Panorama
Konstantin Grcic im Vitra Design Museum
Text: Paul, Jochen, Zürich
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Der 1965 in München geborene Konstantin Grcic gründet nach Assistenz bei Jasper Morrison ...
Markus Jans
Der 1965 in München geborene Konstantin Grcic gründet nach Assistenz bei Jasper Morrison ...
Markus Jans
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... 1991 das Büro KGID -Konstantin Grcic Industrial Design- in seiner Heimatstadt.
James Harris
... 1991 das Büro KGID -Konstantin Grcic Industrial Design- in seiner Heimatstadt.
James Harris
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1991: Beistelltische "Tom Tom & Tam Tam" für SCP.
Florian Böhm
1991: Beistelltische "Tom Tom & Tam Tam" für SCP.
Florian Böhm
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1992: Kleiderbügel "Coathangerbrush" für Cappellini/Progetto Ogetto
Florian Böhm
1992: Kleiderbügel "Coathangerbrush" für Cappellini/Progetto Ogetto
Florian Böhm
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1995: Rollwagen "Refolo" für Driade.
Florian Böhm
1995: Rollwagen "Refolo" für Driade.
Florian Böhm
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1999: Leuchte "Mayday" für Flos.
Florian Böhm
1999: Leuchte "Mayday" für Flos.
Florian Böhm
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2002: Tisch "Pallas" für ClassiCon.
ClassiCon
2002: Tisch "Pallas" für ClassiCon.
ClassiCon
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2002: Gefäß "Glove" für Cor Unum.
Florian Böhm
2002: Gefäß "Glove" für Cor Unum.
Florian Böhm
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2002: Beistelltische "Diana_A-F" für ClassiCon.
ClassiCon, Hans Buttermilch
2002: Beistelltische "Diana_A-F" für ClassiCon.
ClassiCon, Hans Buttermilch
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2003: Treteimer "Tip" für Authentics.
© KGID
2003: Treteimer "Tip" für Authentics.
© KGID
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2004: "Chair_One" für Magis, in der Variante mit Betonfuß.
Florian Böhm
2004: "Chair_One" für Magis, in der Variante mit Betonfuß.
Florian Böhm
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2004: Prototypen aus Polyurethanschaum für Moroso.
© KGID
2004: Prototypen aus Polyurethanschaum für Moroso.
© KGID
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2005: Verschiedene Modelle für Krups im Hinterhof von Konstantin Grcic.
Florian Böhm
2005: Verschiedene Modelle für Krups im Hinterhof von Konstantin Grcic.
Florian Böhm
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2005: Barstuhl "Miura" für Plank.
Florian Böhm
2005: Barstuhl "Miura" für Plank.
Florian Böhm
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2008: Chaiselongue "Karbon" für Galerie kreo.
Galerie kreo, Fabrice Gousset
2008: Chaiselongue "Karbon" für Galerie kreo.
Galerie kreo, Fabrice Gousset
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2008: Stuhl "Myto" für Plank.
Florian Böhm
2008: Stuhl "Myto" für Plank.
Florian Böhm
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2009: Armlehnenstuhl "Monza" für Plank.
© KGID, Foto: Matteo Imbriani
2009: Armlehnenstuhl "Monza" für Plank.
© KGID, Foto: Matteo Imbriani
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2009: Hocker "360° Stool" für Magis.
Tom Vack
2009: Hocker "360° Stool" für Magis.
Tom Vack
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2010: Beistelltisch "Galata" für Marsotto.
Florian Böhm
2010: Beistelltisch "Galata" für Marsotto.
Florian Böhm
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2011: Tisch "Champions" für Galerie krea (limitierte Auflage).
Galerie kreo, Fabrice Gousset
2011: Tisch "Champions" für Galerie krea (limitierte Auflage).
