So funktioniert Mediation im Planen + Bauen
Text: Berndt, Petra Heidrun, Berlin
So funktioniert Mediation im Planen + Bauen
Text: Berndt, Petra Heidrun, Berlin
Planen und Bauen ist für die Einen kreatives Gestalten, für Anderen ein knallhartes Geschäft, für die Dritten Erfüllung eines lang ersehnten Traumes. Und noch immer wird es begleitet von mängelbehafteter Ausführung, Firmenpleiten und endlosen Gerichtsverhandlungen. Dass es sich beim Einsatz von Mediation im Planen + Bauen nicht um eine neue, diesmal meditative „Versenkungstechnik“ des Geschäftspartners oder Subunternehmers handelt, sondern um einen zukünftigen Wirtschaftsfaktor, stel-len die Autoren in humoriger Sprache mit Beispielen aus dem Bau- und Planungsalltag vor. Und tatsächlich kann sich in dem Buch jeder auf seiner „Baustelle“ wiederfinden.
Zunächst schärfen die Autoren die Wahrnehmung für den akuten Handlungsbedarf. Es wird deutlich, wie sehr durch Rechtssystem und Ausschreibungs- und Vergabeverfahren alle Beteiligten von Beginn an unter Druck stehen und dabei permanent in eigentlich vorhersehbare Auseinandersetzungen geraten, die sie nicht mehr eigenständig bewältigen. Auch die Aussicht, im Ernstfall vor einem Gericht sein „Recht zu bekommen“, ist keine wirtschaftlich tragbare Perspektive mehr. Im Gegenteil, unser Rechtssystem mit seiner starren Verhandlungsführung in der Strafprozessordnung und den vorgegebenen Abläufen im Widerspruchsverfahren im öffentlichen Baurecht unterstützt ein erstarrtes Kommunikations- und Rollenverhalten bei allen Beteiligten in der Bauwirtschaft.
Die Autoren, praktizierende Mediatoren bei Planungs- und Bauprojekten, plädieren dafür, dass die Beteiligten wieder lernen, mehr eigenverantwortlich zu verhandeln und zu entscheiden. Und sie schlagen dem Leser vor, Mediation als alternatives Kommunikationsverhalten selber zu erlernen und anzuwenden und/oder als strukturiertes Problemlösungsverfahren für erfolgreiches Projektmanagement von Beginn an vertraglich zu sichern. Bei größeren öffentlichen oder privaten Investitionsvorhaben kann Me-diation als extern beauftragte Moderation oder als beauftragte Beratertätigkeit in den alltäglichen Konflikten zwischen Bauträger/Ingenieur, bei der Ab-
nahme zwischen Bauträger/Käufer, Auftraggeber/Auftragnehmer, Planer/Bauherr, im WEG-Bereich und vielen anderen Fällen erfolgen, projektbegleitend oder auch einmalig.
Damit Mediation gelingen kann, ist eine genaue Auftragsklärung zu Beginn nötig. Dazu gehört auch, dass sich die Geschäftspartner über die Freiwilligkeit und Eigenverantwortlichkeit im Klaren sind.
Sie sollten die Verteilung der Machtverhältnisse prüfen und sich des Wunsches bewusst sein, auch später noch Geschäfte miteinander machen zu wollen.
Die Beispiele reichen von Meinungsverschiedenheiten, Auseinandersetzungen bis hin zu „kalten“ Konflikten. Man erfährt, dass man zwischen Sachthemen, Wertethemen und Beziehungsthemen unterscheiden muss. Oft handelt es sich bei den zermürbenden Honorar-, Ausführungs- und Mängelbeseitigungskonflikten um Bedürfnisse, die im Projektverlauf schon länger übersehen wurden. Dies führt zu starren Positionen der Partner, die über eigentlich erkennbare Eskalationsstufen hinweg über lange Zeit angewachsen sind. Beim „Tapetenbeispiel“ erfährt man, dass es für jede dieser Stufen ein gebotenes Instrument zur Deeskalation gibt. Interessant für den Alltag sind die Kapitel, in denen ein genauer Einblick in das strukturierte Verfahren, in Fragetechniken, Strategien und in Verhandlungsabläufe gegeben wird. Zur schnelleren Lesbarkeit, zur Orientierung und für den stärkeren Erkenntnisgewinn gerade auch für Planer und Architekten wären jedoch zusätzliche Grafiken und optische Lesehilfen hilfreich.
