Bauwelt

Klimafeindliche Projekte lassen sich künftig nicht mehr finanzieren

Nadin Heinich, Initiatorin und Organisatorin von ­Architecture Matters, über das Programm der dies­jährigen Konferenz, die am 19. und 20. Mai in München stattfindet

Text: Friedrich, Jan, Berlin

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Foto: se7entyn9ne

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Klimafeindliche Projekte lassen sich künftig nicht mehr finanzieren

Nadin Heinich, Initiatorin und Organisatorin von ­Architecture Matters, über das Programm der dies­jährigen Konferenz, die am 19. und 20. Mai in München stattfindet

Text: Friedrich, Jan, Berlin

Nach pandemiebedingter Pause findet Archi­tecture Matters dieses Mal wieder als Präsenz-Veranstaltung statt. Sie haben Ihre Konferenz-Formate noch weiter diversifiziert, es gibt eine Vielzahl kleinerer Runden: Damit die Teilnehmer nach der langen Abstinenz noch enger in den persönlichen Austausch kommen?
Ich denke, die Zeiten, in denen vor allem prominente Figuren vorne auf dem Podium sitzen und dem Publikum etwas erzählen – die sind vorbei. Es gibt bei Architecture Matters zwar weiterhin auch Panel Sessions, zu denen alle für Vorträge und Diskussionen zusammenkommen. Aber dann teilt man sich immer wieder in kleine Formate auf. Die reichen von Round Tables, etwa einer Gesprächsrunde, wie junge Architekten und Developer sich vorstellen, München weiterzuentwickeln („Making Munich“), über „Female Focus“, ein Networking-Treffen für Frauen in Architektur und Immobilienbranche, oder das bereits aus den letzten Jahren bekannte Speeddating von Architekten und Investoren bis hin zum Hines-Workshop, wo konzentriert an einem realen Projekt im Werksviertel gearbeitet wird.
„Dense City“ ist dieses Mal das Thema, das Sie vor dem Hintergrund des Klimawandels betrachten ...
… wenn wir die Klimaziele irgendwie erreichen wollen, geht das nur über dichte, gemischte Städte. Das Thema Green Building bildet sozusagen die Hintergrundfolie, und wir schauen auf die Stadt. Dabei ist es uns wichtig, nicht nur von Deutschland und Westeuropa auszugehen, sondern auch die internationale Perspektive ein­zunehmen. In Afrika und Asien gibt es die am stärksten wachsenden Städte, und die können nicht einfach unser westliches Entwicklungsmodell als Vorbild übernehmen. Philipp Rode von der London School of Economics wird zu diesem Aspekt sprechen, außerdem ist Charlie Koolhaas dabei, die unter anderem in Guangzhou und Lagos gelebt und gearbeitet hat und diese Städte fotografisch porträtiert. Hala Younes aus Beirut wird davon erzählen können, was es heißt, wenn man als Architektin in einem dicht besiedelten Land ohne funktionierendes Bankensystem und ohne öffentliche Stadtplanung arbeitet.
Apropos Bankensystem: Architecture Matters hat sich nie als reine Planerkonferenz verstanden – Investoren und Developer waren als wichtige Akteure der Stadtentwicklung immer mit von der Partie. Welche Rolle spielen die bei „Dense City“?
Wir haben u.a. Gero Bergmann, Vorstand der Bayern LB, zum Impulsvortrag eingeladen. Durch die neue EU-Taxonomie, bei der Nachhaltigkeitskriterien eine entscheidende Rolle spielen sollen, wird sich auf der Seite der Finanzierung eine Menge ändern. Vor diesem Hintergrund sortieren sich die Investments gerade neu – weil bestimm­te Dinge, die den Klimaschutz missachten, künftig schlicht nicht mehr finanziert werden.

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