Brick Award 2010
Branchenpreis der Ziegelindustrie
Text: Redecke, Sebastian, Berlin
Brick Award 2010
Branchenpreis der Ziegelindustrie
Text: Redecke, Sebastian, Berlin
Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein war leider nicht gekommen. Es hätte der feierlichen Verleihung des Brick Award am 8. April, die diesmal im Herkulessaal des barocken Palais Liechtenstein in der Wiener Fürstengasse stattfand, gut gestanden. Schließlich wurde ein Bauwerk seines Landes mit dem 1. Preis gekürt.
Zum vierten Mal seit 2002 hat der weltweit größte Ziegelproduzent Wienerberger Preise für Bauten verliehen, bei denen Ziegel zum Einsatz kommen. Selbstverständlich hätten dabei alle Ziegelbauten, auch die mit Ziegeln anderer Hersteller die gleiche Chance, heißt es. 260 Projekte aus 32 Ländern waren für den Preis eingereicht, 40 von ihnen nominiert worden. Die Jury ohne Vorsitz setzte sich zusammen aus Andrea Deplazes, Maurizio Masi, Radu Mihailescu, Vladimir Plotkin und Thomas Rau. Die Sitzung fand bereits Ende Juni 2009 statt, aber es gelang, das Ergebnis bis zur Verkündung neun Monate später geheim zu halten. Zeit genug, das Buch zumBrick Award mit allen 40 Bauten zu produzieren, das am 8. April ebenfalls vorgestellt wurde.
Das Preisgericht entschied sich für das Liechtensteiner Landesparlament in Vaduz mit dem markanten spitzen Dach von Hansjörg Göritz, Hannover (Heft 9.08), bei dem der gelbe Ziegel innen wie außen so gut wie überall zu finden ist und 680.000 Steine verbaut wurden. Der 2. Preis ging an das Südostasiatische Dokumentationszentrum für Menschenrechte in New Delhi von Vaibhav Dimri und Madhav Raman. Die verspielte und durch viele Öffnungen durchlüftete Dekorfassade aus Standard-Sichtziegeln sei, so die Autoren, durch die traditionelle Baukunst inspiriert worden. Der 3. Preis wurde einem bescheidenen Einfamilienhaus mit 62 m² Wohnfläche in Hüttingen an der Kyll bei Bitburg zuerkannt. Architekt Nikolaus Bienefeld, Sohn des bekannten Ziegelbau-Architekten Heinz Bienefeld (1926–1995), wählte einen Ziegel zweiter Wahl, der mit dicken Lager- und Stoßfugen vermörtelt wurde, und ließ die Steine etwa in den Fensterstützen mit viel Bedacht setzen.
Zudem vergab die Jury zwei Sonderpreise: einen an das Ausstellungsgebäude auf der Insel Hombroich von Alvaro Siza und Rudolf Finsterwalder, einem langjährigen Siza-Mitarbeiter in Porto (Heft34.08), den anderen an drei öffentliche Bauten des Italieners Emilio Caravatti in Mali. Der Architekt en- gagiert sich seit mehreren Jahren für die einfache luftgetrocknete Lehmziegelfertigung, die er mit den Dorfbewohnern in dem afrikanischen Land organisiert. Die Bauten mit Gewölben wurden komplett aus Ziegeln erstellt und folgen der traditionellen Typo-logie in der Region. Die Schulerweiterung von Francis Kéré aus Berlin, der zurzeit mit einem ähnlichen Konzept wie Caravatti im Nachbarland Burkina Faso tätig ist und im vergangenen Jahr mit vielen Veröffentlichungen Furore machte, gelangte beim Brick Award nur in die Gruppe der 40 Nominierten.
Energieeffizienz war das zentrale Thema am Abend im Palais Liechtenstein, den die Firma Wienerberger auch dazu nutzte, ihren Aktionsplan für ressourcenschonendes Bauen zu verkünden. Jurymitglied Thomas Rau aus Amsterdam appellierte inseinem Vortrag an Architekten und die Bauindustrie, hinsichtlich der knapper werdenden fossilen Ressourcen umzudenken, und stellte seine eigenen Bauprojekte, alle möglichen Variationen ökologischen Bauens bis zur energiegewinnenden Drehtür, vor. Sie konnten bei der schnellen Präsentation nicht überzeugen.
