Bauwelt

Urbanen Raum gestalten und soziale Beziehungen ordnen

Lehrstuhl für Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung, Christa Reicher, Fakultät Raumplanung, Technische Universität Dortmund

Text: Reicher, Christa, Dortmund

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    Städtebaulicher Entwurf im Bachelor-Studium "Gymnicher Hof" im Rheinviertel in Bonn, 2014
    Abb.: Lehrstuhl für Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung, Christa Reicher, Fakultät Raumplanung, Technische Universität Dortmund

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    Städtebaulicher Entwurf im Bachelor-Studium "Gymnicher Hof" im Rheinviertel in Bonn, 2014

    Abb.: Lehrstuhl für Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung, Christa Reicher, Fakultät Raumplanung, Technische Universität Dortmund

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    Standortanalyse mit Auflistung städtebaulicher Schwachstellen





    Fotos: Gruppe Haag, Madden, Sakowski

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    Standortanalyse mit Auflistung städtebaulicher Schwachstellen





    Fotos: Gruppe Haag, Madden, Sakowski

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    Städtebauliches Konzept von Decker, Höhne, Ötinger und Schell

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Urbanen Raum gestalten und soziale Beziehungen ordnen

Lehrstuhl für Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung, Christa Reicher, Fakultät Raumplanung, Technische Universität Dortmund

Text: Reicher, Christa, Dortmund

Städte, Stadtquartiere und Stadtregionen entwickeln sich unterschiedlich. Zeitgemäße städtebauliche Konzepte müssen daher mehr als nur eine mögliche Realität berücksichtigen, die es zu entwerfen und zu gestalten gilt. Die Dynamik und Komplexität städtischer Entwicklung, wie sie im räumlichen Nebeneinander von Wachstum, Schrumpfung und Stagnation sichtbar wird, erfordert ein stärker prozessual ausgerichtetes Verständnis von Städtebau. Dieses bedingt auf der einen Seite ein überzeugendes Gesamtkonzept, das die notwendigen Konstanten in Form von Leitmotiven, Zielen und städtebaulichen Regeln bestimmt. Andererseits muss es eine gewisse Variabilität zulassen, den am Städtebau beteiligten Akteursgruppen Spielräume gewähren und einen aktiven Diskurs mit der Stadtgesellschaft einfordern. Die städtebauliche Lehre hat demnach im Kern zweier-lei zu erfüllen: den urbanen – genauso wie den suburbanen – Raum zu gestalten und die sozialen Beziehungen zu ordnen. In der intensiven Auseinandersetzung mit dem individuellen Ort muss um eine angemessene Haltung und eine spezifische Lösung gerungen werden. Blaupausen für städtebauliche Qualität gibt es nicht.
Die städtebauliche Entwurfsprojekte an der Fakultät Raumplanung der TU Dortmund greifen – meist auf Initiative von Kommunen – reale Problemstellungen auf und werden im Diskurs mit örtlichen Akteuren (zum Beispiel mit Vertretern aus Planungsämtern oder auf dem Gebiet der Stadtentwicklung tätigen Institutionen) von den Studierenden bearbeitet. Die Entwürfe werden dann vor Ort präsentiert; Ziel dabei ist, eine breite Diskussion über mögliche Haltungen und Perspektiven im Umgang mit einem Planungsraum aufzurufen.
Im Bachelor-Studium bearbeiten die Studierenden drei städtebauliche Entwürfe, im Master Städtebau, in dem angehende Architekten, Stadt- und Landschaftsplaner und Geografen interdisziplinär zusammen arbeiten, einen Master-Entwurf, der begleitet wird von dem Seminar „Methoden des städtebaulichen Entwerfens“.

Entwurf

Städtebaulicher Entwurf,im Bachelor-Studium, „Gymnicher Hof“ im Rheinviertel in Bonn, 2014
Betreuung
Mais Jafari, Päivi Kataikko, Christa Reicher, Yasemin Utku
Studierende
Analyse: Sarah Haag, David Simon Madden, Dennis Sakowski; Entwurf: Fabian Decker, Janine Höhne, Berit
Ötinger, Alexander Schell
Die Aufgabenstellung bestand darin, das Quartier Gymnicher Hof als Innenstadt nahes Wohnquartier in Bonn aufzuwerten und nachhaltig zu entwickeln. Für den Bedarf an zusätzlichen, dem demografischen Wandel entsprechenden Wohnungen in einem lebendigen städtischen Umfeld waren entsprechende Angebote zu entwickeln. Diese Ziele sollten durch Anpassung im Bestand wie durch bauliche Ergänzungen erreicht werden. Außerdem sollte die Standortqualität des Quartiers durch flankierende Maßnahmen im öffentlichen wie im privaten Freiraum verbessert werden. Die Anforderungen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels waren gesondert zu berücksichtigen. Eine detaillierte Analyse des Rheinviertels ging den Entwürfen voraus. Zu untersuchen waren die Potenziale des Bestandes, die Vernetzung des Quartiers mit seinem Kontext sowie klimaökologische Aspekte in Verbindung mit sozialer Mischung und räumlicher Dichte. Auf der Grundlage des jeweils herausgearbeiteten Analyseschwerpunktes haben die Studierenden ein räumliches Leitbild entwickelt und dieses in ein städtebauliches Konzept übersetzt. Der Entwurf von Decker, Höhne, Ötinger und Schell (Zeichnung unten und nächste Seite) basiert auf einem Leitbild, das den Planungsraum intensiv mit den angrenzenden Quartieren und dem Rheinufer vernetzt. Im Fokus steht eine angemessene Verdichtung durch Nutzungen, die die demografischen Anforderungen der Quartiersentwicklung berücksichtigt; außerdem eine Aufwertung der öffentlichen und privaten Räume. Der Baumbestand ist für diesen Entwurf ebenso wichtig wie die Gebäude, die Nutzung ist genauso relevant wie die Gestalt.

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