Blätterwand
Research No. 33
Text: Klingbeil, Kirsten, Berlin
Blätterwand
Research No. 33
Text: Klingbeil, Kirsten, Berlin
Für ein Restaurant in Stuttgart entwarfen Barkow Leibinger eine besonders gestaltete Kachel. Die dreidimensionalen Fliesen bewähren sich jetzt als Fassadenmaterial in großem Maßstab in England.
Das Betriebsrestaurant der Firma Trumpf mit seinem großformatigen Wabendach, dessen Form sich aus einer Blattstruktur ableitet, wurde vielfach publiziert (Bauwelt 42.2008). Wenn wir an dieser Stelle noch einmal auf den Bau zurückkommen, liegt das am Prototypen der damals zusammen mit der Firma NBK Keramik entwickelten dreidimensionalen Fliese für Innen- und Außenwände. Sie wurden jetzt für ein Freizeitzentrum in der englischen Hafenstadt South Shields wiederentdeckt. Die einst für den Barkow-Leibinger-Bau entwickelte Fliese, ist in der Formensprache ihres Restaurants gestaltet und lässt Analogien zu einem Blatt erkennen. Ausgeführt als konvexe und konkave Form, funktionieren sie als Paar. Das Zusammenspiel beider Formen ergibt an der Wand ein geometrisches Relief. Die kobaltblau glasierten Terrakottaelemente werden als Hohlform im Ofen gebrannt und über Befestigungslaschen mit Ösen an die Unterkonstruktion geschraubt. Es entsteht eine vorgehängte, hinterlüftete Fassade. Die Fliesen im Innenraum hingegen sind Vollelemente, mit Glasuren in Weiß und Grüntönen. Sie werden geklebt und verfugt. Für den Bau von LA Architects in England wurde ihr Format vergrößert und das ursprüngliche Design neu interpretiert: Hier ist das Relief als Analogie auf die gekräuselte Oberfläche des rauen Meeres zu lesen.
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