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stiftungfreizeit.com

Blogschau 06

Text: Höffken, Stefan, Berlin

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Stiftung Freizeit

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Stiftung Freizeit


stiftungfreizeit.com

Blogschau 06

Text: Höffken, Stefan, Berlin

Farbig, poetisch, humorvoll. Diese Eigenschaften kommen einem als erstes in den Sinn, wenn man sich www.stiftungfreizeit.com anschaut.
Auf dem http://www.stiftungfreizeit.com sind neben bunt gekleideten Menschen zu sehen: ein Blätter-Alphabet, mit leuchtenden Klebestreifen beklebte Straßen, Stadtsilhouetten aus Eis, Menschen, die auf Parkplätzen tanzen. Architektur steht nicht im Fokus, schwingt aber immer mit bei den Aktionen des Architektur-Kollektivs. So montierten „Stiftung Freizeit“ zum Beispiel einen Spiegel an die Außenwand einer Berliner U-Bahnstation und schufen so die irritierende Situation eines Badezimmers mitten im öffentlichen Raum – mit Waschschüssel, Zahnbürste, Seife und Handtüchern (http://www.stiftungfreizeit.com/search/label/stadtbad).

Genau diese Form der Irritation ist ein elementarer Aspekt der Aktionen von „Stiftung Freizeit“, hinter der Inés Aubert und Rubén Jordar aus Spanien und Markus Blösl aus Deutschland stehen. Sie möchten die Passanten dazu bringen, die Stadt, den öffentlichen Raum und die umgebende Architektur anders zu sehen, anders zu erleben und damit auch darüber nachzudenken. Und was auf den ersten Blick manchmal etwas kindlich anmutet, wirft beim zweiten Hinschauen Fragen auf, die architektonischer und stadtplanerischer Antworten bedürfen.

Die Intervention „Willkommen“ etwa hebt städtischen Raum hervor, der ausschließlich funktional definiert und damit unattraktiv ist. Um zu zeigen, welche Flächen quasi verschwendet werden, gestaltete die Gruppe eine öde Brückenunterführung zu einem Wohnzimmer um. Mit grellgelbem Klebeband kleb­-ten sie die Umrisse von Sofa, Tisch, Stühlen und Lampen auf den Asphalt und an die Wand der Unter­führung, selbst ein Hirschgeweih fehlte nicht (http://www.stiftungfreizeit.com/search/label/willkommen). Diese Detailverliebtheit solch einer Versuchsanordnung lässt den Betrachter einerseits entzückt, aber eben auch etwas ratlos zurück: „Was soll eine Wohnung an diesem Ort? Lebt hier etwa jemand? Eigentlich könnte man hier wirklich wohnen – Platz ist ja da ...“

Die immer etwas zum Schmunzeln anregenden Aktionen sind fotografisch wunderbar dokumentiert, es macht Spaß, sich durch den Blog und die vielen Projekte zu klicken. Und aus diesem spielerischen, genauen und sehr ortsbezogenen Blick der „Stiftung Freizeit“ entsteht dann gelegentlich wie­der Architektur, etwa die temporäre „Einrichtung“ aus weißen Kisten für das IBA Sommerfest am Flughafen Tempelhof in Berlin.

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