Hortitecture
The Power Of Architecture and Plants
Text: Am Ende, Hannah, Münster
Hortitecture
The Power Of Architecture and Plants
Text: Am Ende, Hannah, Münster
Schon ein Blick auf das Cover des Buches, auf dem ein Laubbaum samt Wurzel von einem Baukran in den Himmel gehoben wird, macht klar, worum es geht: die Integration von Vegetation in die Architektur. Der dafür passende Begriff „Hortitecture“ setzt sich aus dem lateinischen Wort für Garten „hortus“ und dem englischen „architecture“ zusammen. Unter diesem Titel hat das Institute for Design and Architectural Strategies (IDAS) der TU Braunschweig unter der Leitung der Berliner Architektin Almut Grüntuch-Ernst seit 2014 drei Symposien veranstaltet, deren Vorträge nun im Jovis-Verlag veröffentlicht worden sind. Insgesamt stellen zweiunddreißig internationale Experten ihre Projekte vor, die die Welt der Pflanzen mit der der Architektur verbinden.
Die Wichtigkeit dieser Synergie wird gerade in Zeiten des Bevölkerungswachstums deutlich. Denn während viele Städte immer größer und dichter besiedelt werden, wird die Natur aus ihnen zurückgedrängt, obwohl Sauerstoff-produzierende Pflanzen lebenswichtig sind. Dieser Ambivalenz wollen die Referenten von „Hortitecture“ mit verschiedenen Projekten entgegenwirken. Einige versuchen, dem Stadtraum durch Begrünung der Außenhaut Naturfläche zurückzugeben, andere wollen die Natur sogar in den Innenraum integrieren, da sich dies günstig auf Raumklima und Psyche auswirkt. Manche setzen sich gar damit auseinander, wie Fassaden agrarwirtschaftlich genutzt werden können, was Fragen aufwirft: Wie können Pflanzen horizontal wachsen? Welcher Untergrund eignet sich, damit die Pflanze gedeiht? Auf diese und weitere Fragen gibt „Hortitecture“ Antworten und stellt dem Leser Projekte für die Partnerschaft von Architektur und Natur vor. Diese Verbindung wirktsich aber nicht nur auf die Pflanzen aus, auch die Architektur wird durch sie verändert. Denn wenn wachsende Organismen zum festen Bestandteil eines Gebäudes werden, entwickelt sich das Gebäude selbst zu etwas Lebendem, stetig Wachsendem.
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