Bauwelt

Backsteinbravour

Der Grand Prix des diesjährigen Fritz-Höger-Preis' geht an zwei Projekte. Die Jury stellte einen geschliffenen Stein in der Schweiz neben einen rohen in Mexiko.

Text: Landes, Josepha, Berlin

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    Grand Prix Barozzi Veigas „Musée cantonal des Beaux-Arts“ in Lausanne – die Eleganz
    Fotos: Simon Menges; ©Fritz-Höger-Preis

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    Grand Prix Barozzi Veigas „Musée cantonal des Beaux-Arts“ in Lausanne – die Eleganz

    Fotos: Simon Menges; ©Fritz-Höger-Preis

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    Grand Prix Escobedo Soliz’ „House Nakasone“ in Mexiko-Stadt – die Bescheidenheit
    Foto: Ariadna Polo; ©Fritz-Höger-Preis

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    Grand Prix Escobedo Soliz’ „House Nakasone“ in Mexiko-Stadt – die Bescheidenheit

    Foto: Ariadna Polo; ©Fritz-Höger-Preis

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Backsteinbravour

Der Grand Prix des diesjährigen Fritz-Höger-Preis' geht an zwei Projekte. Die Jury stellte einen geschliffenen Stein in der Schweiz neben einen rohen in Mexiko.

Text: Landes, Josepha, Berlin

Großartiges und Überraschendes habe man mit dem Fritz-Höger-Preise 2020 auszeichnen wollen, begründet die Jury ihre im vergangenen September getroffene Entscheidung. Damit beschreiben die Preisrichter wohl das Ziel vieler Wettbewerbe, Awards und anderweitiger Auswahlverfahren. Die Gewinner, die nun am 18. Januar verkündet wurden, zeigen darüberhinaus, dass sich das Gremium unter Vorsitz von Christoph Ingenhoven darauf einließ, Großartiges und Überraschendes in einem breiten Spektrum zu verorten: Seinen Grand Prix verlieh es im Namen der Initiative Bauen mit Backstein an das „Musée cantonale des Beaux-Arts“ in Lausanne von Barozzi Veiga und das Einfamilienhaus „Nakasone“ in Mexiko Stadt von Escobedo Soliz.
Beide Projekte verwenden, darauf liegt das Augenmerk des zum fünften Mal ausgelobten Preises, das Baumaterial Backstein in herausragender Art und Weise. Dem öffentlichen Bau in der Schweiz, der sich aus Anleihen an traditionel­-le Mittel der europäischen Architektur speist, steht der private Rückzugsort in Mexiko gegenüber, realisiert in für Mittelamerikas Profanbauten typischer Manier. Das eine machte aus viel wenig, das andere aus wenig viel. Ausgezeichnet wurde somit die Fähigkeit, Reduktion auf Wesentliches ohne Verlust von Identität zu realisieren. Der Zusammenklang der beiden Projekte verleiht der Auszeichnung Stärke. Der Preis ist nicht halbierte, sondern doppelte Ehre, weil er so von Respekt für die Vielfalt des Bauens zeugt. Die Entscheidung zeigt, dass das Großartige und Überraschende nicht im Rahmen einer Bauaufgabe sondern im Umgang mit ihm besteht.
Neben dem Grand Prix erhielten sieben Projekte Gold-Label. Darunter befinden sich drei Projekte in Deutschland. Das Wohnhochhaus Singerstraße 33 in Berlin von den Hamburger Giorgio Gullotta Architekten ergänzt laut Jury eine Großssiedlung sinnvoll. Für die Fassade des Zehngeschossers verwenden die Planer einen warm-grauen Klinker, der in Einklang mit champagnerfarbenen Fensterprofilen steht. In Münster sanierte der lokale Architekt Reinhard Mar­tin das Wohnhaus am Schiffahrter Damm. Er ergänzte die neunzig Jahre alte Fassade aus dunkelrotem Backstein um Anbauten aus sattrotem Mauerwerk in abweichendem Verband. In Oberhausen verwendeten Kuehn Malvezzi Architects aus Berlin einen ins violette tendierenden Stein. Ihr Verwaltungsgebäude mit integriertem Gewächshaus (Bauwelt 22.2019) setzt auf Klinker als Mantel für einen Hybridbau, was dem Mate­rial Zeitlosigkeit attestiert. Außerdem ging ein Nachwuchspreis an die Berlinerinnen Franzis­ka Käuferle und Sina Pauline Riedinger. Ihr Entwurf einer Keramikfabrik in Velten zeige den Abwechslungsreichtum der Werkstoffe aus gebrannter Erde.
Preis

Grand Prix
(je 1500 Euro) Barozzi Veiga, Barcelona, Spanien:Musée cantonal des Beaux-Arts, Lausanne, Schweiz (2016–2019); Escobedo Soliz, Mexiko-Stadt, Mexiko: Nakasone House, Mexiko-Stadt, Mexiko (2018–2020)

Winner
Gold (je 1000 Euro) Witherford Watson Mann Archi­tects, London, Großbritannien: ‚Brickfields‘ Business Centre, Hoxton, Großbritannien (2014–2019); Peter Besley Pty Ltd, Seven Hills, Australien: Couldrey House, Seven Hills, Australien (2019–2020); HARQUITECTES, Sabadell, Spanien: Civic Center 1015, Barcelona, Spanien (2014–2016); Giorgio Gullotta Architekten, Hamburg: Wohnhochhaus Singerstra­ße 33, Berlin (2014–2016); Reinhard Martin Architekt BDA, Münster: Wohnhaus Schifffahrter Damm, Münster (2018–2020); KUEHN MALVEZZI Architects, Berlin: Gebäudeinte­griertes Dachgewächshaus und Verwaltungsgebäude am Altmarkt in Oberhausen (2017–2019); Franziska Käuferle und Sina Pauline Riedlinger, Berlin: Entwurf für eine Fabrik für Keramik in der Oberhavel, Velten
Jury
Anja Fröhlich, Christoph Ingenhoven (Vorsitz), Florian Zierer, Susanne Wartzeck, Ulrich Brinkmann
Auslober
Initiative Bauen mit Backstein unterstützt vom BDA

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