Am Ende wird klar, Planungs- und Baubeteilig-te, Experten und Berater benötigen ein neues, zukunftsfähigeres Leitbild. Die Autoren stellen mit Mediation im Planen + Bauen ein mögliches Instrument hierfür vor. Alle Beteiligten können einen neuen Blick auf ihre eigene Rolle und ihr Handeln gewinnen, und so kann jeder das Baugeschehen auf seiner „eigenen Baustelle“ verändern.
Die Autoren, praktizierende Mediatoren bei Planungs- und Bauprojekten, plädieren dafür, dass die Beteiligten wieder lernen, mehr eigenverantwortlich zu verhandeln und zu entscheiden. Und sie schlagen dem Leser vor, Mediation als alternatives Kommunikationsverhalten selber zu erlernen und anzuwenden und/oder als strukturiertes Problemlösungsverfahren für erfolgreiches Projektmanagement von Beginn an vertraglich zu sichern. Bei größeren öffentlichen oder privaten Investitionsvorhaben kann Me-diation als extern beauftragte Moderation oder als beauftragte Beratertätigkeit in den alltäglichen Konflikten zwischen Bauträger/Ingenieur, bei der Ab-
nahme zwischen Bauträger/Käufer, Auftraggeber/Auftragnehmer, Planer/Bauherr, im WEG-Bereich und vielen anderen Fällen erfolgen, projektbegleitend oder auch einmalig.
Damit Mediation gelingen kann, ist eine genaue Auftragsklärung zu Beginn nötig. Dazu gehört auch, dass sich die Geschäftspartner über die Freiwilligkeit und Eigenverantwortlichkeit im Klaren sind.
Sie sollten die Verteilung der Machtverhältnisse prüfen und sich des Wunsches bewusst sein, auch später noch Geschäfte miteinander machen zu wollen.
Die Beispiele reichen von Meinungsverschiedenheiten, Auseinandersetzungen bis hin zu „kalten“ Konflikten. Man erfährt, dass man zwischen Sachthemen, Wertethemen und Beziehungsthemen unterscheiden muss. Oft handelt es sich bei den zermürbenden Honorar-, Ausführungs- und Mängelbeseitigungskonflikten um Bedürfnisse, die im Projektverlauf schon länger übersehen wurden. Dies führt zu starren Positionen der Partner, die über eigentlich erkennbare Eskalationsstufen hinweg über lange Zeit angewachsen sind. Beim „Tapetenbeispiel“ erfährt man, dass es für jede dieser Stufen ein gebotenes Instrument zur Deeskalation gibt. Interessant für den Alltag sind die Kapitel, in denen ein genauer Einblick in das strukturierte Verfahren, in Fragetechniken, Strategien und in Verhandlungsabläufe gegeben wird. Zur schnelleren Lesbarkeit, zur Orientierung und für den stärkeren Erkenntnisgewinn gerade auch für Planer und Architekten wären jedoch zusätzliche Grafiken und optische Lesehilfen hilfreich.
Am Ende wird klar, Planungs- und Baubeteilig-te, Experten und Berater benötigen ein neues, zukunftsfähigeres Leitbild. Die Autoren stellen mit Mediation im Planen + Bauen ein mögliches Instrument hierfür vor. Alle Beteiligten können einen neuen Blick auf ihre eigene Rolle und ihr Handeln gewinnen, und so kann jeder das Baugeschehen auf seiner „eigenen Baustelle“ verändern.
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