Ernst Ludwig Kirchner als Architekt
Text: Scheffler, Tanja, Dresden
Ernst Ludwig Kirchner als Architekt
Text: Scheffler, Tanja, Dresden
Mit dem Entwurf einer Friedhofsanlage begräbt Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938) seine Architektenlaufbahn. Denn parallel dazu gründet er mit seinen Kommilitonen Bleyl, Heckel und Schmidt-Rottluff die Künstlervereinigung „Die Brücke“.
Kirchners Karriere ist bekannt. Der Ausstellungskatalog der Darmstädter Mathildenhöhe fokussiert die Vorgeschichte.
Obwohl Kirchner seit seinem dritten Lebensjahr mit Zeichnen, Malen und Modellieren beschäftigt gewesen sein soll, begann er 1901 auf Drängen der Familie, die sein Talent in einem bürgerlichen Beruf kanalisiert sehen wollte, an der Technischen Hochschule in Dresden ein Architekturstudium. Dort beeinflusste ihn vor allem Fritz Schumachers Entwurfslehre mit naturnahem Zeichnen und materialgerechtem Gestalten. Viele seiner Studienentwürfe, zwischen Jugendstil und früher Moderne, zeigen Innenräume und Möbel, Lampen oder Wandornamente. Bei Paul Wallot fiel er durch Bleistift-Zeichnungen von Villen auf. Sein Faible für Akte zeigt sich an äußerst schamlosen Karyatiden eines Museumsentwurfs. Nach einem Aufenthalt in Hermann Obrists Schwabinger „Lehratelier für freie und angewandte Kunst“ besiegelte 1905 das vorgegebene Dilomthema einer Friedhofsanlage, das keine Gelegenheit für aufwendige Raumausstattungen bot, Kirchners Weg zum expressionistischen Künstler.
Der Band präsentiert ein beachtliches Werk an ambitionierten und grafisch souveränen Architekturzeichnungen. Essays geben Hinweise darauf, warum von den Berliner Straßenszenen bis zu als Gesamtkunstwerk ausgestatteten Ateliers und Wohnhäusern die Architektur ein wichtiges Thema im Schaffen von Kirchners bleiben sollte.
Obwohl Kirchner seit seinem dritten Lebensjahr mit Zeichnen, Malen und Modellieren beschäftigt gewesen sein soll, begann er 1901 auf Drängen der Familie, die sein Talent in einem bürgerlichen Beruf kanalisiert sehen wollte, an der Technischen Hochschule in Dresden ein Architekturstudium. Dort beeinflusste ihn vor allem Fritz Schumachers Entwurfslehre mit naturnahem Zeichnen und materialgerechtem Gestalten. Viele seiner Studienentwürfe, zwischen Jugendstil und früher Moderne, zeigen Innenräume und Möbel, Lampen oder Wandornamente. Bei Paul Wallot fiel er durch Bleistift-Zeichnungen von Villen auf. Sein Faible für Akte zeigt sich an äußerst schamlosen Karyatiden eines Museumsentwurfs. Nach einem Aufenthalt in Hermann Obrists Schwabinger „Lehratelier für freie und angewandte Kunst“ besiegelte 1905 das vorgegebene Dilomthema einer Friedhofsanlage, das keine Gelegenheit für aufwendige Raumausstattungen bot, Kirchners Weg zum expressionistischen Künstler.
Der Band präsentiert ein beachtliches Werk an ambitionierten und grafisch souveränen Architekturzeichnungen. Essays geben Hinweise darauf, warum von den Berliner Straßenszenen bis zu als Gesamtkunstwerk ausgestatteten Ateliers und Wohnhäusern die Architektur ein wichtiges Thema im Schaffen von Kirchners bleiben sollte.
0 Kommentare