Optische Täuschung
Text: Brensing, Christian, Berlin
Optische Täuschung
Text: Brensing, Christian, Berlin
Mit Natursteinlisenen hat das Architekturbüro KSP Jürgen Engel ein dreigeschossiges Bürogebäude verkleidet. Zueinander verdrehte Geschosse brechen die Regelmäßigkeit der Fassade
Am Boulevard Grande-Duchesse Charlotte in Luxemburg zieht sich die Fassade eines neuen Bürogebäudes offenbar endlos entlang. Die Architekten KSP Jürgen Engel haben den dreigeschossigen Büroneubau komplett in Naturstein verkleidet.
An der Fassade reihen sich 15 cm schmale Lisenen dicht aneinander und geben ihr einen gleichförmigen Rhythmus. Das reguläre Raster von 1,35 Metern haben die Frankfurter Architekten mittels schlanken Lisenen halbiert, wodurch die Fassade deutlich länger erscheint. Jedes zweite Fenster kann zum Lüften geöffnet werden. Die Logik der Lisenensequenz liegt in der flexiblen Teilbarkeit der dahinterliegenden Großraumbüros begründet. Die starre Regelmäßigkeit wird durch die ungewöhnliche Stapelung der 3,50 Meter hohen Geschosse gebrochen: Die Flächen der einzelnen Ebenen weichen in Größe und Form leicht voneinander ab. Sie sind so übereinander gestapelt, dass sie an einigen Stellen leicht vor- und zurückspringen. Über dem Haupteingang an der Gebäudeecke kragen sie zudem weiter aus. Erst das Staffelgeschoss mit deutlich breiteren Fenstern, löst dieses Ordnungsprinzip wieder auf.
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