Bauwelt

Sammlerhaus Dalle Nogare in Bozen


In den Fels gebaut


Text: Stock, Wolfgang Jean, München


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    Die Ausstellungsräume sind in den Fels hineingeschoben, ...
    Foto: Günter Richard Wett, Innsbruck

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    Die Ausstellungsräume sind in den Fels hineingeschoben, ...

    Foto: Günter Richard Wett, Innsbruck

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    ... der Baukörper mit der Privatwohnung des Sammlers und der Bibliothek im Gartengeschoss wächst als Skulptur aus dem Berg heraus.
    Foto: Günter Richard Wett, Innsbruck

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    ... der Baukörper mit der Privatwohnung des Sammlers und der Bibliothek im Gartengeschoss wächst als Skulptur aus dem Berg heraus.

    Foto: Günter Richard Wett, Innsbruck

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    Material-Recycling an Ort und Stelle: Das Aushub­material wurde dem Sichtbeton als Zuschlag beigemengt.
    Foto: Günter Richard Wett, Innsbruck

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    Material-Recycling an Ort und Stelle: Das Aushub­material wurde dem Sichtbeton als Zuschlag beigemengt.

    Foto: Günter Richard Wett, Innsbruck

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    Wohnung des Bauherrn im Dachgeschoss
    Foto: Günter Richard Wett, Innsbruck

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    Wohnung des Bauherrn im Dachgeschoss

    Foto: Günter Richard Wett, Innsbruck

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    Bibliothek im zweiten Ober­geschoss
    Foto: Günter Richard Wett, Innsbruck

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    Bibliothek im zweiten Ober­geschoss

    Foto: Günter Richard Wett, Innsbruck

Ein erfolgreicher Bauunternehmer, der aus Leidenschaft zeitgenössische bildende Kunst sammelt, wünschte sich ein Haus, in dem er mit seinen Kunstwerken leben kann. Für die Sammlung sollte aber weder ein White Cube noch eine Black Box entstehen, sondern ein möglichst „wohnliches“ Ambiente mit fließenden Übergängen. Zugleich war es der Wunsch des Bauherrn, den Genuss der Kunstwerke mit Besuchern zu teilen: Die Sammlung kann als Stiftung Antonio Dalle Nogare nach vorheriger Anmeldung besichtigt werden. Eine Herausforderung stellte das Grundstück im Norden von Bozen dar. Es liegt, erschlossen durch eine steile Zufahrt, am Ende einer schmalen Schlucht, die von einem Berg begrenzt wird. Weil der Ort unter Landschaftsschutz steht, wurde entsprechend den Südtiroler Vorschriften die Architektur überwiegend unterirdisch angelegt. Von außen erscheint das Gebäude durch seine aufragende Gestalt und seine robuste Materialität wie ein Teil der felsigen Umgebung. Man erhält den Eindruck, dass das Bauwerk als monolithische Skulptur aus dem Hang herauswächst.
Die Architekten haben Sichtbeton aus zwei Gründen verwendet: zum einen wegen seiner statischen Qualitäten in der topografisch zugespitzten Situation und zum anderen, weil er als „Kunststein“ naturnah bearbeitet werden konnte. So bildet sich der Ort, der geologisch durch den rot-violetten Porphyr geprägt ist, im Außenbau ab: Das Aushubmaterial wurde als Zuschlag für den zusätzlich aufgerauten Beton genutzt. Wie ein hermetischer Körper wirkt das Sammlerhaus, wenn man im halbkreisförmigen Vorhof steht, der als einladender Außenraum angelegt wurde. Der Eingang bildet dann den „Beginn einer Reise durch die Kunst“ über insgesamt fünf Geschosse, wobei die beiden obersten dem privaten Bereich des Sammlers vorbehalten sind.
Die den Kunstwerken gewidmeten und auch Besuchern zugänglichen Räume fügen sich mit unterschiedlichen Höhen und Breiten auf zwei Stockwerken zu einer reizvollen Architektur-Promenade. An wenigen ausgewählten Stellen sorgen Fensterflächen für Ausblicke in die nähere Umgebung. Die Materialität ist mit weiß gestrichenen Wänden, einem sägerauen Eichenboden und differenziert eingesetztem Kunstlicht sehr schlicht gehalten. Im Geschoss darüber befindet sich mit der Bibliothek und Arbeitsplätzen für die Mitarbeiter der Stiftung der zentrale Raum des Hauses – es ist der Ort der Begegnung zwischen der öffentlichen und der privaten Sphäre des Sammlers. Die Bibliothek öffnet sich mit einer Fensterwand zu einem kleinen Garten, in dem weitere, für den Ort geschaffene Kunstwerke zu erleben sind. Der hoch gelegene Garten ist auch deshalb ein großartiger Platz zum Verweilen, weil einem von dort aus die Stadtlandschaft von Bozen zu Füßen liegt. Noch schönere Ausblicke hat der Sammler, wenn er aus dem Dachgeschoss mit der Wohnküche in die Weite schaut.



Fakten
Architekten Walter Angonese Architekt, Kaltern; Studio Marastoni, Bozen
Adresse Rafensteiner Weg, 19, 39100 Bozen, Autonome Provinz Bozen - Südtirol, Italien


aus Bauwelt 15.2024
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