Galerie kreo, Fabrice Gousset
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2011: Armlehnenstuhl "Weaver" für Vitra
Florian Böhm
2011: Armlehnenstuhl "Weaver" für Vitra
Florian Böhm
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2011: Hocker "Tom & Jerry, The Wild Bunch" für Magis.
Florian Böhm
2011: Hocker "Tom & Jerry, The Wild Bunch" für Magis.
Florian Böhm
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2012: Sessel "Medici" für Mattiazzi.
Florian Böhm
2012: Sessel "Medici" für Mattiazzi.
Florian Böhm
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2013: "Parish Side Chair" für Emeco.
Emeco, Anthony Oliver
2013: "Parish Side Chair" für Emeco.
Emeco, Anthony Oliver
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2013: "Three Bag Large" für Maharam.
© KGID
2013: "Three Bag Large" für Maharam.
© KGID
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2013: Mies´sche Parkbank- "Bench B" für BD Barcelona Design.
BD Barcelona Design
2013: Mies´sche Parkbank- "Bench B" für BD Barcelona Design.
BD Barcelona Design
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2013: Leuchte "OK" für Flos.
Florian Böhm
2013: Leuchte "OK" für Flos.
Florian Böhm
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2014: Für die Ausstellung im Vitra Design Museum hat Grcic verschiedene räumliche Szenarien entwickelt.
Vitra Design Museum, Mark Niedermann
2014: Für die Ausstellung im Vitra Design Museum hat Grcic verschiedene räumliche Szenarien entwickelt.
Vitra Design Museum, Mark Niedermann
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Im "Public Space" betitelten Raum 3 erwartet den Besucher das Panoramabild einer "Architekturlandschaft der Zukunft".
Vitra Design Museum, Mark Niedermann
Im "Public Space" betitelten Raum 3 erwartet den Besucher das Panoramabild einer "Architekturlandschaft der Zukunft".
Vitra Design Museum, Mark Niedermann
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Noch bis zum 14.09.2014 ist die Ausstellung "Konstantin Grcic - Panorama" zu sehen im
Vitra Design Museum
Vitra Design Museum, Mark Niedermann
Noch bis zum 14.09.2014 ist die Ausstellung "Konstantin Grcic - Panorama" zu sehen im
Vitra Design Museum
Vitra Design Museum, Mark Niedermann
Einen Blick in die Zukunft wagt Konstantin Grcic mit seiner Ausstellung Panorama – hier in Raum 2, dem „Work Space“, einen in die Zukunft der Arbeit.
Foto: Vitra Design Museum, Mark Niedermann
Einen Blick in die Zukunft wagt Konstantin Grcic mit seiner Ausstellung Panorama – hier in Raum 2, dem „Work Space“, einen in die Zukunft der Arbeit.
Foto: Vitra Design Museum, Mark Niedermann
Panorama
Konstantin Grcic im Vitra Design Museum
Text: Paul, Jochen, Zürich
An „Panorama“, seiner bisher größten Einzelausstellung, hat Konstantin Grcic drei Jahre lang gearbeitet, zusammen mit dem Vitra Design Museum und Z33 – House for contemporary art in Hasselt.
Grcic ging es um nichts Geringeres als einen Wechsel der Blickrichtung um 180 Grad. Normalerweise besteht die Arbeit als Produktdesigner darin, heute Gegenstände zu entwerfen, die morgen unseren Alltag prägen; dazu muss er seine Erfahrungen und seine Fähigkeit, kommende Entwicklungen und (Kunden-)Bedürfnisse zu antizipieren, zu Gebrauchsgegenständen, Möbeln oder Leuchten verdichten. Mit Panorama riskiert Grcic dagegen einen Blick in die nicht notwendigerweise von ihm selbst gestaltete Zukunft.
