Bauwelt

Der Schinkel von Hannover

Georg- Ludwig-Friedrich-Laves-Jubiläen

Text: Brosowsky, Bettina Maria, Braunschweig

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Wiederaufbau von Schloss Herrenhausen. Aufstellung der Attikafiguren im Oktober 2013
Foto: Martin Ritzmann für VolkswagenStiftung

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Wiederaufbau von Schloss Herrenhausen. Aufstellung der Attikafiguren im Oktober 2013

Foto: Martin Ritzmann für VolkswagenStiftung


Der Schinkel von Hannover

Georg- Ludwig-Friedrich-Laves-Jubiläen

Text: Brosowsky, Bettina Maria, Braunschweig

Was Schinkel für Berlin, Weinbrenner für Karlsruhe oder Klenze für München, das war Georg Ludwig Friedrich Laves (1788–1864) für Hannover. Er wurde 1814 zum Hofbauverwalter ernannt. Nun stehen der 150. Todestag und das 200-jährige Dienstjubiläum an.
Eine der ersten Aufgaben von Laves war ab 1818 die Herrichtung des Herrenhäuser Schlosses für den englischen König Georg IV. – in Personalunion König von Hannover –, der einen Besuch ebendort erwog und 1821 tatsächlich unternahm. Georg IV. verlangte, die Zimmer mit sanitären Anlagen und einer Möglichkeit zum Teekochen nachzurüsten; ihr Fehlen empfand man in England schlicht als Barbarei.
Viel geschah damals wohl nicht im Innern des Hauses. Es erhielt aber mit wenigen gekonnten Applikationen durch Laves eine klassizistische Fassade: Fugenschnitte im Putz des Sockelgeschosses simulierten ein Quadermauerwerk, ein eleganter Mittel­risalit ersetzte das behäbige Zwerchhaus. Zwischen 2009 und 2013 ist das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Schloss als Tagungszentrum der VW-Stiftung wieder aufgebaut worden, in Ermangelung histo­rischer Gesamtpläne in freier Auslegung durch das Hamburger Architekturbüro JK Jastrzembski Kotulla: mit einem unterirdischen Auditorium, einem Festsaal mit Konzertakustik und den als Museum genutzten Seiten­flügeln. Die Fassade orientiert sich an den Laves-Plänen.
Es finden sich authentische Zeugnisse von Laves’ Arbeit im Stadtbild Hannovers. Neben dem Opernhaus, dem Portikus des Landtags oder der eisernen Graftbrücke im Herrenhäuser Garten ist es sein städtebauliches Wirken: ­Waterlooplatz, Georgs- und Opernplatz mit dem anschließenden Quartier bis zum heutigen Bahnhof – zeittypische Stadterweiterun­-gen im Zuge der Schleifung der Befestigungsanlagen. Die Architektenkammer Niedersachsen und das Stadtarchiv zeigen anlässlich der Jubiläen Architekturzeichnungen von Laves. 
Fakten
Architekten Laves, Georg Ludwig Friedrich, 1788-1864
aus Bauwelt 10.2014
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