Polderlandschau
Besucherzentrum im Naturschutzgebiet bei Almere
Text: Meyer, Friederike, Berlin
Polderlandschau
Besucherzentrum im Naturschutzgebiet bei Almere
Text: Meyer, Friederike, Berlin
In einem offenen, zweistufigen Wettbewerb wurden Entwürfe für ein Besucherzentrum im neuen Erholungsgebiet neben dem Naturschutzgebiet Oostvaardersplassen gesucht. Der Siegerentwurf verbindet Bauwerk und Natur auf mehreren Ebenen.
Kaum 40 Jahre alt ist das niederländische Naturschutzgebiet Oostvaardersplassen. Ursprünglich war der 5600 Hektar große Polderbereich zwischen Almere und Lelystad für industrielle Nutzung vorgesehen, für die es später keinen Bedarf mehr gab. Auf dem trockengelegten Meeresboden hatten sich inzwischen Vögel angesiedelt – über das angrenzende Ijsselmeer führen mehrere Vogelzugrouten. In den 80er Jahren wurden Rinder und Pferde ausgesetzt, mittlerweile sind sie zu Herden angewachsen. Das Gebiet ist für Besucher nicht zugängig. In den angrenzenden Grüngebieten soll nun ein Natur- und Erholungsgebiet entstehen, abgegrenzt durch Kanäle und Dämme und ausgestattet mit einer naturverträglichen Infrastruktur für Kanuwanderer, Hobbyornitho-logen, Wanderer, Fahrradfahrer und Wissenschaftler – und mit einem Besucherzentrum, das die aufs Jahr ge-schätzten 150.000 Besucher auf das Naturerlebnis einstimmen soll.
Reichlich 1000 Quadratmeter Fläche für Seminare, Vorträge und Ausstellungen, für Café und Forschungsräume hat der Eigentümer des Gebietes, die Staatliche Forstverwaltung (Staatsbosbeheer), für das Zentrum vorgesehen und in der Auslobung des Wettbewerbs betont, die Teilnehmer sollten die Verbindung von Bauwerk und Natur besonders beachten. Über hundert Projekte gingen ein, offene Wettbewerbe sind selten in den Niederlanden. Fünf Teams aus Architekten und Landschaftsarchitekten, alle mit Sitz in den Niederlanden, kamen in die zweite Runde.
Die Jury entschied sich für den Entwurf von Olaf Gipser Architects aus Amsterdam vor allem deshalb, weil er eine „unverwechselbare Identität“ ausstrahlt und eine „Beziehung zur Entstehungsgeschichte der umgebenden Polderlandschaft“ aufbaut. Unaufdringlich und nachvollziehbar ist der Bau mit der Landschaft verwoben. Das Konzept basiert auf drei Hauptelementen: erstens auf einem Grundriss, der die vier charakteristischen Vegetationsstadien der Moorlandschaft (untiefes Wasser, Reetgras, Sträucher und Wald) in Form von exemplarischen Streifen bis ins Gebäude hineinzieht; zweitens auf einem Wasserdach auf Meereshöhe, das an die verschwundene Zuiderzee erinnert und einen Teil der Fußbodenkühlung übernehmen soll; und drittens auf einem stählernen, 22 Meter hohen Aussichtsturm, der als Träger von Solarzellen mit seiner derzeit kalkulierten Bestückung 20 Prozent der Gebäudeenergieversorgung abdecken könnte. Man mag es kaum glauben, aber die ersten Preisträger waren die Einzigen unter den Finalisten, die einen Aussichtsturm vorgeschlagen haben. Im Jahr 2012 soll das Besucherzentrum eröffnet werden.
Reichlich 1000 Quadratmeter Fläche für Seminare, Vorträge und Ausstellungen, für Café und Forschungsräume hat der Eigentümer des Gebietes, die Staatliche Forstverwaltung (Staatsbosbeheer), für das Zentrum vorgesehen und in der Auslobung des Wettbewerbs betont, die Teilnehmer sollten die Verbindung von Bauwerk und Natur besonders beachten. Über hundert Projekte gingen ein, offene Wettbewerbe sind selten in den Niederlanden. Fünf Teams aus Architekten und Landschaftsarchitekten, alle mit Sitz in den Niederlanden, kamen in die zweite Runde.
Die Jury entschied sich für den Entwurf von Olaf Gipser Architects aus Amsterdam vor allem deshalb, weil er eine „unverwechselbare Identität“ ausstrahlt und eine „Beziehung zur Entstehungsgeschichte der umgebenden Polderlandschaft“ aufbaut. Unaufdringlich und nachvollziehbar ist der Bau mit der Landschaft verwoben. Das Konzept basiert auf drei Hauptelementen: erstens auf einem Grundriss, der die vier charakteristischen Vegetationsstadien der Moorlandschaft (untiefes Wasser, Reetgras, Sträucher und Wald) in Form von exemplarischen Streifen bis ins Gebäude hineinzieht; zweitens auf einem Wasserdach auf Meereshöhe, das an die verschwundene Zuiderzee erinnert und einen Teil der Fußbodenkühlung übernehmen soll; und drittens auf einem stählernen, 22 Meter hohen Aussichtsturm, der als Träger von Solarzellen mit seiner derzeit kalkulierten Bestückung 20 Prozent der Gebäudeenergieversorgung abdecken könnte. Man mag es kaum glauben, aber die ersten Preisträger waren die Einzigen unter den Finalisten, die einen Aussichtsturm vorgeschlagen haben. Im Jahr 2012 soll das Besucherzentrum eröffnet werden.
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