Drucken in 3D
im Museum für Gestaltung Zürich
Text: Kaps, Vera, Stuttgart
Drucken in 3D
im Museum für Gestaltung Zürich
Text: Kaps, Vera, Stuttgart
Aus Sand, Metall oder Kunststoff fertigen, mikroskopisch klein bis lebensgroß drucken, 5 Minuten oder gar 48 Stunden am Stück arbeiten – dass der 3D-Drucker allerlei Anforderungen meistert, zeigt Kurator Andres Jansen im Museum für Gestaltung Zürich.
Was der kleine Tausendsassa über dünne Pulverschichten aufbauen kann, nutzen nicht nur Designer und Architekten, sondern auch Biologen und Mediziner. Während unser Alltag sich mehr und mehr digitalisiert, sucht die Architektin Marta Malé-Alemany, die die Ausstellung 2011 für das Designmuseum Disseny Hub in Barcelona konzipierte, nach einem Weg, die digitale Welt zu materialisieren. Freie Form, Individualisierung, Maßanfertigung, Komplexität, Material – anhand von fünf Themen gewährt sie uns Einblick in die Möglichkeiten des 3D-Druckens.
Wie frei der Drucker Formen umsetzen kann, erfährt der Besucher an den Miniaturmodellen des CoReFab-Stuhls. Ihre organische Struktur erinnert an den Zellaufbau eines Blattes und ist in einem Stück fugenfrei gedruckt. Dem 3D-Drucker ist es möglich, organische Tragsysteme dort durch Material zu verstärken, wo es beispielsweise für die Abtragung von Lasten notwendig ist, ohne ihre Struktur zu unterbrechen. Wie ein Blatt gehören die Stühle zu einer Familie von 12 gleichen, jedoch niemals identischen Formen. Denn der Drucker ist nicht auf Werkzeuge oder Formteile angewiesen. Solche Unikate sind nicht nur als Möbel, Kleidung oder Schmuck in der Schau zu sehen, sondern auch maßgefertigte Fingerkapseln, Beinprothesen und Rückenwirbel sind ausgestellt. In Zukunft sollen 3D-Biodrucker auch Organe erzeugen können, sodass Patienten nicht auf Spender angewiesen sein werden.
Ähnlich visionär plant die Europäische Weltraumorganisation gemeinsam mit Norman Foster, Häuser auf dem Mond zu drucken. Erste Prototypen werden derzeit mit simuliertem Mondsand in einer Vakuum-Kammer getestet. Wenn das Experiment gelingt, soll das Mondhaus am Südpol realisiert werden. Zur Veranschaulichung der Technik ist in Zürich eine aus Sand gedruckte Koralle aufgebaut, die wie ein Mondhaus anmutet, in Zukunft jedoch Fischen ein neues Zuhause bieten soll.
Die meisten Produkte werden heute aus synthetischem Nylon oder Kunstharz gedruckt und wirken daher seltsam leblos. Dieser Eindruck verstärkt sich dadurch, dass der Besucher die Materialisierung des Digitalen nur anschauen darf. Endlich ist es möglich, Visionäres zu einer greifbaren Form zu drucken, da wünschte man sich, das Gedruckte berühren, auf ihm sitzen, daran riechen zu können. Viel unmittelbarer nähert sich der Besucher dem 3D-Drucken im „Scream Room“. Über ein Mikrofon aufgenommene Laute werden an einen Drucker gesendet, der einen Besucherschrei innerhalb von 15 Minuten schichtweise in einen Kunststoffbecher übersetzt. Wer also seiner Stimme Form verleihen oder sich von Zukunftsmusik inspirieren lassen möchte, sollte die Schau nicht verpassen.
Wie frei der Drucker Formen umsetzen kann, erfährt der Besucher an den Miniaturmodellen des CoReFab-Stuhls. Ihre organische Struktur erinnert an den Zellaufbau eines Blattes und ist in einem Stück fugenfrei gedruckt. Dem 3D-Drucker ist es möglich, organische Tragsysteme dort durch Material zu verstärken, wo es beispielsweise für die Abtragung von Lasten notwendig ist, ohne ihre Struktur zu unterbrechen. Wie ein Blatt gehören die Stühle zu einer Familie von 12 gleichen, jedoch niemals identischen Formen. Denn der Drucker ist nicht auf Werkzeuge oder Formteile angewiesen. Solche Unikate sind nicht nur als Möbel, Kleidung oder Schmuck in der Schau zu sehen, sondern auch maßgefertigte Fingerkapseln, Beinprothesen und Rückenwirbel sind ausgestellt. In Zukunft sollen 3D-Biodrucker auch Organe erzeugen können, sodass Patienten nicht auf Spender angewiesen sein werden.
Ähnlich visionär plant die Europäische Weltraumorganisation gemeinsam mit Norman Foster, Häuser auf dem Mond zu drucken. Erste Prototypen werden derzeit mit simuliertem Mondsand in einer Vakuum-Kammer getestet. Wenn das Experiment gelingt, soll das Mondhaus am Südpol realisiert werden. Zur Veranschaulichung der Technik ist in Zürich eine aus Sand gedruckte Koralle aufgebaut, die wie ein Mondhaus anmutet, in Zukunft jedoch Fischen ein neues Zuhause bieten soll.
Die meisten Produkte werden heute aus synthetischem Nylon oder Kunstharz gedruckt und wirken daher seltsam leblos. Dieser Eindruck verstärkt sich dadurch, dass der Besucher die Materialisierung des Digitalen nur anschauen darf. Endlich ist es möglich, Visionäres zu einer greifbaren Form zu drucken, da wünschte man sich, das Gedruckte berühren, auf ihm sitzen, daran riechen zu können. Viel unmittelbarer nähert sich der Besucher dem 3D-Drucken im „Scream Room“. Über ein Mikrofon aufgenommene Laute werden an einen Drucker gesendet, der einen Besucherschrei innerhalb von 15 Minuten schichtweise in einen Kunststoffbecher übersetzt. Wer also seiner Stimme Form verleihen oder sich von Zukunftsmusik inspirieren lassen möchte, sollte die Schau nicht verpassen.
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