Bauwelt

Erkennen, Erfassen, Bewerten

Grünanlagen der Nachkriegsmoderne

Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin

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    Erläuterung der wesentlichen Merkmale der Nachkriegs-Gartenanlagen in begleitender Broschüre
    Zeichnung: „Kleinarchitekturen“ Julia Lenz, TUB, 2015

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    Erläuterung der wesentlichen Merkmale der Nachkriegs-Gartenanlagen in begleitender Broschüre

    Zeichnung: „Kleinarchitekturen“ Julia Lenz, TUB, 2015

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Grünanlagen der Nachkriegsmoderne

Text: Brinkmann, Ulrich, Berlin

„Misstraut den Grünanlagen!“ – an diesen Aufruf Heinz Knoblochs musste ich sogleich denken, als die Einladung zu der Veranstaltung „Grünanlagen der 1950er und 1960er Jahre – Qualitäten neu entdecken“ am 14. September in Hannover in meinem Postfach landete. Doch liegen die Ziele der Veranstalter – der Bund Heimat und Umwelt, die TU Berlin und die Deutsche Gartenamtsleiterkonferenz – auf durchaus anderem Gebiet als die Absichten des 2003 verstorbenen Berliner Schriftstellers. Knobloch war es ein Anliegen, die Bedeutung der Fehlstellen aufzudecken, welche in Deutschlands Städten nach dem Krieg mit oftmals wenigen Mitteln, aber scheinbar leichter Hand aus dem Sinn gegärtnert worden waren; den vorhandenen Mitteln ebenso wie den planerischen Zielen von „Auflockerung“ und „Durchgrünung“ geschuldet, aber auch dem Wunsch, die Schrecken der jüngsten Vergangenheit zu verdrängen. Der BHU, die TU und die GALK hingegen haben jetzt ein Forschungsprojekt vorgestellt, das den Bestand dessen erfassen soll, was von diesem stadtgrünen Erbe bis heute erhalten und nicht selten bedroht ist – sei es aufgrund veränderter Ansprüche an den öffentlichen Raum, sei es aus Verwertungsinteresse. Denn so manch städtischer Gartenamtsleiter oder -beschäftigter wisse mitunter gar nicht so recht, worüber er zu entscheiden, wie er den Anlagenbestand eigentlich einzuschätzen habe, umriss Heino Grunert vom GALK-Arbeitskreis „Kommunale Gartendenkmalpflege“ und Moderator der Tagung zum Auftakt das Problem – die Geschichtsschreibung der modernen Landschaftsarchitektur hinke jener des Hochbaus um rund zwanzig Jahre hinterher. Um das zu ändern, gibt es nun zwei Erfassungsbögen, mit denen sich die städtischen Garten- und Grünanlagen anhand typischer Gestaltungsmittel auf ihre Zugehörigkeit zum Nachkriegsbestand hin überprüfen lassen, und zwar sowohl für professionell mit dem Thema Befasste als auch für interessierte Laien: zum Download. Bis zum Sommer nächsten Jahres soll mit dieser bundesweiten Erhebung eine Datenbank aufgebaut werden, die es im nächsten Schritt erlaubt, Pflegepläne zu erarbeiten und den Denkmalwert dieser Grünflächen zu überblicken. 

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