Bauwelt

Aber bitte mit Garten

Am Leipziger Volkshaus soll ein Quartier für „neue Arbeit“ entstehen. Den geforderten Freiraum machten die drei im Gutachterverfahren prämierten Entwürfe auf verschiedene Art und Weise zugänglich.

Text: Megrelishvili, Sophia, Cottbus

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    1. Preis Meyer-Grohbruegges Neubau fügt sich dank seiner abfallenden Gebäudehöhe gut in die Umgebung ein.
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    1. Preis Meyer-Grohbruegges Neubau fügt sich dank seiner abfallenden Gebäudehöhe gut in die Umgebung ein.

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    Modellfoto: Büro für urbane Projekte, Leipzig

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    Modellfoto: Büro für urbane Projekte, Leipzig

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    Der Innenhof und die rückwärtig angrenzenden Freiräume lassen deutlich zwischen öffentlichen und Bereichen unterscheiden, die den Bewohnern vorbehalten sind.
    Abb.: Verfasser

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    Der Innenhof und die rückwärtig angrenzenden Freiräume lassen deutlich zwischen öffentlichen und Bereichen unterscheiden, die den Bewohnern vorbehalten sind.

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    2. Preis haascookzemmrich Studio 2050 bündelten die Gebäudevolumen und schufen so einen parkähnlichen Freiraum.
    Modellfoto: Büro für urbane Projekte, Leipzig

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    2. Preis haascookzemmrich Studio 2050 bündelten die Gebäudevolumen und schufen so einen parkähnlichen Freiraum.

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    haascookzemmrich Studio 2050s Entwurf sorgt mit seiner am Volkshaus konzentrierten Baumasse für einen ausgedehnten Garten. Der Maßstabssprung zum Bestand und der Schmale Zugang wirken problematisch.
    Abb.: Verfasser

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    haascookzemmrich Studio 2050s Entwurf sorgt mit seiner am Volkshaus konzentrierten Baumasse für einen ausgedehnten Garten. Der Maßstabssprung zum Bestand und der Schmale Zugang wirken problematisch.

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    3. Preis Ortner&Ortner Baukunst setzten die Baumasse mittig aufs Baugrundstück. Im Garten sehen sie einen Pavillon vor.
    Modellfoto: Büro für urbane Projekte, Leipzig

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    3. Preis Ortner&Ortner Baukunst setzten die Baumasse mittig aufs Baugrundstück. Im Garten sehen sie einen Pavillon vor.

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    Ortner&Ortner ist die Eingangssituation zum Quartier durch das Freistellen der Villa gut gelungen.Der Entwurf nimmt gestalterisch Bezug zum Bestand auf, wirkt jedoch insge­samt eher verschlossen.
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    Ortner&Ortner ist die Eingangssituation zum Quartier durch das Freistellen der Villa gut gelungen.Der Entwurf nimmt gestalterisch Bezug zum Bestand auf, wirkt jedoch insge­samt eher verschlossen.

    Abb.: Verfasser

Aber bitte mit Garten

Am Leipziger Volkshaus soll ein Quartier für „neue Arbeit“ entstehen. Den geforderten Freiraum machten die drei im Gutachterverfahren prämierten Entwürfe auf verschiedene Art und Weise zugänglich.

