Der erweiterte Lebensraum | Bungalows von Walter Brune
Text: Kasiske, Michael, Berlin
Der erweiterte Lebensraum | Bungalows von Walter Brune
Text: Kasiske, Michael, Berlin
Das Schwarzweiß-Bild auf dem Cover stimmt auf Vergangenheit ein. Die präsentierten Bungalows von Walter Brune, der seit den 1980er Jahren primär als Projektentwickler städtischer Einkaufsgalerien hervorgetreten ist, entstanden denn auch in den Jahren 1951 bis 1972. Seinerzeit war er vor allem als Architekt von Kaufhäusern aktiv. Der Herausgeber Holger Pump-Uhlmann sieht in den Wohnhäusern freilich ein „bedeutendes Dokument der Wohnhauskultur in der bundesrepublikanischen Nachkriegszeit“, das öffentlich bekannt zu machen ist.
Der Blick in diese Zeit fällt gemeinhin auf Villen, die überwiegend wie Widergänger des Siedlungsbaus im Dritten Reichs erscheinen, mit kleinen Fenstern und großem Walmdach. Der aus den USA importierte Bungalow war das Gegenbild, mit dem sich Bauherren als Teil der neuen Republik zeigen konnten. Warum Brune bereits vor seinem ersten Amerika-Aufenthalt das eigene Haus als weitläufigen eingeschossigen Flachdachtyp konzipierte, wird hier nicht erklärt. Der „Barbarahof“ bildet jedoch den Anfangspunkt für die vierzehn folgenden Wohnhäuser.
Der Kontrast zwischen einer filigranen Tragstruktur und schweren, möglichst aus rauen Steinen gemauerten, nicht tragenden Wänden kennzeichnet die frühen Entwürfe. Meist öffnen sich die Wohnräume in weitläufige Gärten, die andersherum einen gefälligen Hintergrund für die horizontal gegliederten Bauten bieten. Ja, gefallen wollen die Häuser, einen gepflegten Lebensstil vermitteln, das zeigen die inszenierten, meist zeitgenössischen Bilder, auf denen vor allem Außenansichten zu sehen sind.
Auf Wohnkultur lassen Innenaufnahmen schließen, die eine bescheidene, zwischen Moderne und Gemütlichkeit oszillierende Möblierung zeigen und damit im Widerspruch zu den großen Räumen zu stehen scheinen. Auch die Grundrisse haben, gemessen an der seinerzeit üblichen Enge, üppige, nicht aber pompöse Ausmaße. Selbst das Haus für den einstigen Kaufhausmillionär Helmut Horten – es verfügte sogar über einen kleinen Kinosaal –, wirkt ausgedehnt, erscheint im Einzelnen dann aber doch verhalten dimensioniert. Leider sind die Grundrisse, obwohl der Autor den Bezug zwischen Innen und Außen stets betont, stark beschnitten und geben wenig von dem umgebenden Freiraum preis.
Im Vergleich mit ähnlich repräsentativen Wohnhäusern, wie etwa dem Haus Graf Hardenberg von Egon Eiermann oder dem Kanzlerbungalow von Sep Ruf, zeigt sich die Differenz zwischen konzeptionell untersetzten Entwürfen und den in dieser Publikation vorliegenden, die bei allem feinfühligen Umgang mit Material und Raum nicht über ihre Zeit hinausweisen. Aber schön war es doch, das Streben, nach Amerika aufzuschließen.
Der Kontrast zwischen einer filigranen Tragstruktur und schweren, möglichst aus rauen Steinen gemauerten, nicht tragenden Wänden kennzeichnet die frühen Entwürfe. Meist öffnen sich die Wohnräume in weitläufige Gärten, die andersherum einen gefälligen Hintergrund für die horizontal gegliederten Bauten bieten. Ja, gefallen wollen die Häuser, einen gepflegten Lebensstil vermitteln, das zeigen die inszenierten, meist zeitgenössischen Bilder, auf denen vor allem Außenansichten zu sehen sind.
Auf Wohnkultur lassen Innenaufnahmen schließen, die eine bescheidene, zwischen Moderne und Gemütlichkeit oszillierende Möblierung zeigen und damit im Widerspruch zu den großen Räumen zu stehen scheinen. Auch die Grundrisse haben, gemessen an der seinerzeit üblichen Enge, üppige, nicht aber pompöse Ausmaße. Selbst das Haus für den einstigen Kaufhausmillionär Helmut Horten – es verfügte sogar über einen kleinen Kinosaal –, wirkt ausgedehnt, erscheint im Einzelnen dann aber doch verhalten dimensioniert. Leider sind die Grundrisse, obwohl der Autor den Bezug zwischen Innen und Außen stets betont, stark beschnitten und geben wenig von dem umgebenden Freiraum preis.
Im Vergleich mit ähnlich repräsentativen Wohnhäusern, wie etwa dem Haus Graf Hardenberg von Egon Eiermann oder dem Kanzlerbungalow von Sep Ruf, zeigt sich die Differenz zwischen konzeptionell untersetzten Entwürfen und den in dieser Publikation vorliegenden, die bei allem feinfühligen Umgang mit Material und Raum nicht über ihre Zeit hinausweisen. Aber schön war es doch, das Streben, nach Amerika aufzuschließen.
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