Schanze, 1980
Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin
Schanze, 1980
Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin
Stadtentwicklung ohne IBA: Dieses Buch zeigt ein Hamburger Stadtquartier kurz vor dem Übergang von einer Epoche in eine andere – ein Übergang allerdings, dessen Richtung nicht die Werkzeuge der Stadtplaner bestimmen sollten.
Ähnliches ereignet sich in fast jeder großen Stadt: In einem vernach-lässigten städtischen Gewebe entwickelt sich innerhalb weniger Jahre zunächst ein subkulturelles Leben, dann steigt die Akzeptanz als Wohnadresse, schließlich klettern auch die Preise, und am Ende ist von der Ausgangssituation nicht mehr viel übrig. So war es auch im Schanzenviertel.
Um 1980 fotografierte der zugezogene Fotograf Thomas Henning seine neue Umgebung, im Hinterkopf die sozialdokumentarische Fotografie etwa eines Stephen Shore: unprätentiös und nah dran am alltäglichen Erleben; das industriell geprägte Altbauquartier spiegelnd in Straßen und Höfen, Gebäuden und Läden, Schildern und Schriften und, nicht zuletzt, seinen Bewohnern. Seine Aufnahmen zeigen ein Viertel, das wirkt, wie noch in der Nachkriegszeit steckend mit seinen bröckeligen Altbaufassaden, provisorischen Lückenfüllern und holperigen Straßen; die Zeichen eines bescheidenen Wohlstands, wie sie Reklametafeln vereinzelt verkünden, könnten seit den frühen 60er Jahren an ihrem Platz hängen.
Um 1980 fotografierte der zugezogene Fotograf Thomas Henning seine neue Umgebung, im Hinterkopf die sozialdokumentarische Fotografie etwa eines Stephen Shore: unprätentiös und nah dran am alltäglichen Erleben; das industriell geprägte Altbauquartier spiegelnd in Straßen und Höfen, Gebäuden und Läden, Schildern und Schriften und, nicht zuletzt, seinen Bewohnern. Seine Aufnahmen zeigen ein Viertel, das wirkt, wie noch in der Nachkriegszeit steckend mit seinen bröckeligen Altbaufassaden, provisorischen Lückenfüllern und holperigen Straßen; die Zeichen eines bescheidenen Wohlstands, wie sie Reklametafeln vereinzelt verkünden, könnten seit den frühen 60er Jahren an ihrem Platz hängen.
Wer das heute weitgehend gentrifizierte „Szeneviertel“ mit Hennings bequem tragbaren Bildband durchstreift, wird dankbar über die Bildbeschriftungen sein: Das Haus jenes Bekleidungsgeschäftes etwa, das seinerzeit das 50. Firmenjubiläum feierte, wäre ohne die Angabe der Adresse heute vermutlich unauffindbar.
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