Erweiterung Peter-Ustinov-Schule
Kraftakt Konjunkturpaket II
Text: Hartmann, Christian, Berlin
Die Ganztags-Erweiterung der Peter-Ustinov-Schule ist der letzte Baustein eines 1992 von unserem Büro gewonnenen Städtebaulichen Wettbewerbs für den Block 226 in Berlin-Charlottenburg. Das Haus arrondiert das Blockfragment und bringt somit die Maßnahmen zwischen Neuer Kantstraße, Trendelenburgstraße und Kuno-Fischer-Straße zum Abschluss.
Die Orientierung des Hauses zum Blockinnenbereich schafft die Beziehung zum Schulhaus und stützt gleichzeitig die Selbständigkeit des Hauses. Eine spätere Umnutzung zum Wohnhaus ist durch das Raumkonzept mit unabhängigen Geschosseinheiten bereits vorgedacht. Die gegenüber der Straße um 1,5 Meter abgesenkte Lage des Grundstücks führt zu einer „Split-Level-Erschließung“ zwischen Terrassen- und Mensa-Ebene. Das obere Luftgeschoss, das sich in einer städtebaulich angemessenen Kubatur zeigt, lässt eine statisch vorbereitete Aufstockung um zwei weitere Geschosse zu.
Charakteristisch für den Neubau ist, trotz des sehr knappen Budgets, die Verwendung einfacher, langlebiger Materialien und ihre handwerkliche Verarbeitung. Neben Sicht-Ziegeln und geschlämmtem Mauerwerk sind Holz für Fenster und Türen, Holzwollplatten für die Decken sowie sichtbare Betonkonstruktionen die vorherrschenden Materialien. Die Gestalt des Hauses erwächst aus seinen Teilen. Farbe wird nur für Fliesen, Linoleum und den Lack auf dem Geländer benutzt. Der Zweischaligkeit der Fassade wird durch die Wahl des Läuferverbandes und die Einbeziehung der konstruktiv notwendigen Fugen in die Fassadenstrukturierung entsprochen. Die technischen Eigenschaften des Mauerwerks werden ehrlich gezeigt, nichts wird vorgetäuscht, und dennoch dominieren die haptischen Qualitäten der Materialien.
Nachhaltigkeit
Durch kompakte Bauweise, richtige Orientierung und hohen Dämmstandard unterschreitet das Haus die zur Planungszeit gültige EnEV 2007 um ca. 50 Prozent und die aktuelle um ca. 25 Prozent. Überwiegend massive Bauteile im Inneren unterstützen auf passive Art die thermische Trägheit des Hauses. Die großflächigen, nach Süden orientierten Fenster mit außen liegendem Sonnenschutz machen die Sonnenenergie-Nutzung im Winter und in den Übergangsjahreszeiten möglich. Es wurden überwiegend naturbelassene, unverkleidete Materialien benutzt. Technisch aufwendige Lösungen wurden gemieden.
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