Die Metropole des 20. Jahrhunderts als Vorbild
Lehrgebiet Architektur und Konstruktion, Adam Caruso Departement Architektur, ETH Zürich
Text: Caruso, Adam, Zürich
Die Metropole des 20. Jahrhunderts als Vorbild
Lehrgebiet Architektur und Konstruktion, Adam Caruso Departement Architektur, ETH Zürich
Text: Caruso, Adam, Zürich
Die Metropole besteht nicht nur aus Architektur, sondern ist ein allumfassender kultureller Zustand. Die Metropole ist dynamisch, eindringlich und einnehmend. Sie ist alt und neu, hässlich und schön, leer und voll. Sie wird im Expressionismus, in Art Deco und anderen Formen der modernen Architektur gebaut, hat Malerei, Literatur und Film inspiriert. Sie ist die Verkörperung des brutalen amerikanisch inspirierten Dynamismus der Neuen Sachlichkeit, die der neurotischen Energie der Weimarer Republik widersprochen hat. Die Metropole bereitet den Hintergrund für die aufreibenden und brutalen Gräueltaten der Modernisierung in Europa zwischen den Weltkriegen. Die Metropole ist Realistin und nicht Idealistin; sie ist mehr Grosz und Dix als Kandinsky und Mondrian. Das Studio untersucht, wie die Formen und die Atmosphäre der Metropole für die moderne Stadt relevant sein können, wie eine komplexe und mehrdeutige Idee der Stadt ein Gegenmittel für die gerasterten Masterpläne und für die neutralen Fassaden des entwicklerfertigen zeitgenössischen Städtebaus zur Verfügung stellen kann. Der Entwurf versucht eine sehr liberale Definition für die Metropolis zu entwickeln, eine, die das Hamburg von Schumacher und Höger einbezieht, aber auch das „Modernista“-Barcelona und den Jugendstil in Brüssel. Es sollte auch Platz für die leere Melancholie des geteilten Berlins haben, wie die Kulisse für Wim Wenders Film „Der Himmel über Berlin“, wo Abwesenheit und Leere die Gegenwart und die Vergangenheit der Stadt gleichzeitig erlauben.
„Wochenlang liefen wir durch die Stadt auf der Suche nach einem Standort für den Zirkus, und das schien mir der leerste Ort von allen. In der Stadt als Zentrifuge war dies der friedliche Kern, das Auge des Hurrikans. Eine große Stille herrschte auf dem Platz, und plötzlich erschienen Kaninchen und Mäuse, und sogar unsere Elefanten konnten sich dort bewegen. Kinder spielten, es gab diese ausgetretenen Pfade, und es war möglich, die Stadt im Hintergrund wie ein offenes Geschichtsbuch zu sehen. Es war ideal.“ Wim Wenders im Gespräch mit Hans Kollhoff, 1988
Entwurf
Metropolis
Metropolis
Assistenten
Martina Bischof, Maria Conen, Murat Ekinci, Oliver Lütjens, Philipp Oehy, Anna Plamada-Page
Martina Bischof, Maria Conen, Murat Ekinci, Oliver Lütjens, Philipp Oehy, Anna Plamada-Page
Studenten
Analyse: Leonie Amsler, Gianna Bottema, Stefanie Girsberger, Holger Harmeier, Felix Leitz (Amsterdam); Jonathan Banz, Dominik Boos, Sarah Federli, Lukas Murer, Alexia Sawerschel (Berlin); Marco Caminada, Paolo Giannachi, Marc Jeitziner, Nico Müller, Daniel Sigrist (Chicago); Francesco Caputi, Raphael Jans, Marc Küttel (Mailand)
Analyse: Leonie Amsler, Gianna Bottema, Stefanie Girsberger, Holger Harmeier, Felix Leitz (Amsterdam); Jonathan Banz, Dominik Boos, Sarah Federli, Lukas Murer, Alexia Sawerschel (Berlin); Marco Caminada, Paolo Giannachi, Marc Jeitziner, Nico Müller, Daniel Sigrist (Chicago); Francesco Caputi, Raphael Jans, Marc Küttel (Mailand)
Entwurf: Marco Caminada, Paolo Giannachi; Pierre Chevremont, Lucius Delsing
Zunächst wurden unterschiedliche Städte zu verschiedenen Zeiten auf ihre sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und architektonischen Aspekte hin untersucht. Die Erkenntnisse wurden in Modellen nachgebaut, von denen anschließend je ein Foto gemacht wurde, welches die einzigartige Stimmung und Atmosphäre der Großstadt einfängt. Auf drei Bauplätzen in Zürich – auf dem ehemaligen Kasernenareal, dem Geroldsareal in der Nähe der Hardbrücke sowie dem Busbahnhof neben dem Hauptbahnhof Zürich – sollten die Ergebnisse aus der Recherche zur Metropole angewandt werden.
Zunächst wurden unterschiedliche Städte zu verschiedenen Zeiten auf ihre sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und architektonischen Aspekte hin untersucht. Die Erkenntnisse wurden in Modellen nachgebaut, von denen anschließend je ein Foto gemacht wurde, welches die einzigartige Stimmung und Atmosphäre der Großstadt einfängt. Auf drei Bauplätzen in Zürich – auf dem ehemaligen Kasernenareal, dem Geroldsareal in der Nähe der Hardbrücke sowie dem Busbahnhof neben dem Hauptbahnhof Zürich – sollten die Ergebnisse aus der Recherche zur Metropole angewandt werden.
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