Großräschen
Text: Meyer, Friederike, Berlin
Großräschen
Text: Meyer, Friederike, Berlin
Am zentralen Standort der IBA wurden die Häuser der Industriezeit saniert und vorne, an der Tagebaukante, die Besucher-Terrassen gebaut. Das Restloch ist bereits zur Hälfte gefüllt. Jetzt wartet man auf den Baubeginn des Hafens.
Früher schrieb Großräschen Industriegeschichte, von hier aus expandierte die Ilse Bergbau AG Ende des 19. Jahrhunderts zur bedeutendsten Braunkohlengesellschaft der Lausitz.
Vom einstigen Glanz ist nicht mehr viel zu sehen bis auf ein paar 20er-Jahre-Häuser an der Straße nach Süden, die geradewegs in das Loch des Tagebaus Meuro führt. Darin war Ende der 80er Jahre ein ganzer Stadtteil verschwunden, 4000 Menschen mussten umsiedeln, so viele wie nirgends sonst in der Lausitz.
Dass Großräschen heute ein Vorzeigeprojekt der IBA ist, weil hier positive Bilder des Strukturwandels sichtbar sind, sehen IBA und Stadt als Ergebnis einer guten Zusammenarbeit. Bereits drei Jahre bevor die IBA startete, hatte die Stadt Grundstücke von der LMBV gekauft, um den 10.000-Einwohner-Ort als Seestadt zu entwickeln. Deshalb ging in Großräschen vieles schneller als anderswo: Ein landschaftsplanerisch gestalteter Weg führt zum Tagebaurand, Infotafeln säumen den Weg, wo früher die Brikettfabrik „Victoria“ stand, gibt es einen Aussichtspunkt. 2004 eröffneten an der Tagebaukante die Besucher-Terrassen (Heft 21.04). Die IBA hatte den Wettbewerb organisiert, die Stadt die Umsetzung des Ergebnisses finanziert. Die in die Böschung betonierte Plattform mit den einzelnen Pavillons nutzt dieIBA als Besucher- und Ausstellungszentrum. Von dort kann man den Landschaftswandel gut beobachten. Ein ausgedientes Tagebaugerät ragt als 63 Meter lange Brücke schon jetzt in den künftigen Ilse-See. Inzwischen sind auch die 20er-Jahre-Architekturen saniert: das frühere Ledigenwohnheim, das kürzlich als Hoteleröffnet hat, die Direktorenvilla, in der eine Arztpraxis eingezogen ist, und das Beamtenwohnhaus, in dem die IBA-Geschäftsstelle sitzt.
Aufgabe der IBA sei es nicht gewesen, neue Arbeitsplätze zu schaffen, sondern die Region attraktiv zu machen, erklärt Bürgermeister Thomas Zenker die Strategie. Das Theaterprojekt „Alles verloren – alles gewonnen?“, bei dem der Schweizer Regisseur Jürg Montalta ehemalige Bewohner des abgebaggerten Stadtteils zu Wort kommen ließ, gehört zu den kulturellen Höhepunkten der vergangenen Jahre.
Vom einstigen Glanz ist nicht mehr viel zu sehen bis auf ein paar 20er-Jahre-Häuser an der Straße nach Süden, die geradewegs in das Loch des Tagebaus Meuro führt. Darin war Ende der 80er Jahre ein ganzer Stadtteil verschwunden, 4000 Menschen mussten umsiedeln, so viele wie nirgends sonst in der Lausitz.
Dass Großräschen heute ein Vorzeigeprojekt der IBA ist, weil hier positive Bilder des Strukturwandels sichtbar sind, sehen IBA und Stadt als Ergebnis einer guten Zusammenarbeit. Bereits drei Jahre bevor die IBA startete, hatte die Stadt Grundstücke von der LMBV gekauft, um den 10.000-Einwohner-Ort als Seestadt zu entwickeln. Deshalb ging in Großräschen vieles schneller als anderswo: Ein landschaftsplanerisch gestalteter Weg führt zum Tagebaurand, Infotafeln säumen den Weg, wo früher die Brikettfabrik „Victoria“ stand, gibt es einen Aussichtspunkt. 2004 eröffneten an der Tagebaukante die Besucher-Terrassen (Heft 21.04). Die IBA hatte den Wettbewerb organisiert, die Stadt die Umsetzung des Ergebnisses finanziert. Die in die Böschung betonierte Plattform mit den einzelnen Pavillons nutzt dieIBA als Besucher- und Ausstellungszentrum. Von dort kann man den Landschaftswandel gut beobachten. Ein ausgedientes Tagebaugerät ragt als 63 Meter lange Brücke schon jetzt in den künftigen Ilse-See. Inzwischen sind auch die 20er-Jahre-Architekturen saniert: das frühere Ledigenwohnheim, das kürzlich als Hoteleröffnet hat, die Direktorenvilla, in der eine Arztpraxis eingezogen ist, und das Beamtenwohnhaus, in dem die IBA-Geschäftsstelle sitzt.
Aufgabe der IBA sei es nicht gewesen, neue Arbeitsplätze zu schaffen, sondern die Region attraktiv zu machen, erklärt Bürgermeister Thomas Zenker die Strategie. Das Theaterprojekt „Alles verloren – alles gewonnen?“, bei dem der Schweizer Regisseur Jürg Montalta ehemalige Bewohner des abgebaggerten Stadtteils zu Wort kommen ließ, gehört zu den kulturellen Höhepunkten der vergangenen Jahre.
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