Bauwelt

Gegendarstellung

Bauwelt 21.12, betrifft „Wüstung Duisburg“

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Bauwelt 21.12, betrifft „Wüstung Duisburg“

Die Stadt Duisburg widerspricht nachfolgen­den Aussagen, die in dem Artikel „Wüstung Duisburg“ getätigt wurden: Der Artikel suggeriert, dass der gesamte Stadtteil Bruckhausen verschwunden sei. Tatsächlich entsteht in Bruckhausen ein Grüngürtel als Abstandsfläche zur Industrie.
Dazu werden 121 von 640 Gebäuden im gesamten Ortsteil abgerissen (19 Prozent). Der Ortsteil Bruckhau­­-sen bleibt nicht nur bestehen, sondern wird mit umfangreichen Mitteln stabilisiert und aufge­wertet. Die politischen Beschlüsse dazu erfolgten mit großer Mehrheit. Bis heute wurden mehr als 100 Informationsveranstaltungen für Bürgerinnen und Bürger zum Grüngürtel Duisburg-Nord durchgeführt. Planerisches Ziel ist, durch den Bau eines Parks mit einem Landschaftsbau- werk zur Abschirmung auf der westlichen Ortsrandseite und Aufwertungs- und Stabilisierungsmaßnahmen im verbleibenden Ortsteil eine neue Entwicklungsperspektive, abgerückt von der Industrie zu schaffen. Inzwischen wurden im Rahmen der baulich-räumlichen Stabilisierung ein Stadtplatz sowie das Umfeld einer Kir- che und der angrenzenden Grundschule um­gestaltet; die Gestaltung der umgebenden Straßenräume steht kurz vor dem Baubeginn. Die Abwanderung aus dem Ortsteil hat sich in den letzten zwei Jahren nivelliert. Etwa 50 Prozent der umgesiedelten Bewohner bleiben im Stadtteil, weitere 40 Prozent bleiben im Duisbur­ger Norden. Gebäude, für die eine Bedeutung im Sinne des Denkmalschutzgesetzes nachgewiesen ist, wurden in die Denkmalliste eingetragen. Die Behauptungen, 40 Prozent der Stadt im Duisburger Norden und drei weitere Viertel sollten „rückgebaut“ werden, entbeh­ren jeglicher Grundlage.
Den städtebaulichen Umbau in Duisburg in einem Atemzug mit der Katastrophe der Love Parade zu nennen, ist an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten. Ihr Autor diskreditiert da­mit nicht nur die Stadtplanung der Stadt Duisburg, sondern relativiert auch in unfassbarer Weise die Katastrophe bei der „Love Parade“.
Auch beim Thema „Factory Outlet Center“ ignoriert der Artikel großzügig die Fakten: In Duisburg Marxloh ist der Bau eines Factory Outlet Center auf der Fläche der Rhein-Ruhr-Halle, eines denkmalgeschützten Hallenbades aus den 1920er Jahren und einer Siedlung aus den 60er Jahren geplant. Das städtebauliche Entwicklungsvorhaben entspricht der städtischen Einzelhandelsstrategie. Die denkmalrechtli­che Beurteilung der Siedlung ist durch den Landschaftsverband Rheinland/Amt für Denkmalpflege erfolgt. Der Landschaftsverband hat die Siedlung nicht als Denkmal eingestuft. Die Untere Denkmalbehörde der Stadt Duisburg hat stets in enger Abstimmung mit dem LVR gearbeitet. Vor diesem Hintergrund erstaunt die namentliche und völlig unnötige Diskreditierung einer Mitarbeiterin des Amtes für Denkmalpflege.
Die subjektive Einschätzung des Autors zur Qualität dieser Siedlung ist seine persön­liche Meinung. Die für die Stadt Duisburg verbindliche, weil rechtlich korrekte Vorgehensweise, bezogen auf Bewertung des historischen Quartiers und Konsequenzen für den Umgang mit dem Baubestand, entspricht jedoch eindeutig den gesetzlichen Regelungen des Denkmal­schutzgesetzes NRW.
Die Abwägung der Stadt, die unter Denk­malschutz stehende Badeanstalt der 1920er Jahre zu erhalten und einer neuen Nutzung zuzuführen, die Flächen der nicht mehr finan-
zierbaren und seit Jahren leer stehenden Rhein-Ruhr-Halle in eine städtebauliche und wirtschaftliche Gesamtplanung zu integrieren, die Hamborn und Marxloh eine neue Chance er­öffnet, findet in dem Artikel keine Erwähnung.
Die Formulierung, in Duisburg gäbe es „quasi chinesische Abstimmungszahlen“ ist ein Schlag ins Gesicht der demokratisch gewähl­ten Ratsfraktionen. Ihre politische Verantwortung für die Stadt, verbunden mit der Lösung drängender Probleme wie die Stärkung der Wirtschaft, Schaffung von Arbeitsplätzen, Revitalisierung von devastierten Quartieren, Schrumpfung und Umgang mit 14.000 leer stehenden Wohnungen in ganz Duisburg bei hoher Verschuldung, findet sich leider in keiner Zeile des Ar­tikels. 
Die Stadt Duisburg unternimmt große Anstrengungen, die Auswirkungen des Strukturwandels zu mindern und eine lebenswerte Stadt zu erhalten. Dazu gehört, Lösungen für die oben genannten Probleme zu entwickeln. Politiker und Verwaltung arbeiten verantwortungsvoll da­ran und haben in vielen Projekten mit überre­gionaler Strahlkraft gezeigt, dass ein positiver Wandel der Stadt zugutekommt.

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