Rochlitzer Porphyr
Für noch eine Trinitatiskirche würde des Material in seinem Steinbruch wohl nicht mehr reichen, pflegt der Geschäftsführer der Vereinigten Porphyrbrüche auf dem Rochlitzer Berge scherzhaft zu sagen
Text: Friedrich, Jan, Berlin
Rochlitzer Porphyr
Für noch eine Trinitatiskirche würde des Material in seinem Steinbruch wohl nicht mehr reichen, pflegt der Geschäftsführer der Vereinigten Porphyrbrüche auf dem Rochlitzer Berge scherzhaft zu sagen
Text: Friedrich, Jan, Berlin
Seit sie in Leipzig ihr Büro haben und regelmäßig Ausflüge in die Umgebung machen, seien sie fasziniert vom Rochlitzer Porphyr, dem man hier auf Schritt und Tritt begegnet, erzählt Benedikt Schulz. In den Dörfern und Städtchen des Umlands sind es meist die Fenstergewände der Wohnhäuser, die aus dem rötlichen Vulkanstein gefertigt sind; in Leipzig gibt es eine Reihe von Bauten, bei denen er in größeren Mengen zur Anwendung kam, das Alte Rathaus (1556) zum Beispiel oder das Grassimuseum (1922). Er und sein Bruder hätten sich vorgenommen: „Irgendwann bauen wir ein Haus komplett aus diesem Stein! Es muss nur das richtige Projekt dafür kommen.“ Mit der Propsteikirche war es soweit. Schon im Wettbewerb nannten die Architekten explizit das Material, aus dem sie die Kirche zu bauen gedachten. Zur Pressekonferenz, auf der ihr Entwurf vorgestellt wurde, brachten sie gleich einen Steinblock mit. Die Wahl des Rochlitzer Porphyrs, der seit vielen hundert Jahren in einem Steinbruch rund fünfzig Kilometer südöstlich von Leipzig abgebaut wird, erwies sich im Laufe des Projekts als geschickter Schachzug in Sachen Akzeptanz des Kirchenneubaus bei der Leipziger Bevölkerung. Der Stein wird als der regionale Baustoff empfunden. Auch die Gemeinde konnte sich sofort damit identifizieren: Die Klosterkirche in Wechselburg (1168), sozusagen die Keimzelle des sächsischen Katholizismus, ist mit dem Rochlitzer Porphyr gebaut.
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