Bauwelt

Kitchen-Hub in Berlin


Neue Volksküchen


Text: Klingbeil, Kirsten, Berlin


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    Multifunktionaler Raum zum Austauschen: In einem Ladenlokal in Schöneberg wird zusammen gekocht, gegessen, diskutiert und nachgedacht
    Foto: CoCoon Studio

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    Multifunktionaler Raum zum Austauschen: In einem Ladenlokal in Schöneberg wird zusammen gekocht, gegessen, diskutiert und nachgedacht

    Foto: CoCoon Studio

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    Foto: Laura Fiorio

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    Foto: Laura Fiorio

Im Berliner Stadtteil Schönberg hat die Organisation „Über den Tellerrand“ seit Sommer 2015 ihren neuen Sitz. Ziel der Organisation ist es, Integration auf Augenhöhe über gemeinsam organisierte Veranstaltungen mit Kulturbezug zu ermöglichen. Daher entstand die Idee, in einem ehemaligen Eck-Ladenlokal in der Roßbachstraße die Büroräume um einen großen Küchenraum („Kitchen-Hub“) zu ergänzen.
Initiiert und umgesetzt wurde der Kitchen-Hub in einer engen Kooperation zwischen dem Fachgebiet Habitat Unit des Instituts für Architektur der Technischen Universität Berlin, dem CoCoon-Studio, das mit Studenten plant und baut, und den Betreibern. Studierende, Geflüchtete, Lehrende und freiwillige Helfer konzipierten, planten und bauten die Räume gemeinsam aus.
Als Grundlage diente ein Entwurf von Studierenden (Theodora Constantin, Judith Schiebel, Vanessa Vogel) des Design Studios „Refugee City: Cooking with Refugees in Berlin“ am Fachgebiet Habitat Unit im Sommersemester 2015, in dem das gemeinsame Kochen den zentralen Ausgangspunkt bildete. Detaillierung und Umsetzung erfolgten anschließend im Rahmen einer DesignBuild Summer School (gefördert durch die STO-Stiftung) im August diesen Jahres.
Entstanden ist eine zentrale Kochinsel, die zu einer großen Tafel erweitert werden kann. Durch ein Baukastensystem können die Tische entweder in Stand- oder Sitzhöhe genutzt werden, nicht benötigte Elemente werden in einem Wandregal verstaut. Neben dem Kochen, sollen in dem 55 Quadratmeter großen Küchenraum verschiedene Tätigkeiten möglich sein. Mit dem modularen Einrichtungssystem lässt sich der Raum multifunktional nutzen, zum Beispiel auch für Workshops, Diskussionsrunden oder Nachbarschaftstreffen.
An einem neutralen Ort, jenseits von Vorurteilen und medialen Bildern, können Geflüchtete und Beheimatete so voneinander lernen und gemeinsam neue Kulturen erleben. Der Kitchen-Hub soll eine gemeinsame lokale Identität und gesellschaftliche Teilhabe stärken. Am 27. November wurde er eröffnet.



Fakten
Architekten Habitat Unit – Chair of International Urbanism and Design, TU Berlin, Philipp Misselwitz und Nina Pawlicki; CoCoon-Studio; Technische Begleitung: Jan Gehling, Imke Grzemba, Karl Woitke
Adresse Roßbachstraße 6, 10829 Berlin


aus Bauwelt 48.2015
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