Bauwelt

Deutsche Botschaft in Wien

Die Deutsche Botschaft in Österreich und die deutsche Vertretung bei der OSZE erhalten einen Neubau in Wien. Dafür wird der Vorgängerbau von Rolf Gutbrod aus dem Jahr 1965 abgerissen.

Text: Schulz, Bernhard, Berlin

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    1. Preis Der Jury gefiel vor allem die Beletage im 1. OG.
    Abb.: Planer

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    1. Preis Der Jury gefiel vor allem die Beletage im 1. OG.

    Abb.: Planer

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    Schulz und Schulz gewinnen den Wettbewerb mit einem geschlossenen Kubus mit Innenhof, frei stehend im Garten.
    Modellfoto: Bernd Hiepe, Berlin

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    Schulz und Schulz gewinnen den Wettbewerb mit einem geschlossenen Kubus mit Innenhof, frei stehend im Garten.

    Modellfoto: Bernd Hiepe, Berlin

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    ein 3. Preis Birk Heilmeyer und Frenzel rücken das Hauptgebäude an die Straße und stellen das Kanzleigebäude quer dazu. Dadurch entsteht ein intimer Garten. Der Jury waren Städtebau und Offenheit nicht entschieden genug.
    Abb.: Planer

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    ein 3. Preis Birk Heilmeyer und Frenzel rücken das Hauptgebäude an die Straße und stellen das Kanzleigebäude quer dazu. Dadurch entsteht ein intimer Garten. Der Jury waren Städtebau und Offenheit nicht entschieden genug.

    Abb.: Planer

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    ein 3. Preis kleyer.koblitz.letzel.freivogel platzieren einen viergeschossigen Rasterbau im rückwärtigen Teil des Grundstücks. Die Jury sorgte sich um die großen und damit trans­pa­renten Büros.
    Abb.: Planer

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    ein 3. Preis kleyer.koblitz.letzel.freivogel platzieren einen viergeschossigen Rasterbau im rückwärtigen Teil des Grundstücks. Die Jury sorgte sich um die großen und damit trans­pa­renten Büros.

    Abb.: Planer

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    Modellfoto: Bernd Hiepe, Berlin

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    ein 3. Preis querkraft architekten rücken ihre skulpturale Terrassenstruktur ebenfalls ins hintere Grundstück. die Jury hatte Bedenken wegen der Belichtung der Büros.
    Abb.: Planer

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    ein 3. Preis querkraft architekten rücken ihre skulpturale Terrassenstruktur ebenfalls ins hintere Grundstück. die Jury hatte Bedenken wegen der Belichtung der Büros.

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    Modellfoto: Bernd Hiepe, Berlin

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    Anerkennung rw+Gesell­schaft von Architekten mit Martin Schmitt Architektur setzen den fünfgeschossigen Baukörper an die Südwestecke. die Jury bemängelte die Erschließung und die schlechte Nutzung des Freiraumpotenzials.
    Abb.: Planer

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    Anerkennung rw+Gesell­schaft von Architekten mit Martin Schmitt Architektur setzen den fünfgeschossigen Baukörper an die Südwestecke. die Jury bemängelte die Erschließung und die schlechte Nutzung des Freiraumpotenzials.

    Abb.: Planer

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    Modellfoto: Bernd Hiepe, Berlin

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    Anerkennung Glass Kramer Löbbert platzieren einen viergeschossigen Kubus auf dem Grundstück. Im Norden bilden sie einen langgestreckten introvertierten Erschließungshof aus. Die Jury sah diesen sehr kritisch.
    Abb.: Planer

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    Anerkennung Glass Kramer Löbbert platzieren einen viergeschossigen Kubus auf dem Grundstück. Im Norden bilden sie einen langgestreckten introvertierten Erschließungshof aus. Die Jury sah diesen sehr kritisch.

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    Modellfoto: Bernd Hiepe, Berlin

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    Modellfoto: Bernd Hiepe, Berlin

Deutsche Botschaft in Wien

Die Deutsche Botschaft in Österreich und die deutsche Vertretung bei der OSZE erhalten einen Neubau in Wien. Dafür wird der Vorgängerbau von Rolf Gutbrod aus dem Jahr 1965 abgerissen.