Damit stellt sich die Ausstellung in den Kontext legendärer Vorgänger wie der „Visiona“-Reihe, in der etwa 1969 Joe Colombo und 1970 Verner Panton ihre Wohnkonzepte vorstellten. Und weil Konstantin Grcic um den Realitätsbezug von deren Arbeiten ebenso weiß wie um das Scheitern der autoritär verkündeten Weisheiten von Architekten mit Weltverbesserungspathos und Absolutheitsanspruch, wagt er keine Prognosen – auch wenn er natürlich zu schätzen weiß, dass solche Utopien die Debatten vorangetrieben haben. Stattdessen stellt er Fragen: Wie leben wir in Zukunft? Was bedeutet Wohnen?
In welchem Spannungsfeld bewegen sich Design und Designer? Wie entwickeln sich Stadt und öffentlicher Raum?Das steht vom Ansatz her in gewissem Kontrast zu seinen Entwürfen. Auch wenn sie sich nach über 20 Jahren zu einer beeindruckenden Reihe fügen, sind die meisten von ihnen doch Solitäre, weil sie spezifische Lösungen für spezifische Probleme liefern: die Lampe „Mayday“ (2004) mit ihrem Haken, die der flexible Zeitgenosse überall hinhängen kann; der Drehhocker „Tom & Jerry“ (2011) mit dem Gewinde aus Nylon, das sich nicht nur günstig produzieren lässt, sondern dank selbstschmierender Materialeigenschaften auch niemals quietscht.
Die Ausstellung folgt der Dramaturgie eines Stationendramas. Grcic hat drei raumgreifende Installationen entwickelt, die an begehbare Dioramen erinnern: „Life Space“, ein Wohninterieur, „Work Space“, ein Designatelier, und „Public Space“, einen Stadtraum. Während Life Space, eine mobile Minimalwohnung in der Tradition von Le Corbusiers Cabanon, die Themen Mobilität und Entwurzelung ins Extrem weiterdenkt, zeigt Work Space vor allem, wie analog Grcic trotz CAD und 3D-Drucker bis heute arbeitet: Der erste Entwurf von „Chaise“, einem Stuhl aus geklebtem Glas mit gefederter Rückenlehne, ist aus rohen Brettern zusammengezimmert. Für den an der John Makepeace School for Craftsmen in Wood und dem Royal College of Art in London ausgebildeten Designer bleibt die Produktion von Designobjek-ten ein empirischer, physischer Prozess.
Grcics Blick auf den öffentlichen Raum der Zukunft dagegen erinnert an einen Hybrid aus dem Science-Fiction „Gattaca“ und James Bond. Das mag daran liegen, dass Neil Campbell Ross, der Gestalter des raumfüllenden Wandbilds, normalerweise digitale Kulissen für große Filmproduktionen animiert. Public Space soll den Besucher anregen, sich Gedanken über die Megapolis zu machen. Die Installation funktioniert allerdings nicht, ohne dass man vorher die Wandtexte liest, die W.I.R.E. – Web for Interdisciplinary Research & Expertise an der ETH Zürich zusammengetragen hat.
Wem das zu anstrengend und zu unverbindlich ist, dem seien der „Object Space“ und der Film empfohlen: Die Werkschau im ersten Obergeschoss zeigt in einer langen Vitrine, die durch den gesamten Raum mäandert, eine Vielzahl von Grcics Entwürfen, Zeichnungen und Prototypen – ergänzt um Objekte anderer Gestalter, Fundstücke, Designklassiker oder Bücher, die ihm als Inspirationsquelle dienen. Im Interview schildert er, was es braucht: Beharrlichkeit, die Fähigkeit, Rückschläge wegzustecken, und einen Hersteller, der an einen glaubt, auch wenn sich der Erfolg nicht schnell einstellt. Grcics Bestseller „Chair One“ begann sich erst gut zu verkaufen, nachdem Herzog & de Meuron ihn 2005 für die Möblierung des De Young Museum in San Francisco ausgewählt hatten – und er mit einem Mal in allen Architekturzeitschriften zu sehen war.
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