Bildstrecke 25.07.2012
1924 legt der geborene Ungar Marcel Lajos Breuer am Bauhaus in Weimar erfolgreich seine Gesellenprüfung zum Tischler ab.
Portrait (1949), Homer Page (Bauhaus-Archiv, Berlin)
Schon ein Jahr zuvor wurde Breuer Leiter der Bauhauswerkstatt und entwarf erste avantgardistische Holzmöbel (Lattenstuhl „ti 1a“; 1924).
Daniel Niggemann, 2012, Stiftung Bauhaus Dessau
Der Kinderstuhl „ti 3 b“ (1923) wurde ab 1929 in der Tischlereiwerkstatt des Bauhaus Dessau hergestellt.
Kellerhoff, Kelly; Berlin, 1995, Stiftung Bauhaus Dessau
Parallel zum Niederländer Mart Stam experimentiert Breuer mit Stahlrohren und entwarf diverse, von den Gebrüdern Thonet hergestellte Freischwinger (Armlehnstuhl „B 34“, 1929).
Kellerhoff, Kelly; Berlin, 1995, Stiftung Bauhaus Dessau
Nach einem langwierigen Gerichtsverfahren (1929-32) zwischen Thonet und Mart Stam wurde die „künstlerische Urheberschaft“ am Freischwinger dem Holländer zugeschrieben (Armlehnstuhl „B 11“, 1926/27).
Daniel Niggemann, 2012, Stiftung Bauhaus Dessau
Klassiker: Der ursprünglich für den Bauhaus-Kollegen Wassily Kandinsky entworfene und aus Stahlrohr und Eisengarnbespannung gebaute „Clubsessel“ (1925/26) wird immer noch produziert.
Daniel Niggemann, 2012, Stiftung Bauhaus Dessau
Neben hinterbeinlosen Kragstühlen entwarf Breuer auch Teetische („B 9–9c“, 1925/26) mit Kufen aus gebogenen Stahlrohren.
Sammlung Stiftung Bauhaus Dessau
Der Schlaufentisch „B 10“ (1927) wurde ebenfalls von der Gebr. Thonet A.G. hergestellt.
Kellerhoff, Kelly; Berlin, 1996, Stiftung Bauhaus Dessau
Für das Meisterhaus von László Moholy Nagy, Leiter der Metallwerkstatt am Bauhaus Dessau, entwarf Marcel Breuer (1927/28) das Wohnzimmermobiliar.
Lucia Moholy, Stiftung Bauhaus Dessau
Karg aber funktional: Das Mobiliar (1929) der Studierendenateliers im „Prellerhaus“ des Bauhausgebäudes stammt ebenfalls von Marcel Breuer.
Walter Peterhans, Stiftung Bauhaus Dessau
Studentenfeier in einem der Ateliers des Bauhauses Dessau (um 1928) mit Satztischen von Marcel Breuer
Bauhaus-Archiv, Berlin
Die Musterwohnung der Werkbundsiedlung „Neubühl“ in Zürich ist mit einem Stuhl, einem Schreibtisch, einer Liege und einem Regal von Breuer ausgestattet (ca. 1934).
Hans Finsler (Staatliche Galerie Moritzburg Halle, Landeskunstmuseum Sachsen-Anhalt, Hans Finsler-Nachlass)
Noch bevor Breuer in Berlin ein Architekturbüro eröffnet (1929), gestaltet er im sachlich modernen Stil das Esszimmer (1927) in der Wohnung des Berliner Theaterregisseur Erwin Piscator.
Cami Stone (Marcel Breuer Papers, Archives of American Art, Washington, D.C.)
Basierend auf einer Kleinwohnhaustypologie entwickelt Breuer für die Erweiterung der Meisterhaussiedlung „BAMBOS 3“ (1927), ...
Smithsonian Archives of American Art, Washington
... und das Einzelhaus „BAMBOS 1“ (Rekonstruktion von Henning Seilkopf, 2002). Die Entwürfe werden allerdings nicht realisiert.
Uwe Jacobshagen, 2003, Stiftung Bauhaus Dessau
1937 emigriert Breuer aufgrund seiner jüdischen Herkunft in die USA und realisiert in New Canaan (Connecticut) „Haus Breuer II“ (1947-48).
Marcel Breuer Papers, Archives of American Art, Washington, D.C.
Neben der Realisierung von weiteren Wohnhäusern („Haus Robinson“, Williamstown in Massachusetts, 1947-48) arbeitet Breuer gemeinsam mit Walter Gropius ...
David Sundberg ©Esto. All rights reserved
... und lehrt als Professor an der „Graduated School of Design“ der Harvard University („Haus Staehelin“, Feldmeilen, Schweiz, 1957-58).
Bernhard Moosbrugger (Marcel Breuer Papers, Archives of American Art, Washington, D.C.)
Glockenturm „Annunciation Priory of the sisters of St.Benedict“ (Bismarck in North Dakota, 1961-63)
Shin Koyama (University of Mary Archive)
Breuer vor der Baustelle der „Saint John`s Abtei“ der Universität Collegeville in Minnesota (ca. 1961).
Minneapolis Star and Tribune Co. (Marcel Breuer Papers, Archives of American Art, Washington, D.C.)
Die aufgefächterte Stahlbetonstütze in der Univ-Bibliothek der „Saint John‘s Abbey“ (1964-66) erinnern an Konstruktionen von Pier Luigi Nervi, mit dem Breuer 1953-58 das Pariser UNESCO-Gebäude entwarf.
Chicago Historical Society / Hedrich Blessing (HB-30955-03)
Expressiver Kirchbau: „St.Francis de Sales“ (Muskegon in Michigan 1964-66)
Chicago Historical Society / Hedrich Blessing (HB-30662-Z)
Das bekannteste Gebäude von Marcel Breuer mit abgetreppter Granitfassade, das „Whitney Museum of American Art“ (New York, 1964-66), wird derzeit von Renzo Piano saniert und erweitert.
Ezra Stoller © Esto. All rights reserved
Leitmotiv Auskragen: auf dem Campus „University Heights“ der New York University realisiert Breuer 1967-70 die Betonskulptur „Begrisch Hall“.
Ben Schnall (Marcel Breuer Papers, Archives of American Art, Washington, D.C.)
Kurz vor seinem Tod realisierte Marcel Breuer ebenfalls mit entwurfscharakteristischen Auskragungselementen die „Atlanta Central Public Library“ (Atlanta in Georgia, 1977-80).
Architectural Photography of Atlanta (Marcel Breuer Papers, Archives of American Art, Washington, D.C.)
Die Ausstellung „Marcel Breuer – Designer und Architekt“ ist bis 31. Oktober 2012 im Bauhaus Dessau zu sehen.
www.bauhaus-dessau.de
HORT, Berlin
Die Ausstellung „Marcel Breuer – Designer und Architekt“ ist bis 31. Oktober 2012 im Bauhaus Dessau zu sehen.
HORT, Berlin
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