Old Buildings, New Designs
Architectural Transformations
Text: Drewes, Frank F., Herzebrock-Clarhoz
Old Buildings, New Designs
Architectural Transformations
Text: Drewes, Frank F., Herzebrock-Clarhoz
„Architecture Briefs“ ist eine Serie der Princeton Architectural Press, die sich einzelnen Themenbereichen der Architektur widmet und in handlichem Format (ca. 18x21 cm) im Paperback komplexe Informationen liefern und Vorgehensweisen darlegen möchte.
Charles F. Bloszies, selbst Architekt und Statiker, hat sich nun dem Thema Um- und Anbau im Bestand gewidmet, wodurch er dank Erfahrungen aus dem eigenen Büro umfangreiche Expertise mitbringt. Anhand von neunzehn internationalen Beispielen zeigt Bloszies zeitgenössische und selbstbewusste Beispiele, die durchgängig das Thema Kontrast bedienen. Alle dokumentierten Umbauten fallen in die Rubrik der architektonischen Transformationen und ergänzen den historischen Bestand durch zeitgenössische Architektur. Der Autor ist in San Franscisco beheimatet, wo Denkmalschutz und Kontextualismus streng eingeforderte Vorgaben sind. In den USA gelten laut Definition Gebäude ab einem Alter von fünfzig Jahren als historisch und unterliegen somit einer verschärften Kontrolle. Bloszies’ Thesen richten sich primär gegen die konservative und gängige Meinung, dass der Umgang mit (historischer) Substanz immer in der Sprache der Originals zu erfolgen habe. Diese Haltung ist auch in Deutschland mit der verstärkten Wiederaufbau-Diskussion weit verbreitet.
Das Buch besteht fast zur Hälfte aus Bloszies’ Darlegungen zum Thema. Im zweiten Teil folgen Fallbeispiele. Die Unterteilung in Kapitel und Unterkapitel wirkt sehr zergliedert und kleinteilig, was sich auch in der Auswahl der dokumentierten Umbauten zeigt. Sie scheinen eher wie zufällig zusammengetragen und sind jeweils nur sehr knapp dokumentiert, sodass sie nicht in ihrer Komplexität erfasst werden können. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die meisten Abbildungen sehr klein sind und auch Planmaterial nur selektiv eingesetzt wurde. Es befinden sich zwar einige wenig bzw. noch gar nicht international publizierte Gebäude in der Auswahl, aber gerade die bekannten und ausführlich veröffentlichten Projekte wie das Caixa Forum in Madrid (Herzog& de Meuron), die Morgen Library (Renzo Piano) und der Hearst Tower (Foster+Partners) in New York City sind an anderer Stelle schon sehr viel besser dargeboten worden.
Trotz des theoretischen Anstrichs dieses „Architecture Briefs“ kratzt das Buch nur an der Oberfläche, bzw. vermittelt Altbekanntes. Vielleicht liegt es an der amerikanischen Sichtweise, aber bereits Bloszies’ Einschätzung, dass „Um- und Ausbauten zwar mittlerweile Alltagsaufgaben sind, aber dennoch sehr wenig mediale Beachtung finden“, liegt weit neben den Tatsachen. Das Thema der architektonischen Transformation nimmt seit Jahren ei-nen festen Teil in der Fachpresse ein, und einige Strömungen wie Gentrification und Loftumbauten haben bekanntlich in den USA ihre Wurzeln.
0 Kommentare