Text: Schulz, Bernhard, Berlin

In Wien unterhält die Bundesrepublik Deutschland nicht eine Botschaft, sondern zwei Botschaften in einer: diejenige im Gastland Österreich sowie die Vertretung bei der OSZE, der 1975 in Helsinki geschaffenen Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. Diese Doppelaufgabe mit entsprechend höherem Platzbedarf hat das Auswärtige Amt dazu bewogen, die angedachte Generalsanierung des bestehenden Komplexes von Rolf Gutbrod, eröffnet 1965, zugunsten eines Neubaus aufzugeben (Bauwelt 17–18.2008 und 29–30.2014.) Gutbrods Ensemble aus Kanzleitrakt und Residenz war bei der Eröffnung der Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten zum Neubau nur eines Nebensatzes wert, dabei hat seine Komposition Beispielcharakter, soll doch erneut die Doppelfunktion von Kanzlei, sprich Büros, und Residenz, sprich Repräsentation, baulich dargestellt werden.
Das Grundstück im 10. Wiener Bezirk hat es in sich. Hier stand seit 1879 der Vorgängerbau in Gestalt eines Stadtpalais. Längst ist das Grundstück im dichten Häusermeer der österreichischen Hauptstadt eingezwängt und befindet sich heute aparterweise zwischen Britischer und Chinesischer Vertretung auf der einen Seite und der Russischen Botschaft auf der anderen. Die Grundstücksfläche von respektablen 5260 Quadratmetern erlaubt es weiterhin, nicht nur ein Gebäude, sondern auch einen entsprechenden Garten unterzubringen, und so war der Wettbewerb für Architekten und Landschaftsarchitekten ausgeschrieben. In Bewerberverfahren wurden aus 155 Arbeitsgemeinschaften 25 ausgewählt; die 24 eingereichten Entwürfe wurden Anfang April unter Vorsitz von Tobias Wulf juriert. Es gab einen ersten Preis, drei dritte Preise und zwei Anerkennungen.
Das Grundstück, das an drei Seiten von Straßen begrenzt wird, an der vierten hingegen von den Rückseiten typischer innerstädtischer Geschosswohnbauten, führte bei den Entwürfen zu zwei Grundtypen: Schon von Gutbrod durchgespielt wurde der Typ „Riegel vor Bestandsbauten mit quer gestelltem Zusatzbauwerk bei viel freier Gartenfläche“; im jetzigen Wettbewerb findet sich in überraschender Häufigkeit Typ 2, „Geschlossener Kubus mit Innenhof, frei stehend im Garten“. Natürlich gibt es weitere Entwurfsideen, doch die Auswahl der Preisträger beschränkt sich auf diese beiden Typen.
Der erste Preis fiel einstimmig an Schulz und Schulz Architekten (Leipzig) in Gemeinschaft mit DÄRR Landschaftsarchitekten (Halle/Saale). Ihr Entwurf eines solchen Kubus besticht durch das 1. OG als offene Beletage, die – wie die Jury begeistert begründete – den „neuen Typus eines offenen, mit seiner Umgebung in Dialog tretenden Hauses“ darstellt. Eine Wendeltreppe an der gartenseitigen Spitze des exzentrisch auf dem Grundstück platzierten Gebäudes macht diesen „Dialog“ sinnfällig. Offenheit wird inszeniert, was angesichts der Sicherheitsanforderungen nicht der schlechteste Gedanke ist. Im Inneren ist die Abfolge von Foyer, Treppenhalle und Saal gewiss konventionell, wie sollte sie auch anders ausfallen – die Rituale der Diplomatie ändern sich schließlich nicht. Der Garten ist von der längs verlaufenden Jauresgasse gut einsehbar; das trifft auch für andere prämierte Entwürfe zu und ist sicher positiv zu werten als Statement, dass sich die Botschaft trotz Sicherheitsausrüstung nicht abschottet.
