Auf Zollverein
Neubau für den Fachbereich Gestaltung der Folkwang Universität in Essen
Text: Meyer, Friederike, Berlin
Auf Zollverein
Neubau für den Fachbereich Gestaltung der Folkwang Universität in Essen
Text: Meyer, Friederike, Berlin
Auf Zollverein wird weitergeplant. Im Norden ist eine „Design Stadt“ angedacht. Hier soll ein Lehrgebäude für den Fachbereich Gestaltung der Folkwang Universität der Künste entstehen.
Zollverein sonnt sich im Erfolg. Bereits im Juni waren auf das Gelände, dessen Hauptattraktion das im Januar eröffnete Ruhrmuseum (Bauwelt 5.10) darstellt, eine Million Besucher gekommen. Der Ausbau des Geländes zum Standort der Designwirtschaft jedoch geht schleppend voran. Abgesehen von einemuninspirierten Büroneubau, der sich mit einer Klinkerfassade den im Welterbe gelisteten Zechenbauten anbiedert, ist nichts passiert. So gilt bis heute, was die Bauwelt vor vier Jahren in Heft 32.06 über das ehemalige Zechengelände schrieb: „Die Zollverein School, deren Konzept auf vierzig zahlungskräftige Studenten abhebt (und für die SANAA den weißen Kubus plante), hat den Kontakt zum Global Village des Designs noch nicht wirklich gefunden. Und die Planung des gemischten Gewerbe- und Wohngebiets ,Design Stadt‘ bleibt bisher eher blass. Die Gefahr liegt beim Rückfall ins Mittelmaß. Allein der touristische Erfolg ist bereits gesichert.“
Mit der Entscheidung, den Fachbereich Gestaltung der Folkwang Universität der Künste auf Zollverein anzusiedeln, und dem Wettbewerbsergebnis für den Neubau bekommt die bauliche Entwicklung neuen Schub. Bereits seit Januar nutzt die Hochschule das SANAA-Gebäude für Veranstaltungen und Präsentationen, nachdem das Konzept der „Design School“ nicht aufgegangen war. Für die knapp 700 Studen-ten jedoch reicht das Haus nicht aus, überdies ist es für Lehrveranstaltungen nur bedingt geeignet. Deshalb soll nun ein Neubau für die Fachbereiche Industrial Design, Kommunikationsdesign und Fotografie auf dem für die „Design Stadt“ vorgesehenen Gelände entstehen, das Rem Koolhass in seinem Masterplan von 2003 als „Creative Village“ markiert hatte (Bauwelt 12.02). Auf der 35.000 Quadratmeter großen Freifläche im Norden des ehemaligen Zechengeländes sieht ein seit 2007 vorliegender Plan von Kaspar Kraemer Architekten eine Mischung aus Hotel, Designgewerbe und Wohnen vor – die Hochschulnutzung passt gut ins Konzept. Für den Neubau hatte die landeseigene Entwicklungsgesellschaft und Eigentümerin der Grundstücksflächen, die NRW.URBAN GmbH & Co. KG, im März einen Planungswettbewerb ausgelobt.
Unter den 18 eingereichten Arbeiten vergab die Jury (Vorsitz: Christl Drey) am 30. Juni fünf Preise sowie zwei Anerkennungen. Gründe für die Platzierung der Enwürfe sind den Beurteilungen im Juryprotokoll nicht wirklich zu entnehmen. Der Entwurf von MGF Architekten und Wenzel + Wenzel (1. Preis) beispielsweise wird dort unter anderem beschrieben als „Baumasse, die geschickt als aneinandergereihte Volumina gegliedert ist und deren architektonisches Konzept sich erst bei genauer Betrachtung erschließt“. Die Anordnung der Funktionsbereiche im Entwurf von LOOC/M Architekten und lohrer. hochrein (2. Preis) verspreche Flexibilität und Offenheit. Die Perspektiven jedoch hätten bei dem einen oder anderen Jurymitglied eher die Anmutung eines „Museums“ als einer Werkstatt oder Gestaltungsschule hinterlassen.
Die Jury hat den 1. Preis zur Umsetzung empfohlen. Wer den Auftrag erhält, soll aber erst in einem anschließenden Verhandlungsverfahren mit allen Preisträgern, das parallel zu den Verkaufsverhandlungen des Grundstücks geplant ist, entschieden werden.
Mit der Entscheidung, den Fachbereich Gestaltung der Folkwang Universität der Künste auf Zollverein anzusiedeln, und dem Wettbewerbsergebnis für den Neubau bekommt die bauliche Entwicklung neuen Schub. Bereits seit Januar nutzt die Hochschule das SANAA-Gebäude für Veranstaltungen und Präsentationen, nachdem das Konzept der „Design School“ nicht aufgegangen war. Für die knapp 700 Studen-ten jedoch reicht das Haus nicht aus, überdies ist es für Lehrveranstaltungen nur bedingt geeignet. Deshalb soll nun ein Neubau für die Fachbereiche Industrial Design, Kommunikationsdesign und Fotografie auf dem für die „Design Stadt“ vorgesehenen Gelände entstehen, das Rem Koolhass in seinem Masterplan von 2003 als „Creative Village“ markiert hatte (Bauwelt 12.02). Auf der 35.000 Quadratmeter großen Freifläche im Norden des ehemaligen Zechengeländes sieht ein seit 2007 vorliegender Plan von Kaspar Kraemer Architekten eine Mischung aus Hotel, Designgewerbe und Wohnen vor – die Hochschulnutzung passt gut ins Konzept. Für den Neubau hatte die landeseigene Entwicklungsgesellschaft und Eigentümerin der Grundstücksflächen, die NRW.URBAN GmbH & Co. KG, im März einen Planungswettbewerb ausgelobt.
Unter den 18 eingereichten Arbeiten vergab die Jury (Vorsitz: Christl Drey) am 30. Juni fünf Preise sowie zwei Anerkennungen. Gründe für die Platzierung der Enwürfe sind den Beurteilungen im Juryprotokoll nicht wirklich zu entnehmen. Der Entwurf von MGF Architekten und Wenzel + Wenzel (1. Preis) beispielsweise wird dort unter anderem beschrieben als „Baumasse, die geschickt als aneinandergereihte Volumina gegliedert ist und deren architektonisches Konzept sich erst bei genauer Betrachtung erschließt“. Die Anordnung der Funktionsbereiche im Entwurf von LOOC/M Architekten und lohrer. hochrein (2. Preis) verspreche Flexibilität und Offenheit. Die Perspektiven jedoch hätten bei dem einen oder anderen Jurymitglied eher die Anmutung eines „Museums“ als einer Werkstatt oder Gestaltungsschule hinterlassen.
Die Jury hat den 1. Preis zur Umsetzung empfohlen. Wer den Auftrag erhält, soll aber erst in einem anschließenden Verhandlungsverfahren mit allen Preisträgern, das parallel zu den Verkaufsverhandlungen des Grundstücks geplant ist, entschieden werden.
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