Haus Baladin in Antwerpen
Text: Kleilein, Doris, Berlin
Ein renovierter Altbau? Ein Neubau? Bei dem Wohnhaus mit Laden in Antwerpen-Berchem treiben dvvt ihr Versteckspiel mit Konventionen und Referenzen an den Rand des Wahrnehmbaren: Die Fensteröffnungen folgen scheinbar der klassischen Lochfassade, sind aber unterschiedlich breit und zum Teil „zugemauert“.
Die Unterteilung der Fensterfügel ist kurzerhand auf den Kopf gestellt, mit dem feststehenden „Oberlicht“ an der Unterkante. Die beiden Haushälften verspringen in der Höhe und suggerieren eine gewachsene Zweiteilung – womit man der Entstehungsgeschichte dieses kürzlich fertiggestellten Neubaus in der Driekoningenstraat bereits auf die Spur kommt.
Die Stadt Antwerpen wollte zwei benachbarte Altbauten aus den 1940er Jahren renovieren, die Architekten schlugen Abriss und Neubau vor. Dieser nutzt die bestehenden Fundamente und liefert eine Neuinterpretation der schmalen Gasse, die zwischen den Altbauten hindurchführte. Anstelle der Gasse durchquert eine langsam ansteigende „italienische Treppe“ die Ladenfläche im Erdgeschoss und endet auf einer rückwärtigen Terrasse. Von dort aus werden zwei dreigeschossige Maisonetten erschlossen, eine je Haushälfte: zwei Reihenhäuser auf einem Laden. Die Gasse bleibt auch in den oberen Geschossen das strukturelle Rückgrat: Die Innentreppen verlaufen dort, das Betreten dieses besonderen Raumes ist markiert mit Schwellen und Materialwechsel. Das Vexierspiel geht weiter bis unter die Dachkante, die nur scheinbar geneigt ist: Der Dachüberstand verlängert ein Flachdach.
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