Anders haben es Birk Heilmeyer und Frenzel mit Koerber Landschaftsarchitekten (ein 3. Preis) gemacht. Sie rücken das gemäßigt querrechteckige Hauptgebäude an die Straße, ein proportional kleineres Kanzleigebäude quer dazu an die Seitenstraße, und schaffen so gegen die rückwärtige Bestandsbebauung einen eher intimen Garten. Die Jury ging etwas ungnädig mit dem Entwurf um und bemängelt zwischen den Zeilen eine etwas unentschiedene Haltung in Bezug auf Straßennähe, Abstandsraum und die Kernfrage nach „Offenheit“.
Die Entwürfe von kleyer.koblitz.letzel.freivogel mit sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten (ein 3. Preis) und querkraft architekten mit zwoPK Landschaftsarchitektur Rode Schier Wagner (ein 3. Preis) repräsentieren den anderen Grundtypus: den Riegel im rückwärtigen Grundstücksbereich. Doch sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Der erste Entwurf zeigt einen viergeschossigen, strengen Rasterbau mit horizontalen Fensterbändern. Da wird seitens der Jury „befürchtet, dass diese gewollte extreme Transparenz als nachteilig empfunden werden kann“ – von den Botschaftsbediensteten, die denn doch nicht so offen sein wollen, wie das verordnete Image es will? Der Wiener Beitrag zeigt eine mehrgeschossige Terrassenstruktur aus gegeneinander versetzten Bauteilen mit Vor- und Rücksprüngen, die vor und zwischen sich besagte Terrassen frei lassen. Ein Bauwerk von stark skulpturaler Erscheinung, eine Prise Frank Lloyd Wright scheint dabei zu sein. Der Jury kamen – berechtigte – Bedenken ob der Belichtung der Büroräume, zumal auf der Rückseite des Gebäudes, das nur durch einen schmalen Geländestreifen – von den Bewerbern zum „grünen Canyon“ veredelt – von der Bestandsbebauung abgesetzt ist.
Unter den ausgeschiedenen Entwürfen finden sich auch die von Nieto Sobejano, Grüntuch Ernst, Baumschlager Eberle sowie der einzige, der ein flaches Sattel- oder genauer Walmdach wagt, um sich der Umgebungsbebauung anzugleichen, der Entwurf von Uwe Schröder aus Bonn. Barkow Leibinger schließlich orientierten sich im Grundriss an der Dreiflügelanlage des einstigen Botschaftspalais; das ist nun überhaupt nicht mit der „Corporate Identity“, die sich das deutsche Außenministerium mittlerweile gegeben hat, zu vereinbaren. Als Spiel mit der Historie ist es in diesem Wettbewerb ein Einzelfall und wurde von der Jury nicht weiter verfolgt.
Realisierungswettbewerb mit 25 Teilnehmern
1. Preis (31.000 Euro) Schulz und Schulz Architekten, Leipzig; DÄRR Landschaftsarchitekten, Halle (Saale)
ein 3. Preis (12.500 Euro) querkraft architekten, Wien; zwoPK Landschaftsarchitektur Rode Schier Wagner, Wien; Ingenieurbüro P. Jung, Wien, Dr. Peter Holzer (Haustechnik und Bauphysik)
ein 3. Preis (12.500 Euro) kleyer.koblitz.letzel.freivogel gesellschaft von architekten, Berlin; sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten, Berlin
ein 3. Preis (12.500 Euro) Birk Heilmeyer und Frenzel Gesellschaft von Architekten, Stuttgart; Koeber Landschaftsarchitektur, Stuttgart; Winkels Behrens Pospich, Münster (TGA); Rainer Schneidewendt, Ostfildern (Küchenplanung)
Anerkennung (4500 Euro) Glass Kramer Löbbert Ges.
von Architekten mbH, Berlin; Bbz landschaftsarchitekten berlin gmbh, Berlin
Anerkennung (4500 Euro) rw+Gesellschaft von Architekten, Berlin, mit Martin Schmitt Architektur; freianlage.de Landschaftsarchitektur Grünmüller Staiger Potsdam
Fachpreisrichter
Elke Delugan-Meissl, Gernot Schulz, Andreas Theilig,
Tobias Wulf (Vorsitz), Susanne Burger
Wettbewerbsmanagement
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung Referat A2

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