Bauwelt

Andreas Denk (1959–2021)

Der langjährige Chefredakteur der BDA-Zeitschrift „der architekt“, Andreas Denk, ist am 18. Juni an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben – unerwartet und unfassbar für uns alle, die wir mit ihm zusammengearbeitet haben, die wir seine Freunde waren.

Text: Wartzeck, Susanne, Dipperz

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    Foto: Till Budde

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Andreas Denk (1959–2021)

Der langjährige Chefredakteur der BDA-Zeitschrift „der architekt“, Andreas Denk, ist am 18. Juni an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben – unerwartet und unfassbar für uns alle, die wir mit ihm zusammengearbeitet haben, die wir seine Freunde waren.

Text: Wartzeck, Susanne, Dipperz

Ich habe Andreas Denk persönlich über den Arbeitskreis junger Architektinnen und Architekten, den AKJAA, kennengelernt, er hat uns auf Reisen und bei Arbeitstreffen oftmals begleitet. Der Austausch zur Architektur, aber auch zu Fragen der Literatur und Architekturtheorie hat mich in diesen ersten Jahren ab etwa 2002 sehr beeindruckt und inspiriert. Dieser Austausch ließ mich einen Kontakt zu ihm finden, der über ein „normales“ Verhältnis zwischen Kollegen oder später auch zwischen Präsidentin und Chefredakteur hinausging und von großer Wertschätzung geprägt war.
Andreas Denk ist 1993 in die Redaktion unserer Zeitschrift eingetreten, er war damals „der Neue“. Nach einer Vakanz im Amt des Chefredakteurs verzichtete man auf die eigentlich erwar­tete Lösung von außen, und er wurde im Jahr 2000 selbst Chefredakteur. Fortan hat er diese Zeitschrift, die manche für sperrig halten, mit eben diesem Anspruch geleitet, gelenkt und verändert. Und er hatte noch viel vor.
Über die Leitung der Redaktion hinaus war er für den BDA unverzichtbar als Berater, Autor, Juror und Konzeptgeber, unter anderem für den jährlichen BDA-Tag und das Berliner Gespräch, das er maßgeblich konzipierte und moderierte. Beeindruckt hat mich sein Gespür für drängende Fragestellungen im Bereich der Architektur, die zugleich auch immer aktuelle gesellschaftliche Themen berührt haben. Er konfrontierte sein Publikum oft mit überraschenden Schlussfolgerungen oder ungewöhnlichen Analogien – und immer mit seinem breit aufgestell­ten kulturhistorischen Wissen. Über die Resilienz unserer Gesellschaft und Städte konnte er ebenso leidenschaftlich diskutieren wie über den Fußballverein seiner Geburtsstadt Dortmund.
Kurz: Andreas Denk war ein durch und durch unabhängiger Kopf, ein „Freier Radikaler“, wie ihn sein Kollege und Weggefährte David Kasparek in einem großartigen Nachruf nannte. Freie Radikale sind Moleküle, Ionen oder Atome mit einem ungepaarten Elektron. Sie sind hochgradig reaktiv!

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