Partizipation macht Architektur
Die anwendungsorientierte Methodik und die Projektdokumentation verdeutlichen, dass Partizipation im Planungsprozess ein wertvolles Planungsinstrument darstellen kann.
Text: Schneider, Alexander, Würzburg
Partizipation macht Architektur
Die anwendungsorientierte Methodik und die Projektdokumentation verdeutlichen, dass Partizipation im Planungsprozess ein wertvolles Planungsinstrument darstellen kann.
Text: Schneider, Alexander, Würzburg
Menschen wollen bei der Gestaltung ihrer gebauten Umwelt nicht nur informiert werden, sondern zunehmend auch daran teilhaben. Für den Architekten bedeutet das nicht nur einen Eingriff in sein geliebtes Terrain der Entwurfsplanung, auch gilt es für ihn, neuen Herausforderungen gerecht zu werden. Mit oder für den Nutzer planen – Susanne Hofmann setzt sich seit 2003 mit dieser Thematik auseinander. In dem Buch „Partizipation macht Architektur“ geht sie der Frage nach, wie und wann Partizipation bei Planungsprozessen funktionieren kann.
Fehlende Erfahrungswerte, ein Eingriff in die Entwurfsphase durch Architekturlaien, die Frage, ob Partizi-pation Zeit oder Geld spart oder schlichtweg die Abrechnung der Leistungen – viele Fragen und unbefriedigende Antworten. Nur eines scheint klar: Für Partizipation in der Architektur gibt es bislang kein funktionierendes Allgemein-rezept. Obwohl ohne Bürger- bzw. Nutzerbetei-ligung ein größeres Baukonzept kaum noch denkbar ist, bereitet Partizipation vielen Architekten immer noch Kopfzerbrechen und bleibt dabei ein unbeschriebenes Blatt.
Dass Partizipation allerdings doch mehr als nur ungemütliche Zusatzarbeit bedeutet, verdeutlicht Susanne Hofmann mit „Partizipation macht Architektur“. Antwortsuchende, denen es an einer demokratischeren Planungs- und Baukultur gelegen ist, finden im Buch einen möglichen Ansatz, Beteiligung und Teilhabe an Planungsprozessen erfolgreich anzuwenden. Die Systematik jedenfalls klingt einleuchtend: Methodenbausteine als eine Art Spielanleitung für Partizipation im Planungsalltag – wie das genau funktioniert, wird im Buch anhand internationaler Projekte des Architekturbüros Die Baupiloten BDA und des Studienreformprojekts Die Baupiloten anschaulich demonstriert.
Das Buch bietet einen wissenschaftlichen Abriss zur Thematik. Die anwendungsorientierte Methodik und die Projektdokumentation verdeutlichen, dass Partizipation im Planungsprozess ein wertvolles Planungsinstrument darstellen kann. Die Publikation richtet sich an Architekten und Architekturvermittler, an Kommunen, Verwaltungen und insbesondere an die Nutzer von Stadt und Architektur.
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