Zum vierten Mal seit 2002 hat der weltweit größte Ziegelproduzent Wienerberger Preise für Bauten verliehen, bei denen Ziegel zum Einsatz kommen. Selbstverständlich hätten dabei alle Ziegelbauten, auch die mit Ziegeln anderer Hersteller die gleiche Chance, heißt es. 260 Projekte aus 32 Ländern waren für den Preis eingereicht, 40 von ihnen nominiert worden. Die Jury ohne Vorsitz setzte sich zusammen aus Andrea Deplazes, Maurizio Masi, Radu Mihailescu, Vladimir Plotkin und Thomas Rau. Die Sitzung fand bereits Ende Juni 2009 statt, aber es gelang, das Ergebnis bis zur Verkündung neun Monate später geheim zu halten. Zeit genug, das Buch zumBrick Award mit allen 40 Bauten zu produzieren, das am 8. April ebenfalls vorgestellt wurde.
Das Preisgericht entschied sich für das Liechtensteiner Landesparlament in Vaduz mit dem markanten spitzen Dach von Hansjörg Göritz, Hannover (Heft 9.08), bei dem der gelbe Ziegel innen wie außen so gut wie überall zu finden ist und 680.000 Steine verbaut wurden. Der 2. Preis ging an das Südostasiatische Dokumentationszentrum für Menschenrechte in New Delhi von Vaibhav Dimri und Madhav Raman. Die verspielte und durch viele Öffnungen durchlüftete Dekorfassade aus Standard-Sichtziegeln sei, so die Autoren, durch die traditionelle Baukunst inspiriert worden. Der 3. Preis wurde einem bescheidenen Einfamilienhaus mit 62 m² Wohnfläche in Hüttingen an der Kyll bei Bitburg zuerkannt. Architekt Nikolaus Bienefeld, Sohn des bekannten Ziegelbau-Architekten Heinz Bienefeld (1926–1995), wählte einen Ziegel zweiter Wahl, der mit dicken Lager- und Stoßfugen vermörtelt wurde, und ließ die Steine etwa in den Fensterstützen mit viel Bedacht setzen.
Zudem vergab die Jury zwei Sonderpreise: einen an das Ausstellungsgebäude auf der Insel Hombroich von Alvaro Siza und Rudolf Finsterwalder, einem langjährigen Siza-Mitarbeiter in Porto (Heft34.08), den anderen an drei öffentliche Bauten des Italieners Emilio Caravatti in Mali. Der Architekt en- gagiert sich seit mehreren Jahren für die einfache luftgetrocknete Lehmziegelfertigung, die er mit den Dorfbewohnern in dem afrikanischen Land organisiert. Die Bauten mit Gewölben wurden komplett aus Ziegeln erstellt und folgen der traditionellen Typo-logie in der Region. Die Schulerweiterung von Francis Kéré aus Berlin, der zurzeit mit einem ähnlichen Konzept wie Caravatti im Nachbarland Burkina Faso tätig ist und im vergangenen Jahr mit vielen Veröffentlichungen Furore machte, gelangte beim Brick Award nur in die Gruppe der 40 Nominierten.
Energieeffizienz war das zentrale Thema am Abend im Palais Liechtenstein, den die Firma Wienerberger auch dazu nutzte, ihren Aktionsplan für ressourcenschonendes Bauen zu verkünden. Jurymitglied Thomas Rau aus Amsterdam appellierte inseinem Vortrag an Architekten und die Bauindustrie, hinsichtlich der knapper werdenden fossilen Ressourcen umzudenken, und stellte seine eigenen Bauprojekte, alle möglichen Variationen ökologischen Bauens bis zur energiegewinnenden Drehtür, vor. Sie konnten bei der schnellen Präsentation nicht überzeugen.
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