Große Schritte am Kulturforum
Editorial
Text: Geipel, Kaye, Berlin; Redecke, Sebastian, Berlin
Große Schritte am Kulturforum
Editorial
Text: Geipel, Kaye, Berlin; Redecke, Sebastian, Berlin
Nun endlich ist die Generalinstandsetzung der Neuen Nationalgalerie von Mies van der Rohe gestartet.
Ein schwarzer Bauzaun umgibt ihre Außenterrassen. In minutiöser Kleinarbeit wurde zuvor vom Museum und dem Berliner Büro David Chipperfield Architects in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege ein Konzept der umfangreichen Sanierung und technischen Erneuerung entwickelt, die den heutigen Anforderungen eines Ausstellungsgebäudes mit solch bedeutender Sammlung entspricht. Im ersten Thementeil dieses Heftes werfen wir einen Blick hinter den Bauzaun. Die Neueröffnung ist erst in vier Jahren vorgesehen.
Ein schwarzer Bauzaun umgibt ihre Außenterrassen. In minutiöser Kleinarbeit wurde zuvor vom Museum und dem Berliner Büro David Chipperfield Architects in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege ein Konzept der umfangreichen Sanierung und technischen Erneuerung entwickelt, die den heutigen Anforderungen eines Ausstellungsgebäudes mit solch bedeutender Sammlung entspricht. Im ersten Thementeil dieses Heftes werfen wir einen Blick hinter den Bauzaun. Die Neueröffnung ist erst in vier Jahren vorgesehen.
Neuer umstrittener Nachbar
Die Würfel sind gefallen. Die Jury des sogenannten M20 – Kürzel für die Erweiterung der Nationalgalerie
als „Museum des 20. Jahrhunderts am Berliner Kulturforum“ –, hat sich einstimmig für die Basler Architek-ten Herzog & de Meuron entschieden, die in Hamburg mit der Eröffnung der Elbphilharmonie gerade ihren Triumph feiern. Bauwelt-Kollegen, die in 37 Metern Höhe auf der öffentlichen Plaza standen, sind begeistert: ein unglaublicher Rundumblick über den Hamburger Hafen, ein großartiger Bau, den wir in Heft 2.2017 vorstellen werden. Bei der Erweiterung der Nationalgalerie von Mies van der Rohe geht es hingegen asketisch zu: Ziegelfassade und Zeltform des preisgekrönten Entwurfs zeugen von Nüchternheit, veredelt durch das Können der Baseler Architekten. Irritiierend am ersten Preis: die Sichtachsen zur Philharmonie von Hans Scharoun werden zugestellt, die Stülerkirche wird gequetscht und der Sockel mit den Außenterrassen von Mies verliert damit einen Teil seiner Qualität als Akropolis mit Rundumblick. Vergleicht man den ersten mit dem dritten Preis – den zweiten Preis aus Kopenhagen kann man architektonisch nicht ernst nehmen – wird die städtebauliche Chuzpe der Basler Architekten noch deutlicher: vom oberirdischen Bauvolumen her ist der Beitrag von Bruno Fioretti Marquez nur knapp halb so groß. Die Ausstellung aller 40 Arbeiten ist noch bis 8. Januar am Kulturforum, Untere Sonderausstellungshalle, zu sehen.
als „Museum des 20. Jahrhunderts am Berliner Kulturforum“ –, hat sich einstimmig für die Basler Architek-ten Herzog & de Meuron entschieden, die in Hamburg mit der Eröffnung der Elbphilharmonie gerade ihren Triumph feiern. Bauwelt-Kollegen, die in 37 Metern Höhe auf der öffentlichen Plaza standen, sind begeistert: ein unglaublicher Rundumblick über den Hamburger Hafen, ein großartiger Bau, den wir in Heft 2.2017 vorstellen werden. Bei der Erweiterung der Nationalgalerie von Mies van der Rohe geht es hingegen asketisch zu: Ziegelfassade und Zeltform des preisgekrönten Entwurfs zeugen von Nüchternheit, veredelt durch das Können der Baseler Architekten. Irritiierend am ersten Preis: die Sichtachsen zur Philharmonie von Hans Scharoun werden zugestellt, die Stülerkirche wird gequetscht und der Sockel mit den Außenterrassen von Mies verliert damit einen Teil seiner Qualität als Akropolis mit Rundumblick. Vergleicht man den ersten mit dem dritten Preis – den zweiten Preis aus Kopenhagen kann man architektonisch nicht ernst nehmen – wird die städtebauliche Chuzpe der Basler Architekten noch deutlicher: vom oberirdischen Bauvolumen her ist der Beitrag von Bruno Fioretti Marquez nur knapp halb so groß. Die Ausstellung aller 40 Arbeiten ist noch bis 8. Januar am Kulturforum, Untere Sonderausstellungshalle, zu sehen.
25 Jahre Potsdamer Platz
In Sichtweite des Kulturforums führte 1991 das Ergebnis des „Internationalen engeren Wettbewerbs Potsdamer und Leipziger Platz“ zum Streit. Wir haben vier Anwesende während des Preisgerichts gebeten, sich an die zwei Sitzungstage in den Räumen des alten Hotel Esplanade zu erinnern und den Entwurf der Preisträger Hilmer & Sattler aus heutiger Sicht zu bewerten.
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