The Function of Form
Text: Habermann, Karl J., München
The Function of Form
Text: Habermann, Karl J., München
Der Titel knüpft an Louis Sullivans viel zitiertes „Form follows Function“ an und erfüllt trotz oder auch gerade wegen seiner semantischen Unschärfe den Wunsch nach einer verkaufsgerechten Überschrift. Inhaltlich geht es um den Begriff der Tesselation und deren Anwendung in der Architektur.
Farshid Moussavi hat 2002 mit ihrem Architekturbüro FOA, London, das bekannte Schiffsterminal in Yokohama realisiert und ist bereits geraume Zeit in der Lehre tätig, seit 2006 als Professorin an der Harvard University Graduate School of Design. Nach einer Reihe von Seminaren ist es ihr gelungen, die hier initiierten Arbeiten mit dem vorliegenden Buch zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen. Der Titel knüpft an Louis Sullivans viel zitiertes „Form follows Function“ an und erfüllt trotz oder auch gerade wegen seiner semantischen Unschärfe den Wunsch nach einer verkaufsgerechten Überschrift.
Inhaltlich geht es um den Begriff der Tesselation und deren Anwendung in der Architektur. In der Mathematik steht Tesselation für eine geometrisch regelmäßige Zerlegung der (euklidischen) Ebene, auch als Parkettierung, Belegung oder Kachelung bezeichnet. Die Überdeckung muss lückenlos und frei von Überlappungen sein. Moussavi nimmt nun architektonische Grundelemente wie Gitter, Rahmen, Bogen, Kuppel oder Faltung als Mosaiksteine für ihre Entwicklung einer Systematik der Bauformen. Das Ziel ist das parametrische Entwerfen am Computer, wobei Tesselation und Tragstruktur weitestgehend zur Deckung gebracht sind. Das Ergebnis der Bemühungen ist eine Art digitaler Bauformenlehre, die hier nicht dem Detail, sondern der Gesamtform der Gebäude, die aus einer geometrischen Grundstruktur resultiert, verpflichtet ist. Erfreulich ist die Ein-beziehung auch historischer Gebäude, besonders die Erschließung des Formenreichtums persisch-islamischer Kuppelarchitekturen. Die theoretische Basis für die hier entwickelten Ansätze zu einer neuen parametrischen Entwurfskultur bedarf aber noch intensiver Forschungsarbeit. Die stringente Struktur des Buches und der große Aufwand bei der zeichnerischen Darstellung sind besonders hervorzuheben.
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