Neubau eines Polizeipostens
Kraftakt Konjunkturpaket II
Text: Bez, Martin, Stuttgart
Das Baufeld für den Neubau des Polizeipostens Mössingen befindet sich an der Kreuzung zweier übergeordneter Straßen (Karl-Jaggy-Straße und Lange Straße). Der kompakte Baukörper wird so auf dem Grundstück positioniert, dass sich zur Karl-Jaggy-Straße hin ein Vorplatz von angemessener Größe ergibt, der das Gebäude als öffentliche Institution im Stadtraum kenntlich macht.
Die Wand des unmittelbar angebauten, zur Hofseite orientierten Garagentraktes führt den Besucher zum Eingang des Hauses und verortet das Gebäude auf der Parzelle. Der vorhandene Bushalt wird in die Baulichkeit integriert. Vom Hof aus ist eine Ausfahrt sowohl zur Karl-Jaggy-Straße als auch zur rückwärtigen Hilbgasse möglich. Die gewählte städtebauliche Disposition erlaubt es zum einen, den auf dem Grundstück befindlichen Nussbaum zu erhalten, und zum anderen, eine Erweiterung des Gebäudes auf etwa die doppelte Größe (Ausbau zum Polizeirevier) zu einem späteren Zeitpunkt vorzunehmen.
Der zweigeschossige Polizeiposten ist um ein zentrales Atrium mit Treppe organisiert, welches von drei zenital angeordneten, kreisrunden Oberlichtern mit Tageslicht versorgt wird. Der Zugang erfolgt vom Vorplatz und wird durch das überkragende Obergeschoss geschützt. Ein zweiter Zugang vom Hof schafft für die Bediensteten kurze Wege im Arbeitsalltag. Von der Schleuse aus ist ein unmittelbarer Kontakt zur Wache gegeben, Dienst- und Vernehmungsräume umschließen das Atrium. Eine zentral angeordnete offene Treppenanlage führt zu den Umkleiden und Lagerräumen im Untergeschoss sowie zu den übrigen Diensträumen im Obergeschoss. Hier ist auch der Sozialraum untergebracht, ebenso der Besprechungsraum, der von seiner exponierten Lage im auskragenden Bauteil profitiert.
Die monolithische Fassade ist mit einem durchgefärbten anthrazitfarbenen Kratzputz versehen. Plastisch ausgebildete Weißbetonfertigteile rahmen die Fensteröffnungen des Hauses. Dunkler Putz, helle Fensterumrahmungen und die lasiert gestrichenen Eichenfenster verleihen dem Haus einen eigenständigen und angemessen hochwertigen Charakter. Im zentralen Atrium sind Wand- und Deckenflächen sowie die Treppe in weißer Farbe gehalten, sodass sich über die Oberlichtöffnungen ein reizvolles Licht- und Schattenspiel ergibt. Die kraftvoll ausgebildeten Eichenholzfenster und der dunkle Bodenbelag schaffen eine angenehme Arbeitsatmosphäre in den Büros. Das Gebäude erfüllt mit seiner hochwärmegedämmten Hülle die Anforderungen der EnEV 2009, der verbleibende Energiebedarf wird über Geothermiebohrungen auf dem Grundstück sichergestellt.
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