Das Wohnhaus befindet sich in einem Einfamilienhausquartier der Gemeinde Münsterlingen. Auf der Nordseite der Parzelle liegt der Bodensee, auf der Südseite der Garten. An der Ost- und Westseite grenzen Wohnhäuser an. Der Entwurf des Hauses greift diese Gegebenheiten auf und überführt sie in ein räumliches Gefüge.

Die Ordnung des Hauses kann idealerweise nicht aus einem einzelnen Element abgeleitet, sondern nur durch eine ganzheitliche Betrachtung verstanden werden. Durch dieses konzeptuell geprägte Verständnis einer architektonischen Ordnung möchten wir eine thematisch vielschichtige, aber stringente Architektur ent­wickeln, die eine geheimnisvolle Ambivalenz zwischen Erklärbarkeit und Irrationalität bewahrt.

Die Wohnräume orientieren sich mit raumbreiten Fenstern auf die See- oder Gartenseite. Die Schlafräume beziehen Tageslicht über große Oberlichter auf der Ost- und Westseite, verschließen sich aber jeglichem Einblick. Das Paradox dieser großen Öffnungen ist sowohl innen- wie außenräumlich von großer Wichtigkeit für das Projekt. Von Außen betrachtet, wirkt das Haus, mit seinen großen Fenstern in allen Himmelsrichtungen, offen. Erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass sich das Haus auf seinen Längsseiten trotz der geschosshohen Öffnungen komplett von der Nachbarschaft abschottet.

Fakten
Architekten Becker & Umbricht Architekten, Zürich

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aus Bauwelt 1.2017
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