Text: Megrelishvili, Sophia, Cottbus

Die Karl-Liebknecht-Straße in der Leipziger Südvorstadt ist eine historisch und städtebaulich wichtige Straße. Teile von ihr bestehen seit dem Mittelalter. Heute ist ihre Erscheinung vom Spätklassizismus geprägt.
Die zentrumsnah gelegenen Hausnummern 30-32 besetzt das „Volkshaus“. Der Art-Déco-Bau entstand zwischen 1904 und 1906 nach Plänen des Architekten Oscar Schade. Derzeit dient das fünfgeschossige Büro- und Geschäftshaus als Geschäftsstelle des regionalen Ver.di-Verbands. Im Erdgeschoss befinden sich ein Restaurant und vier Gewerbeeinheiten. Hinter dem Volkshaus liegt ein Garten, für dessen Überplanung nun ein Wettbewerb entschieden wurde.
Im Juli 2021 hatte die Stadt Leipzig für das 1,3 Hektar große Gebiet, einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan verabschiedet. Unter dem Leitspruch „Volkshausgarten Leipzig. Quartier neue Arbeit“ sollten im daraufhin angestoßenen Gutachterverfahren Ideen für ein gemischtes Gebiet zusammengetragen werden. Neben Büros und Gewerbeeinheiten für neue Arbeitswelten, waren Bildungs- und Veranstaltungsräumlichkeiten, eine Kita und Wohnungen gewünscht. Die bauliche Verdichtung soll dabei die Balance zum Freiraum mit geschütztem Baumbestand wahren.
Zum Wettbewerb luden die Investoren IVG und MIB Coloured Fields gemeinsam mit der Stadt Leipzig sieben Büros ein. Ende Januar tagte die Jury in der „Spinnerei“ über die Entwürfe. Der Entwurf vom Büro Meyer-Grohbruegge überzeugt mit einem durchkomponierten städtebaulichen Konzept. Die Architekten schlagen vor, den Baumbestand zwischen einer in zwei spangenartige Abschnitte geteilten Großform zu halten. Eine gebrochene, sich zu einem Quartiersplatz an der Karl-Liebknecht-Straße weitende Achse stellt einen Bezug zwischen dieser und der Audorfstraße her. So entsteht eine gelungene Eingangssituation wie auch eine klar definierte öffentliche Durchwegung. Die Grundrissgestaltung weist hohe Flexibilität für verschiedene Nutzungen wie Gewerbe- oder Wohnflächen auf. Die Formsprache des Neubau-Ensembles mutet, dank großer Fensterausschnitte und weißen Kachelfassaden, sehr leicht an. Auf der Seite des Volkshauses schmiegt sich der Baukörper in voller Höhe an den Bestand, während er zum niedrigen Stadthaus am nördlichen Grundstückssaum hin abfällt und Abstand wahrt. Entgegen der Ausschreibung weist der Innenhof jedoch eher einen introvertierten Charakter auf, was der Vorstellung von einem „Volkshausgarten“ nicht entspricht.
Der zweitplatzierte Entwurf von haascookzemmrich Studio 2050 setzte sich als Ziel, aus der „vernachlässigten Hinterhofsituation“ einen lebendigen Teil des urbanen Quartiers zu machen. Sein Fokus liegt darauf, den Baumbestand als grüne Lunge zu nutzen. Zur Audorfstraße öffnet sich der Volkshausgarten mit offener Breitseite. Im Kontrast dazu steht eine Abschottung zur Karl-Liebknecht-Straße.
Ortner & Ortner Baukunst schlagen vor, die Baumasse im Norden des Grundstücks zu bündeln, und so im Süden maximale Fläche für den Garten zu lassen. Durch die Ausbildung einer Promenade schaffen sie eine gute Adressbildung. Jedoch fällt der das Volkshaus ergänzende Baukörper schwer und massiv aus. Disproportionale Raumtiefen mit Dunkelräumen sind das Resultat des nicht nur in Höhe, sondern auch Tiefe ausschweifenden Bauvolumens.
Noch im Verlauf dieses Jahres soll auf Grundlage des Entscheids ein Vorentwurfs erstellt werden. Eine Beteiligung der Öffentlichkeit ist vor den Sommerferien geplant.
Gutachterverfahren
1. Preis Meyer-Grohbruegge, Berlin
2. Preis haascookzemmrich Studio 2050, Stuttgart
3. Preis Ortner & Ortner Baukunst, Berlin
weitere Teilnehmer Common Agency, Berlin; Baum­schlager Eberle Architekten, Berlin; Henn, München;
W&V Architekten, Leipzig
Teilnahmehonorar je 15.000 Euro
Fachpreisgericht
Thomas Dienberg, Angela Mensing-de Jong (Vorsitz), Ivan Reimann, Steffan Robel, Jörg Springer
Ausloberin
Immobilienverwaltungsgesellschaft der ver.di, Berlin, in Kooperation mit der MIB Coloured Fields, Leipzig
Verfahrensbetreuung
Büro für Urbane Projekte, Leipzig

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