Hargozack no amol!“ wird in Zukunft kein Vorarlberger mehr rufen müssen, sollte er in Krumbach den Bus nach Bregenz verpasst haben. Denn in der Bregenzerwälder Gemeinde wartet man an der Bushal­testelle nicht mehr auf den Bus – hier bestaunt man seit diesem Sommer internationale Architektur in Form von „Buswartehüsle“. Auf Einladung des Vereins Kultur Krumbach, der für das Projekt „Bus:Stop Krumbach“ ins Leben gerufen wurde, entwarfen sieben renommierte Architekten aus sieben Ländern je eine Bushaltestelle. Der Kurator der Aktion, Dietmar Steiner, der Direktor des Architekturzentrums Wien, stellte jedem dieser Architekten einen Partner aus der Region zur Seite, der die Entwürfe mit lokalen Handwerkern umsetzte. So kooperierten Alexander Brodsky aus Russland mit Hugo Dworzak, Sou Fujimoto aus Japan mit Bechter Zaffignani Architekten, Antón García-Abril und Débora Mesa aus Spanien mit Dietrich Untertrifaller Architekten, Smiljan Radić aus Chile mit Bernardo Bader, Rintala Eggertsson
Architects aus Norwegen mit Baumschlager Hutter Partners, Wang Shu und Lu Wenyu aus China mit Hermann Kaufmann und De Vylder Vinck Tailieu aus Belgien mit Thomas Mennel. Ihr Kulturgut Architektur wissen sie für ein cleveres Marketing zu nutzen – das beweisen die Vorarlberger erneut mit diesem Projekt, das durch das Vorarlberger Architekturinstitut (vai), das Kunsthaus ­Bregenz und etwa 150 be-teiligte Sponsorenunternehmen aus der Region unterstützt wurde. Die Arbeit der auswärtigen Architekten wurde mit einem Urlaub im Bregenzerwald honoriert.
Vorarlberg ist weltweit für seine Architektur bekannt. Aus der pragmatischen Umsetzung von visionären Ideen Einzelner ist dort eine breit verankerte Baukultur entstanden, die Traditionsverbundenheit mit Neuem verbindet, auf regionalem Handwerk fußt und sich in Holz als bevorzugtem Baustoff ausdrückt. Vor diesem Hintergrund befassten sich die weit gereisten Entwerfer, nach eigenem Bekunden, mit den Menschen, der Landschaft und der Handwerkstradition der Region, um all das in ihre Entwürfe einfließen zu lassen. Da stapeln sich unbehandelte Eichenbretter wie im Trockenlager eines Tischlers, da karikiert ein Holzturm eine Einfamilienhaussiedlung, da überziehen traditionelle Lärchenschindeln die komplette Fassadenfläche, da rahmt ein konisch zulaufender Raum das Bergpanorama.
Die winzigen Architekturen, eher Skulpturen denn Nutzbauten, fügen sich mal in die Landschaft ein, mal ergänzen, mal interpretieren, mal persiflieren sie sie. Nicht immer erfüllen sie die klassische Funktion eines Wartehäuschens. So die Installation von Sou Fujimoto: In engen Abständen drängen sich acht Meter hohe, weiße Stahlstangen wie Bäume im Wald. Auf schmalen Holzstufen kann der Wartende ihre Krone erklimmen, um von dort weit ins Tal zu blicken. Und wenn es regnet?
Dann läuft man besser weiter nach Unterkrumbach Süd, wo ein schützendes Dach Zuflucht bietet. Das mutet an wie ein zackiger Berggipfel, nachgebildet aus gefalteten Stahlplatten, darunter ein einfacher Holzklotz als Sitzgelegenheit. „April“ haben De Vylder Vinck Tailieu ihr Häuschen betitelt.
Smiljan Radić hingegen ließ sich nicht von der Landschaft Vorarlbergs inspirieren, er hat gleichsam ein Stück einer typischen Bregenzerwälder Stube „ausgeschnitten“. Sie ist nicht, wie üblich, holzvertäfert, sondern rundherum verglast; und die Holz­decke ist zu einer Kassettendecke aus schwarzem Beton geworden. Geborgenheit und Intimität hat der chilienische Architekt in alpine Ausgesetztheit verwandelt und den Reisenden zum Objekt in einer gläsernen Vitrine auf bäuerlichen Holzstühlen gemacht. Oben auf dem Dach zwitschert ein Vogel in seinem Häuschen.
Die Fahrt mit dem Postbus durch Krumbach dauert 15 Minuten. Die meisten Touristen werden jetzt wesentlich länger brauchen, wenn sie bei der einen oder anderen Haltestelle einen außer-planmäßigen Halt einlegen. Und dann heißt es: Eine Stunde auf den nächsten Bus warten. Langweilig wird einem dabei aber nicht.
Fakten
Architekten Brodsky, Alexander, Moskau; Dworzak, Hugo. Lustenau; Fujimoto, Sou, Tokio; Bechter Zaffignani Architekten, Bregenz; García-Abril, Antón, Madrid; Mesa, Débora, Madrid; Dietrich Untertrifaller Architekten, Bregenz/Wien/St. Gallen; Radić, Smiljan, Santiago; Bader, Bernardo, Dornbirn; Rintala Eggertsson Architects, Bodø (Norwegen); Baumschlager Hutter Partners, Dornbirn; Shu, Wang, Hangzhou; Wenyu, Lu, Hangzhou; Kaufmann, Schwarzach; De Vylder Vinck Tailieu, Gent; Mennel, Thomas, Wien
aus Bauwelt 34.2014
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