Bauwelt

Das Gold der Stadt

Boris Schade-Bünsow setzt auf Optimismus in der aktuellen Re-use-Debatte – und auf den kommenden Bauwelt-Kongress am 11. und 12. Mai in Berlin

Text: Schade-Bünsow, Boris, Berlin

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Boris Schade-Bünsow setzt auf Optimismus in der aktuellen Re-use-Debatte – und auf den kommenden Bauwelt-Kongress am 11. und 12. Mai in Berlin

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Boris Schade-Bünsow setzt auf Optimismus in der aktuellen Re-use-Debatte – und auf den kommenden Bauwelt-Kongress am 11. und 12. Mai in Berlin


Das Gold der Stadt

Boris Schade-Bünsow setzt auf Optimismus in der aktuellen Re-use-Debatte – und auf den kommenden Bauwelt-Kongress am 11. und 12. Mai in Berlin

Text: Schade-Bünsow, Boris, Berlin

Unsere gebaute Welt soll klimaneutral werden, darüber herrscht Einigkeit. Doch wie sich das Bauen verändern muss, um diese Zukunft Wirklichkeit werden zu lassen, ist ungewiss. Zu viele Parameter scheinen sich gleichzeitig zu verändern, das hinterlässt Ratlosigkeit bei den einen und Pessimismus bei den anderen. Dazu besteht kein Anlass, denn die Herrlichkeit ist in dem, was ist. Die Zukunft der Architektur und des Städtebaus liegt im Weiterbauen, so wie es eigentlich immer schon gewesen ist. Nur in der kurzen Zeitspanne der letzten 160 Jahre erlaubte uns der immense Einsatz fossiler Energie, deren Wert wir nicht erkannten, Bauliches möglich zu machen, das es sonst nie gegeben hätte.
Die Gedanken an CO2-Emissionen und die damit verbunden Folgen kümmerten uns kaum, und so bauten wir Häuser, deren Betrieb zu keiner einzigen Minute im Jahr ohne Energie möglich wäre. Städte entstanden an Orten, an denen das Leben in diesem Maßstab eigentlich unmöglich ist. Der einzige Parameter, der uns wirklich trieb, war: Wachstum, gepaart mit ökonomischem Erfolg. Damit ist es nun vorbei. In Zukunft werden wir Bauwerke errichten, die wir wieder und wieder umbauen und weiternutzen können. Zusätzlich werden wir Bauteile, Bausysteme und Bauprodukte verwenden, die sich praktisch ohne CO2-Emissionen herstellen lassen, und wenn dies nicht möglich ist, dann werden wir diese Bauteile so einsetzen, dass wir sie sehr, sehr lange nutzen können, beispielsweise für die Struktur und das Tragwerk. Dafür brauchen wir Architektinnen und Architekten mehr als alles andere. Denn wenn auf diese Weise gebaut und umgebaut werden soll, dann sollten wir das auch wollen. Und dafür muss das, was wir bauen, nicht nur architektonisch und technisch einwandfrei in diesem neuen Sinne sein, es muss auch schön sein. Das neue Bauen muss einhergehen mit einer neuen Ästhetik der Architektur. Sonst wird die Gesellschaft es niemals akzeptieren.
Die Industrialisierung fand ihren architektonischen Ausdruck im Bauhaus und ihren städtebaulichen in der Charta von Athen. Heute besteht die Chance, Architektur und Städtebau einen gestalteten Ausdruck des nachhaltigen, dauerhaften, robusten Bauens zu geben.

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